Solarenergie Nahost-Märkte bringen Schwung auf die Intersolar

Redakteur: Stéphane Itasse

Wie in vielen Märkten weltweit ist auch in den Ländern der Mena-Region (Nahost und Nordafrika) die Solarenergie auf dem Vormarsch. Dabei schreitet die wirtschaftliche Entwicklung der politischen voraus: Während einige Länder aktuell an Förderprogrammen für die Zukunft arbeiten, sorgen die steigenden Energiepreise schon jetzt für die zunehmende Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Energien.

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Die Veranstalter der Intersolar 2012 sehen große Chancen auf den Solarmärkten in Nordafrika und im Nahen Osten.
Die Veranstalter der Intersolar 2012 sehen große Chancen auf den Solarmärkten in Nordafrika und im Nahen Osten.
(Bild: Siemens)

Die Investition in Sonnenenergie lohnt sich vor allem für Länder, die von Öl- und Gasimporten abhängig sind, wie Jordanien oder Marokko, oder Staaten die große Mengen der eigenen Ölproduktion zur Stromerzeugung nutzen, wie Saudi-Arabien oder Kuwait, teilen die Veranstalter der Intersolar im Vorfeld der Münchener Messe mit. Zahlreiche Großprojekte, wie das in der Planung befindliche Kraftwerk „Mohammed bin Rashid Al Maktoum Solar Park“ in Dubai, machten die Aufbruchstimmung sichtbar. Nach seiner Fertigstellung soll der Solarpark eine Leistung von 1 GW haben.

Photovoltaik in Nahost und Nordafrika schon konkurrenzfähig

Die aktuelle Studie „Sunrise In the Desert" des Solar-Branchenverbandes der Vereinigten Arabischen Emirate (Emirates Solar Industry Association, ESIA) und der Unternehmensberatung Price Waterhouse Coopers (PwC) bringe die derzeitige Situation auf den Punkt: Ab einem Ölpreis von 80 US-Dollar ist die Photovoltaik in den meisten Ländern der Region wettbewerbsfähig mit der fossilen Stromproduktion, heißt es in der Mitteilung. Dabei würden die internationalen Rohölpreise seit Längerem sogar über der 100-Dollar-Marke liegen, was schon heute zu einer deutlichen Überlegenheit der Photovoltaik bei vielen Anwendungen führe.

Netzunabhängige Solarstromanlagen, beispielsweise in entlegenen Gebieten, seien im Vergleich zu netzgebundenen Anlagen nochmals effizienter und preiswerter. Die Zeichen stehen für die Solarwirtschaft in der Region deshalb eindeutig auf Wachstum, berichten die Intersolar-Veranstalter.

Schneller Bau von Photovoltaik-Kraftwerken kann Energiehunger stillen

Angesichts des steigenden Strombedarfs, der durch das Wirtschaftswachstum und die energieintensive Industrie angetrieben werde, könnte die Mena-Region bis 2025 zu den führenden Solarmärkten wie Deutschland, Italien und den USA aufschließen. Die Potenziale seien enorm: Mit einer Sonneneinstrahlung von weit mehr als 2000 kWh/m² im Jahr sei die Ausbeute an Sonnenenergie fast doppelt so hoch wie in Deutschland.

Hinzu komme, dass vor allem Photovoltaik-Kraftwerke deutlich schneller geplant und errichtet werden könnten als viele andere Kraftwerkstypen. Auch damit komme die Solarenergie dem schnellen Wirtschaftswachstum entgegen.

Die Politik hat inzwischen die Möglichkeiten erkannt, die die solare Energieerzeugung für die Region und für die Zukunft der Energieversorgung eröffnet, heißt es: Dubai und Saudi-Arabien werden voraussichtlich in den nächsten sechs bis zwölf Monaten umfassende Solar-Richtlinien einführen, berichtet laut Mitteilung Vahid Fotuhi, Mitbegründer und Präsident von ESIA. Abu Dhabi, Jordanien, Kuwait und weitere Mena-Länder sollen in den nächsten ein bis zwei Jahren folgen.

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