Bosch Rexroth Reserven ausschöpfen

Redakteur: Josef-Martin Kraus

Ulm (jk) – In der Systemoptimierung stecken Produktivitätsreserven im Zusammenspiel der einzelnen Antriebs- und Steuerungskomponenten. Davon ist Manfred Grundke, Vorstands-Chef der

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Ulm (jk) – In der Systemoptimierung stecken Produktivitätsreserven im Zusammenspiel der einzelnen Antriebs- und Steuerungskomponenten. Davon ist Manfred Grundke, Vorstands-Chef der Bosch Rexroth GmbH, Lohr am Main, überzeugt.

Auf dem 2. Internationalen Rexroth-Technologie-Gipfel für Journalisten in Ulm nannte er die Kriterien, an denen sich der Automatisierungs- und Antriebsspezialist bei der Potenzialerschließung verstärkt orientieren will: Kostenstruktur, Energieverbrauch, Umweltverträglichkeit und Funktionalität. Das Anwendungsfeld soll um die Medizin-, Halbleiter-, Verpackungs- und Energietechnik, besonders Windkraftanlagen, erweitert werden.

In der Fabrikautomation und bei hydraulischen mobilen Arbeitsmaschinen wurde von Bosch Rexroth die Systemoptimierung schon weit vorangetrieben. Dort habe man beim Antreiben, Steuern und Bewegen weltweit eine führende Position erreicht. Für Grundke ist das der Lohn einer intensiven Innovationstätigkeit. Mehr als 4% des Jahresumsatzes, der 2005 rund 4,6 Mrd. Euro betrug, werden inzwischen in Forschung und Entwicklung gesteckt. Das sei mehr als der Branchendurchschnitt.

Forschungsinvestitionen zahlen sich aus

Dieser Mehraufwand lohnt sich jedoch, wie die jüngste Umsatzentwicklung zeigt. Sie ist nach Aussage von Grundke im vergangenen Jahr deutlich positiv gewesen. Das werde sich fortsetzen. Dafür spreche der Auftragseingang, der 2006 bei über 5 Mrd. Euro lag.

Dieser Aufwand hat einiges bewegt. So schreitet bei Bosch Rexroth die Mechatronisierung der Systeme voran: das Zusammenwirken von Elektronik und Mechanik, einschließlich der drei verschiedenen Antriebstechniken Hydraulik, Elektromechanik und Pneumatik. Dabei favorisiert man offene Kommunikations-Schnittstellen zwischen den Antriebs- und Steuerungsteilen, so dass auf einem globalen Markt laut Grundke dezentrale Systeme von vielen Antriebs- und Steuerungsherstellern unterstützt werden können.

Dezentrale Automatisierung im Kommen

In der Fabrikautomation ist die Dezentralisierung von Steuerungsstrukturen für den Bosch-Rexroth-Chef nicht mehr aufzuhalten: „Wir erleben derzeit den Siegeszug der dezentralen Automatisierung.“

Das spiegelt sich in zahlreichen Anwendungen wider, für die Bosch Rexroth sämtliche Antriebs- und Steuerungstechniken anbietet – spezialisiert wie integriert. Das sei einmalig, so Grundke, setze aber beim Engineering hohe Fachkenntnisse bei allen Systemanwendungen voraus. Daher macht sich der Antriebs- und Automatisierungsspezialist bei hydraulischen mobilen Arbeitsmaschinen verstärkt das Know-how des Automobilzulieferers und Mutterkonzerns Bosch zunutze. Außerdem ist bei der Fertigung Modulbauweise erforderlich, die inzwischen bei Bosch Rexroth nicht nur Systeme, sondern beim Produkt-, Verpackungs- und Teilehandling auch komplette Geräte umfasst.

Auf dem Technologie-Gipfel wurde das einbaufertige Antriebs- und Steuerungssystem Indramotion vorgestellt, das den Aufwand beim Engineering und die Handhabung beim Anwender extrem einfach halten soll. Es ermöglicht Punkt-zu-Punkt-Bewegungen mit bis zu sechs elektromechanischen oder pneumatischen Antriebsachsen. Die Programmierung kann im Teach-in-Verfahren geschehen.

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