Hannover-Messe 2013 Shortlist für den Hermes-Award steht fest
Die Jury für den Hermes-Award 2013 hat sich entschieden: Fünf Unternehmen konnten die Fachleute von ihren Innovationen überzeugen und sind jetzt auf der Shortlist, alle aus Deutschland. Der Gewinner des begehrten Industriepreises wird bei der Eröffnungsfeier der Hannover-Messe 2013 am 7. April ausgezeichnet.
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Die fünf Unternehmen in der engeren Auswahl für den Hermes-Award 2013 sind laut Informationen, die der MM-Redaktion vorliegen: EBM-Papst GmbH & Co. KG, Mulfingen, Schildknecht AG, Murr, Kaeser Kompressoren AG, Coburg, Bosch Rexroth AG, Lohr am Main und Hirschmann Automation, Fluorn-Winzeln.
Diffusor aus Biowerkstoff erhöht Effizienz von Ventilatoren
EBM-Papst hat es mit dem Diffusor Axitop unter die besten Fünf geschafft. Der Diffusor verbessert den Wirkungsgrad und verringert das Geräusch bei Ventilatoren. Durch das Bauteil wird ein großer Teil der Bewegungsenergie der austretenden Luft durch eine Verzögerung der Strömungsgeschwindigkeit in statischen Druck umgewandelt. Damit wird die nutzbare Druckerhöhung am Ventilatorlaufrad vergrößert. Neben einer Verringerung des Energieverbrauchs trägt auch der Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff Epylen von EBM-Papst, aus dem der Diffusor hergestellt wird, zur Nachhaltigkeit des Produkts bei.
Bei Schildknecht war die Jury des Hermes-Awards vom Gateway DE 7000 überzeugt. Es ermöglicht den Aufbau einer Funkstrecke zwischen Automatisierungsgeräten und Mobilfunknetzen. Die Daten von digitalen und analogen Signalen sowie der SPS-Feldbusebene können über Mobilfunknetze beziehungsweise das Internet in der Cloud bereitgestellt werden. Das Gateway verbindet somit Automatisierungstechnik, Mobilfunk und das Internet und macht damit die Daten omnipräsent. Die Nutzung von Cloud-Diensten ermöglicht dem Anwender zudem den Verzicht auf eine eigene Infrastruktur.
Latentwärmespeicher spart Energie bei der Drucklufttrocknung
Einen Latentwärmespeicher in Kombination mit einem Drucklufttrockner hat Kaeser Kompressoren für den Hermes-Award 2013 eingereicht. Der Speicher ist hierbei in einem Wärmetauschersystem integriert, in dem alle Prozessschritte der Trocknung ablaufen. Durch Ausnutzung des Phasenwechselprinzips fest-flüssig des Latentspeichermediums ist im Vergleich zu konventionellen Wärmespeichern eine viel kompaktere Bauweise bei gleicher Speicherkapazität möglich: Die Speichermasse sinkt um 98 %, die benötigte Stellfläche um 47 %, das Anlagengewicht um 60 % und die Kältemittelmenge um 53 %. Verbesserte Regelkonzepte ermöglichen zudem Energieeinsparungen bei der Drucklufttrocknung.
Das Projekt Open Core Engineering von Bosch Rexroth hat die Fachleute aus der Jury ebenfalls beeindruckt. Open Core Engineering verbindet die bisher getrennten SPS- und IT-Welten in einem durchgängigen Angebot aus offenen Standards, Softwaretools, Funktionspaketen und dem Open Core Interface. Bosch Rexroth ermöglicht damit den Entwicklern neue Freiheitsgrade. Der Brückenschlag kombiniert die Effizienz des klassischen SPS-basierten Engineerings mti den Möglichkeiten der Hochsprachen-Programmierung. Durch den erweiterten Zugriff bis auf den Steuerungskern können darüber hinaus Maschinenfunktionen schnell und eigenständig umgesetzt werden. Der Maschinenbauer kann damit unabhängig vom Steuerungshersteller individuelle Softwarefunktionen auf den Kunden applizieren.
Eine individuelle Zusammenstellung industriegerechter WLAN-Access-Points und -Clients via Internet ermöglicht erstmals die Open-Bat-Familie, mit der sich Hirschmann Automation um den Hermes-Award 2013 bewirbt. Diese Open-Bat-Familie auf Basis einer neuen Hard- und Softwaretechnik ermöglicht robuste und funktionssichere Funkverbindungen auch in rauen Umgebungen. Dies wird durch das neue Parallel Redundancy Protocoll (PRP), welches hier erstmals für eine Funkverbindung umgesetzt wurde, erreicht. Dabei werden zwei Frequenzbereiche parallel als redundante Kanäle genutzt. Im Gegensatz zu Standard-WLAN wie IEEE 802.11 liefert PRP eine verlustfreie, da redundante und echtzeitfähige Kommunikation. Daten werden redundant und über mehrere stochastisch unabhängige Kanäle mit variablem Zeitverhalten übertragen. Der entstehende Gesamtkanal weist eine höhere Zuverlässigkeit bei der Übertragung und ein verbessertes Zeitverhalten auf.
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