Instandhaltung Proaktive Roboter-Wartung: 25 Prozent weniger Störungen
Anbieter zum Thema
Erst reagieren, wenn der Roboter schon ausgefallen ist? ABB Ability Connected Services verfolgt einen proaktiven Ansatz bei der der Wartung des Roboterbestandes und vermeidet so ungeplante Produktionsstillstände.

Herkömmliche Instandhaltungskonzepte werden den Anforderungen moderner Industrieunternehmen häufig nicht mehr gerecht. Sie nutzen die Menge an digital verfügbaren Informationen nicht ausreichend, binden wertvolles Kapital und verbrauchen mitunter sehr viele Ressourcen. So werden Roboter derzeit oft nur gewartet, wenn sie reparaturbedürftig sind, der Wartungszyklus bzw. die Anzahl der Betriebsstunden dies verlangt oder sogar präventiv – ohne den Zustand der Maschine zu berücksichtigen. Das bedeutet ein Risiko für die Investition und Prozesssicherheit. Vor allem aber ist es auch ineffizient und kostspielig.
Mit ABB Ability Connected Services kann die Wartung nun vorausschauend auf Basis des Roboter-Ist-Zustands erfolgen. Anwender erzielen bei ihren eingesetzten Robotern bis zu 25 Prozent weniger Störungen und können die Reaktions- und Behebungszeit bei Problemen um bis zu 60 Prozent kürzen. Gleichzeitig werden Maintenance-Strategie und Serviceeinsätze effizienter gestaltet und Aktivitäten so priorisiert, dass Produktionsprozesse produktiv und verfügbar bleiben. Ebenso hilft dieses digitale Service-Portfolio, Roboter zu identifizieren, die sich für eine zweite Laufzeit eignen oder ausgetauscht werden müssen. Das ist sowohl für kleine und mittelständische Anwender hilfreich, die sich auf einen einzigen oder wenige Roboter verlassen, als auch für größere Unternehmen, die Hunderte von Robotern an mehreren Standorten optimieren wollen.
Das Service-Portfolio ist eine Weiterentwicklung der Remote Services für Roboter. Fünf Bausteine können in flexiblen Servicevereinbarungen auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten werden: Darunter Condition Monitoring & Diagnostics, Backup-Management, Remote Access, Fleet Assessment und Asset Optimization. Diese fünf Bausteine lassen sich wiederum mit weiteren Serviceleistungen kombinieren. Sämtliche Omnicore-Steuerungen von ABB verfügen übrigens über eine integrierte Schnittstelle zu den cloudbasierten ABB Ability Connected Services.
Erfahrene Anwender oder Unternehmen mit eigener Instandhaltungsdivision können die Analyse-Tools und Daten für mehr Transparenz, höhere Verfügbarkeit sowie schnellere und sichere Prozesse nutzen - von der Planung bis hin zu Betrieb und Instandhaltung des Roboterbestandes und der -applikationen. Anlagenbetreiber können sich aber auch vollständig auf ihren Prozess und die Prozessoptimierung konzentrieren. ABB-Experten in sogenannten Digital Operation Centern sorgen bei Bedarf auch parallel dafür, dass Maschinen und Applikationen laufen.
Automobilzulieferer Koki steigert Effizienz und senkt Kosten
Der Automobilzulieferer Koki hat die ABB Ability Connected Services an einem ausgewählten Roboter getestet und anschließend auf seine komplette Basis an Robotern ausgerollt. Alle ABB-Roboter können dabei sowohl über eine sichere kabellose 3G- als auch LAN-Verbindung angebunden werden. Der Roboterbestand lässt sich damit somit einfach am PC überwachen. Die intuitive Benutzerführung des Myrobot-Portals erlaubt es dem Anwender, Analyse-Tools über simple Auswahlfunktionen im Menü neu zu konfigurieren und Roboter in wenigen Minuten einzurichten.
Bei Koki erfolgt durch die gewonnen Daten die geplante Wartung und Inspektion durch ABB nun effektiver. Auch lassen sich anhand der Live-Daten Ad-hoc-Reparatureinsätze gemeinsam mit dem Automobilzulieferer schnell und zielgerichtet planen. Das Unternehmen wird praktisch im Vorfeld über bevorstehende Ausfälle und Probleme informiert: Die Fehlererkennung ermöglicht es dabei, Anpassungen in der produktionsfreien Zeit vorzunehmen, ohne dass der Fertigungsprozess unterbrochen werden muss.
Die neuen Möglichkeiten, die mit diesem vernetzten Ökosystem zur Verfügung stehen, stellte auch schon ein Automobilhersteller auf den Prüfstand. Das Unternehmen hatte seine komplette Roboterflotte vernetzt und über einen Zeitraum von drei Monaten ausgewertet. Per ABB Ability Connected Services ließ sich sofort sehen, ob ein Roboterfehler vorlag oder etwa andere Komponenten der Anlage kritisch waren und den Roboter beispielsweise in seiner Bewegung beeinträchtigten. Insgesamt konnten 102 Programmstillstände über den Zeitraum nachgewiesen werden. Ein durchschnittlicher Produktionsverlust von ca. 15 bis 20 Minuten. Mit ABB Ability Connected Services können diese Fehler nicht nur aufgedeckt werden, die digitalen Tools warnen auch präventiv vor einem möglichen Ausfall und leiten mögliche Reparatur- bzw. Lösungsmaßnahmen ein.
Cloud-Plattform: Erst Daten schaffen Taten
ABB hat sein branchenübergreifendes digitales Know-how unter ABB Ability gebündelt und eine offene Cloud-Plattform und flexible Lösungsansätze geschaffen. ABB Ability Connected Services ist ein Beispiel dafür. ABB Ability potenziert die Möglichkeiten einer strukturierten und vereinheitlichten Datensammlung nicht nur auf den Roboterbestand, sondern integriert auch Prozess- und Applikationsequipment. Durch die Verbindung von Robotern, Maschinen und Automationsausrüstung mit der Cloud erreichen Unternehmen mit vorhandenen Automatisierungssystemen höhere Leistung und Verfügbarkeit.
ABB ergreift dementsprechend strenge Maßnahmen, um die Sicherheit und Privatsphäre der Daten zu schützen. Und auch das Personal oder ein Subunternehmer erhalten nur den Zugang zu den Daten, wenn eine Zustimmung vorliegt und dies erforderlich für die Erfüllung der Aufgaben ist. Zusätzlich hat die ABB Ability-Plattform Mechanismen integriert, um die Daten nach Kunden zu segregieren, so dass Kundendaten auf Wunsch zur Verfügung stehen oder gelöscht werden können.
Gemeinsam mit Microsoft und IBM stellt ABB mit ABB Ability seinen Kunden zudem eine sichere Verbindung zum industriellen Internet der Dinge bereit. ABB und IBM nutzen beispielsweise die künstliche Intelligenz von IBM Watson, um Fehler mit Hilfe von Echtzeit-Produktionsbildern zu finden, die von einem ABB-System erfasst und anschließend mit IBM Watson loT for Manufacturing analysiert werden. Ebenso erhalten Anwender auf Microsoft Azure eine integrierte Konnektivitätsplattform mit sicherer Cloud-Infrastruktur der Enterprise-Klasse.
Die ABB Ability-Lösungen für die Produktion gehen also über das reine Datensammeln in der Cloud hinaus, sie schließen den Kreis mit operativen Entscheidungen im Werk. Der Kunde erhält Lösungen für die Zustands-Fernüberwachung, in die das Know-how über alle erforderlichen vorausschauenden Wartungsmaßnahmen einfließt. ABB Ability Connected Services mindern so nicht nur die Auswirkungen von Stillstandszeiten, sondern versetzen Unternehmen auch in die Lage, ihre Wartungstätigkeiten am tatsächlichen Zustand ihrer Ausrüstung statt an einem willkürlichen Terminplan auszurichten. Das kann einen geplanten Stillstand reduzieren und die Wartungskosten über den gesamten Lebenszyklus senken.
* Andre Dehlan, Gebietsverkaufsleiter Customer Service bei ABB Robotics
(ID:48630622)