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Schmolz+Bickenbach rutscht tief in die roten Zahlen

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Schuldenabbau und Refinanzierung verbessern Finanzergebnis von Schmolz+Bickenbach

Das Finanzergebnis verbesserte sich im Vorjahresvergleich auf –45,9 Mio. Euro von –50,6 Mio. Euro. Dies wurde aufgrund niedrigerer Zinskosten nach der Refinanzierung 2014 und einer weiter gesunkenen Nettoverschuldung realisiert. Diese Effekte konnten die ungünstigen Auswirkungen von zum Marktpreis bewerteten Finanzinstrumenten mehr als kompensieren. Der Steueraufwand konnte ebenfalls gesenkt werden, und zwar auf 24,4 Mio. Euro von 27,6 Mio. Euro. Eine veränderte Zusammensetzung der positiven und negativen Ergebnisbeiträge der einzelnen Länder und die Nichtaktivierung latenter Steuern auf die Verluste der deutschen Gesellschaften erklären die trotz eines Nettoverlustes im Jahr 2015 fällig werdenden Ertragssteuern.

Der Free Cash Flow aus den fortzuführenden Geschäftsbereichen konnte auf 179,0 Mio. Euro gesteigert werden, deutlich mehr als die 65,2 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Dieser Steigerung zugrunde lag eine starke Reduktion des Nettoumlaufvermögens (NUV). Der Anstieg beim Free Cash Flow basiert einerseits auf Effekten im Zusammenhang mit niedrigeren Absatzvolumen und tieferen Preise, andererseits auf einem positiven Beitrag von rund 50 Mio. Euro, welcher im Zuge struktureller Anpassungen des NUV erzielt werden konnte.

Die Nettoverschuldung konnte deutlich auf 471,1 Mio. Euro reduziert werden im Vergleich zu 587,2 Mio. Euro zum Jahresende 2014. Dies war dem hohen Free Cash Flow sowie den Erlösen aus der Veräußerung von Geschäftsbereichen von 48,6 Mio. Euro zuzuschreiben. Das Gearing, das heißt das Verhältnis von Nettoverschuldung zu Eigenkapital, stand bei 62,8 % (Jahresende 2014: 65,2 %), die Nettoverschuldung im Verhältnis zum bereinigten EBITDA bei 2,8.

Keine Trendwende für Schmolz+Bickenbach im vierten Quartal 2015

Im vierten Quartal 2015 hat sich das makroökonomische Umfeld weiter abgeschwächt und an den Abwärtstrend der ersten neun Monate angeknüpft, wie es in der Mitteilung heißt. Die Rohstoffpreise waren ebenfalls rückläufig und haben sich erst gegen Ende des Quartals stabilisiert. Die wachsenden Unsicherheiten bezüglich der Entwicklung der Weltwirtschaft haben zu einem zögerlichen Investitionsverhalten in der Industrie geführt, besonders in der Öl- und Gasindustrie.

Als Konsequenz der schwachen Wirtschaftslage sank das Absatzvolumen im Jahresendquartal auf 401 kt von 418 kt oder um 4,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Deshalb und aufgrund von stärker werdendem Druck auf Basispreise und auf Preise für Legierungsmetalle, fielen die Umsatzerlöse um 15,7 % auf 571,3 Mio. Euro von 677,5 Mio. Euro im vierten Quartal 2014. Dementsprechend sank auch die Bruttomarge um 2,3 Prozentpunkte und erreichte 36,0 % nach 38,3 % im Jahr zuvor. Das bereinigte EBITDA stand bei 40,6 Mio. Euro nach 64,6 Mio. Euro im Vorjahresquartal (-37,2 %) während das EBITDA mit 36,2 Mio. Euro um 40 % tiefer stand als im Vorjahr mit 60,3 Mio. Euro. Das Konzernergebnis belief sich auf –15,1 Mio. Euro und war demzufolge unter dem Ergebnis vom vorangegangenen Jahr (4,2 Mio. Euro). Das Ergebnis aus den fortzuführenden Geschäften war ebenfalls tiefer, mit –14,9 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahresergebnis von 7,9 Mio. Euro. Der Free Cash Flow dagegen stieg auf 76,2 Mio. Euro von 54,7 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.

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