Glüpker Blechtechnologie / Cloos Qualität und Produktivität durch Automatisierung erhöhen

Autor / Redakteur: Stefanie Nüchtern-Baumhoff / M.A. Frauke Finus |

Seit über 20 Jahren vertraut Glüpker Blechtechnologie beim manuellen und beim automatisierten Schweißen auf Produkte von Cloos. Bei den Roboteranlagen hilft die Offline-Programmierung Zeit zu sparen. Während in der Anlage die Produktion läuft, kann gleichzeitig in „Robo Plan“ ein neues Programm erstellt werden.

Anbieter zum Thema

Roboter von Cloos schweißen Bauteile für LKW-Auflieger.
Roboter von Cloos schweißen Bauteile für LKW-Auflieger.
(Bild: Cloos)

Seit der Gründung im Jahre 1981 baut die Glüpker Blechtechnologie GmbH seine Kompetenz rund um die Blechbearbeitung – insbesondere in den Bereichen Lasern, Kanten und Schweißen – kontinuierlich aus. Pro Jahr verarbeiten die rund 500 Mitarbeiter am Firmenstandort in Neuenhaus 50.000 t Material bei 500.000 Fertigungsaufträgen. Dabei ist das Spektrum der Bauteile groß, da Glüpker für eine Vielzahl von Firmen in verschiedenen Branchen tätig ist.

Mittlerweile hat sich das Unternehmen ein umfangreiches Bauteile-Know-how angeeignet und stellt auch sämtliche Vorrichtungen selbst her. Die Kunden schätzen vor allem die kurzen Bearbeitungszeiten und den hohen Qualitätsstandard. „Wir stehen in direktem Wettbewerb mit Lohnfertigern in Osteuropa und Asien“, erklärt Jürgen Gerst, Mitglied der Geschäftsleitung bei Glüpker Blechtechnologie. „Um unseren Standort langfristig zu sichern, brauchen wir einen hohen Automatisierungsgrad.“ Deshalb investiert Glüpker kontinuierlich in einen modernen Maschinenpark.

Zuverlässige Schweißanlagen für funktionierende Prozesse

Bei der Fertigungsplanung stehen saubere und reproduzierbare Prozesse stets im Vordergrund. Alle Fertigungsinformationen und Prozesse sind miteinander gekoppelt. „Wir leben Industrie 4.0“, betont Gerst. „Damit unsere komplexen Fertigungsabläufe einwandfrei funktionieren, dürfen die Anlagen nicht still stehen.“ Da er großen Wert auf eine hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Anlagen legt, setzt Gerst schon seit vielen Jahren sowohl beim manuellen als auch beim automatisierten Schweißen auf Cloos. Die Vor-Ort-Betreuung übernimmt dabei der langjährige Cloos-Vertriebs- und Servicepartner Engelking Schweißtechnik mit Sitz im niedersächsischen Burgwedel.

Bildergalerie
Bildergalerie mit 7 Bildern

Die erste Roboteranlage wurde Anfang der 90iger Jahre in Betrieb genommen. Mittlerweile setzt das Unternehmen mehr als 30 Roboteranlagen zum automatisierten Schweißen ein. Dabei handelt es sich sowohl um kompakte Roboterzellen zum Schweißen von Kleinteilen als auch um größere Roboteranlagen mit mehreren Robotern zum Schweißen von komplexen Bauteilen. Ältere Anlagen wurden im Laufe der Zeit nachgerüstet, um sie auf dem neuesten technischen Stand zu halten. Auch im Schweißbereich sind die Prozesse durchorganisiert. „Der Kommissionierer liefert den Schweißern und Anlagenbedienern alle Teile mundgerecht an den Arbeitsplatz“, erklärt Gerst. Darüber hinaus kombinieren wir Bauteile mit langen Schweißzeiten mit kurz-laufenden Teilen, um die Nebenzeiten so niedrig wie möglich zu halten.“ Die verschiedenen Roboteranlagen sind ähnlich aufgebaut und verfügen über die gleichen Programme. Dies macht die Bedienung der Anlagen für die Mitarbeiter einfacher.

Die Offline-Programmierung der Roboteranlagen erfolgt mit der Robo Plan-Software von Cloos. Während in der Anlage die Produktion läuft, kann der Bediener gleichzeitig in Robo Plan ein neues Programm erstellen. Hier legt er an 3D-Modellen Schweiß-, Such-, Verfahrwege und Werkzeuge fest, zu denen er dann die Schweißparameter und weitere für den Ablauf des Programmes erforderliche Funktionen definiert. Das so entwickelte Programm wird in die Steuerung des Roboters übertragen und am Arbeitsplatz selbst lediglich bestmöglicht eingestellt. Diese Vorgehensweise erfordert weniger Zeit als die Erarbeitung eines neuen Programms in der Anlage. Glüpker nutzt Robo Plan auch für Rentabilitätsprüfungen, die ans Licht bringen, ab wann sich die Automatisierung rechnet. Meist sprechen die hohe Wiederholgenauigkeit, die Prozesssicherheit und die erhöhte Schweißgeschwindigkeit für den Einsatz von Robotern. In der Regel lohnt sich für den Kunden bereits ab zehn gleichen Bauteilen der Einsatz der automatisierten Anlagen.

Vielseitige Stromquelle für flexibles Handschweißen

Doch auch der manuelle Schweißbereich ist für die Blechbearbeitungsprofis nach wie vor von wichtiger Bedeutung. Denn nicht immer lässt die Stückzahl oder die Bauteilgeometrie das Roboterschweißen zu. Alle Arbeitsplätze zum Handschweißen sind gleich ausgestattet, sodass die Mitarbeiter schnell und flexibel zwischen den einzelnen Stationen wechseln können. Ein zentrales Element der modularen Schweißstationen ist die Qineo Pulse von Cloos. Die leistungsstarke Schweißstromquelle bietet bestmögliche Zünd- und Schweißeigenschaften sowie höchste Präzision. Aufgrund der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten eignet sich die Qineo Pulse für unterschiedliche Anwendungsfälle bei Glüpker. Insgesamt hat das Unternehmen mehr als 100 Schweißgeräte von Cloos im Einsatz. Die Schweißstromquellen werden mit der Software Qineo Data Manager (QDM) vom einem zentralen PC gesteuert und verwaltet. Die ermöglicht einen effizienten Einsatz der Geräte, da sie über Ethernet job- und projektgenau mit Daten versorgt, programmiert und bedient werden können.

Auch in Zukunft wird Glüpker weiter in automatische Fertigungslösungen investieren. Denn während die Anforderungen der Kunden an Qualität und Produktivität kontinuierlich wachsen, gibt es gleichzeitig einen Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften. „Nur mit attraktiven Arbeitsplätzen, werden wir auch in Zukunft geeignete Mitarbeiter finden und langfristig an unser Unternehmen binden“, sagt Gerst. „Dabei sind die Anforderungen an das Roboter-Personal anders als an die manuellen Schweißer.“ Damit alle Mitarbeiter gut mit den Cloos-Anlagen klarkommen, legt das Unternehmen großen Wert auf ein fundiertes Training. Die Schulungsprogramme von Cloos unterstützen Glüpker dabei.

Eine weitere Herausforderung ist die begrenzte Fertigungsfläche. Das Unternehmen baut die Produktionshallen kontinuierlich aus, doch bald ist die gesamte Fläche von 35.000 m2 komplett ausgenutzt. Deshalb gilt es, die Produktivität auf gleicher Fläche erhöhen. „In Zukunft wollen wir zusätzlich manuelle Tätigkeiten durch die Automatisierung ersetzen und die Rüst- und Nebenzeiten weiter reduzieren, um noch bessere Durchlaufzeiten zu erreichen“, erklärt Gerst. „Wir freuen uns, wenn Cloos uns bei unseren Herausforderungen auch in Zukunft tatkräftig unterstützt.“

Carl Cloos Schweißtechnik auf der Schweißen & Schneiden 2017: Halle 9, Stand 9C42

(ID:44795928)