Normung Projekt will Normen für Schweißverbindungen in Windkraftanlagen definieren

Redakteur: Stefanie Michel

Ein neues Normungsprojekt soll die Sicherheits- und Qualitätsanforderungen an Schweißverbindungen in Windkraftanlagen definieren. Dann würden Hersteller eine sichere Grundlage für ihre Produkte erhalten und Anwender könnten auf einheitliche Verfahren und Komponenten verweisen.

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Die Sicherheits- und Qualitätsanforderungen von Schweißverbindungen in Windkraftanlagen sollen definiert werden. (Bild: Michel)
Die Sicherheits- und Qualitätsanforderungen von Schweißverbindungen in Windkraftanlagen sollen definiert werden. (Bild: Michel)

Dieser Wunsch erreichte den Normenausschuss „Schweißen und verwandte Verfahren (NAS)“ des DIN Deutsches Institut für Normung von Unternehmensseite, da es für diesen Bereich bislang keine Normen gibt.

Schweißverbindungen an Windkraftanlagen müssen viel aushalten

Der Turm einer Windkraftanlage, auf den die bis zu mehreren hundert Tonnen schwere Maschinengondel montiert wird, ist ein hochbelastetes technisches Bauteil. Er muss unter allen Betriebsbedingungen den Schwingungen der Gondel und den auftretenden Windkräften sicher widerstehen. Durch den zunehmenden Einsatz von Schweißungen an den Türmen gewinnen folglich Normen für deren sichere Durchführung und Beurteilung an Bedeutung.

Anhand von Normen verfügen Prüfstellen über einheitliche Kriterien, nach denen sie die Verbindungen auf ihre Sicherheit und Festigkeit prüfen können. Hersteller erhalten eine sichere Grundlage für ihre Produkte und Anwender können auf einheitliche Verfahren und Komponenten verweisen. So wird auch die Vergleichbarkeit der Schweißverbindungen sichergestellt.

Teilnahme am Normungsprozess zu den Schweißverbindungen erwünscht

Die Türme bestehen meist aus zwei bis vier längeren Kegelstumpfröhren. Jedes Turmsegment besteht aus Blechen, die mit Längsnähten verschweißt sind. Umlaufende Schweißnähte verbinden die einzelnen Segmente. Die Turmteile einer Windkraftanlage werden mit Hilfe von warmgewalzten, an die Segmentenden angeschweißten Stahlflanschen verschraubt.

Normalerweise werden Türme mit dem Betonfundament, auf das sie gesetzt werden, verschraubt. Es gibt jedoch auch andere Methoden, bei denen ein Teil des untersten Segments in das Betonfundament eingelassen und der untere Teil des Turms dann vor Ort direkt angeschweißt wird.

Alle interessierten Kreise (Handelsvertreter, Hersteller, Prüfinstitute, Verbraucherorganisationen, Anwender sowie Wissenschaft und Forschung) sind zur aktiven Mitarbeit an diesem Normungsprojekt eingeladen und treffen sich am 5. April 2012 in den Räumen des DIN in Berlin. Interessierte können sich bis zum 1. März 2012 bei der NAS-Geschäftsstelle anmelden. Die Teilnahme an der ersten Sitzung ist kostenfrei.

Die Teilnahme bietet allen Mitwirkenden den Vorteil, einen Zeit- und Wissensvorsprung gegenüber den Nichtteilnehmenden zu erlangen.

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