Siemens PLM Software Roboter-Programmierzeit um bis zu 70 % verkürzt

Redakteur: Stefanie Michel

John Deere hat für schnellere Programmierung seiner Roboter in der Fertigung die Software Robotexpert von Siemens PLM Software eingesetzt. Damit sind Vorstudien auf virtueller Basis möglich, die zu kürzeren Vorlaufzeiten und Innovationszyklen führen.

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Mit Robotexpert lassen sich Roboter vollständig in Fertigungslinie integrieen.
Mit Robotexpert lassen sich Roboter vollständig in Fertigungslinie integrieen.
(Bild: Siemens)

John Deere, eine Tochtergesellschaft der Deere & Company mit Hauptsitz in USA, stellt ein breites Spektrum an Landmaschinen her, die in alle Welt exportiert werden. Die PLM Software von Siemens nutzt John Deere bereits auf breiter Basis im Arbeitsumfeld seiner Digital Factory. Im nächsten Schritt suchten sie nach einer weltweit einzusetzenden Basis zur Roboterprogrammierung.

Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf einem Angebot innovativer landwirtschaftlicher Maschinen für seine Kunden. In der John-Deere-Fabrik in Arc-les-Gray (Frankreich) werden vor allem Bleche per Laser zugeschnitten sowie verschiedene Komponenten per Roboter oder mit der Hand geschweißt. Im Moment sind 25 Fertigungsroboter installiert, die Zahl wächst allerdings jedes Jahr. Die Vorbereitungszeit für neue Produkte wird jedoch immer kürzer, eine Programmierung neuer Roboter nach deren Lieferung ist oft zeitlich zu knapp. Deshalb sollte eine Roboterprogrammierlösung es der französischen Tochtergesellschaft ermöglichen, die Roboter schneller zu programmieren und damit die Produktinnovationszyklen zu verkürzen.

Robotexpert verkürzt Produktionsvorlaufzeiten

Nach einem Vergleich mehrerer Lösungen entschied sich das Unternehmen für den weltweiten Einsatz der Software Robotexpert aus dem Tecnomatix-Portfolio von Siemens PLM Software. Entscheidend für die getroffene Wahl war die leichte Bedienbarkeit. Bereits nach einem kurzen Durchlauf einiger Online-Tutorials und anhand der Vorführversion konnte ein kürzlich eingestellter Schweißer schnell eine Roboterinstallation modellieren und ein Teilprogramm erstellen. Heute schreiben zwei Roboter-Programmierer mit der Software das Programm. Dadurch wurden die Vorlaufzeiten reduziert, weil nicht mehr auf die Installation des Roboters gewartet werden muss.

Früher benötigte man für das manuelle Einlernen des Roboters etwa eine Woche, mit Robotexpert dauert dieser Prozess lediglich zwei bis drei Tage – inklusive physikalischer Prüfungen und Nachbesserungen. Das ist eine Ersparnis von 50 bis 70 %, denn John Deere kann nun Engineering und Simulation parallel ausführen. Fertigungsprozesse lassen sich schon simulieren sobald die 3D-Modelle erstellt sind. Auf diese Weise können bereits früh im Entwicklungszyklus Probleme in der Produktion aufgedeckt sowie die passenden Schweißroboter und die Anzahl der Arbeitsplätze ausgewählt werden. Insgesamt ermöglicht Robotexpert Vorstudien auf virtueller Basis und damit eine Optimierung der Fertigungslandschaft.

Zwischenziel: Roboterfertigungsprozesse simulieren

Im nächsten Schritt wird John Deere durch die umfängliche Nutzung dieser Software dynamische Simulationsroutinen implementieren. Das Zwischenziel liegt darin, ganze und komplexere Roboterfertigungsprozesse zu simulieren, in denen auch kollaborierende Roboter arbeiten. Letztendlich sollen die Roboter so programmiert und eingesetzt werden, dass sie Fertigteile und Komponenten komplett fertigen.

Auf dem Weg zu diesem Endziel profitiert das Unternehmen allerdings schon heute von schnelleren Innovationszyklen, mit denen es seinen Kunden in der ganzen Welt sein führendes Landmaschinenangebot zur Verfügung stellt.

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