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Die Zukunft der Gasgewinnung liegt in der Tiefsee
Borghild Lunde, Head of Strategy and Business Development für das Öl- und Gasgeschäft von ABB in Norwegen, rechnet mit einem weltweiten Zuwachs des Gasmarktes von 2011 bis 2020 um 18 % auf rund 80 Mrd. Euro. Und um diesen Markt bedienen zu können, gelte es, weitere Tiefseegasfelder zu erschließen. „Es müssen Stromkabel gelegt werden, die die Versorgung der Module sicherstellen“, so Lunde, die weltweit bei ABB für Tiefseeanwendungen zuständig ist.
Auf dem Gasfeld Asgard, etwa 200 km vor der Küste Norwegens, wird die erste Tiefseeverdichterstation in Betrieb gehen. Das Tiefseesystem wird direkt auf dem Meeresboden aufgestellt. „Das Gas wird komprimiert, dadurch kann man mehr Gas fördern und somit steigt auch die Effizienz“, erklärt Lunde. Viele der dazu notwendigen Teile, wie beispielsweise die Kabel und Instrumente für die Tiefseeanwendungen, werden von ABB gefertigt.
Das Spezialkabel für die Versorgung der Station (ein Auftrag in Höhe von 75 Mio. Euro) wird von dem Unternehmen Nexans geliefert. Dieses Kabel vereint die Funktionen von Stromkabeln und Versorgungsleitungen in einem einzigen Kabel und ermöglicht so die bei Tiefseeprojekten notwendige Hochspannungsversorgung. Die Spezialkompressoren werden von der MAN Diesel & Turbo Schweiz AG geliefert.
Zukünftig wird das gesamte Equipment in der Tiefseestation untergebracht sein
„Heute sind die Steuerung und das notwendige Equipment meist noch oberhalb der See auf einer Plattform untergebracht, zukünftig wird dies alles in der Tiefseestation untergebracht sein“, ist Lunde überzeugt. In der ferneren Zukunft, also in 10 bis 15 Jahren, wird man bis zu 600 km entfernt von der Küste auf See sein. Dazu müssten aber noch bestimmte Vorarbeiten geleistet werden, denn zum Beispiel könne die Gleichstromversorgung noch nicht über diese Länge sichergestellt werden.
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