Brandschutz Sichere Schnittstellenlösung beim Brandschutz

Autor / Redakteur: Ulrike Krüger / M.A. Frauke Finus

Die Integration von Wohnraum, Ladenflächen, Büros und einem Fitnessstudio machte für das Turm Carrée in Frankfurt am Main ein objektspezifisches Brandschutzkonzept erforderlich. Hierbei wurde unter anderem die zuverlässige Entrauchung der Gewerbeflächen im Brandfall berücksichtigt. Man wählte mit Schüco Tip Tronic Simply Smart RWA dafür eine systemintegrierte Sicherheitstechnik.

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Das Turm Carrée entstand unmittelbar neben einem der ältesten Bauwerke der Frankfurter Innenstadt, dem Eschenheimer Turm.
Das Turm Carrée entstand unmittelbar neben einem der ältesten Bauwerke der Frankfurter Innenstadt, dem Eschenheimer Turm.
(Bild: Schüco)

Mit dem Turm Carrée am Eschenheimer Tor erhielt einer der vitalsten Plätze Frankfurts eine neue architektonische Landmarke, die durch ihre Nutzungsvielfalt gekennzeichnet ist. Die Integration der vier Funktionen Arbeiten, Wohnen, Shopping und Fitness/Wellness belebt das Turm Carrée rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche. Dabei stellt die durchdachte optische und räumliche Trennung von Büroflächen und Wohn- und Gewerberaum die erwünschte Orientierung wie auch die Diskretion für die nicht öffentlichen Bereiche städtischen Lebens schlüssig her. Dies gelingt über separate Eingangsbereiche und Erschließungszonen, die Variation in der Fassadengestaltung und die separate Anordnung der einzelnen Funktionsflächen.

Fassadengestaltung und Aufteilung differenzieren Funktionsbereiche

In Anlehnung an die Bestandsbebauung aus der Nachkriegszeit wurde für die Fassade ein heller Naturstein (Muschelkalk) gewählt. Das Fassadenbild des 6-geschossigen Neubaus gliedert sich in einen zweigeschossigen Sockelbereich mit Arkade, vier Obergeschosse und ein zurückversetztes Staffelgeschoss. Schräg gerichtete Natursteinelemente rahmen die Fenster in den Obergeschossen und fassen jeweils zwei Geschosse optisch zusammen, was für ein lebendiges Licht- und Schattenspiel in der Fassade sorgt. Die großflächigen, bodentiefen Fenster (System Schüco AWS 75.SI) sind mit einer Dreischeiben-Isolierverglasung und außen liegendem Sonnenschutz ausgestattet.

Der Gebäudeabschnitt mit Wohnnutzung – an der ruhigeren Hofseite gelegen – ist als eigenständiger Baukörper gestaltet und mit einer hellen Putzoberfläche versehen. Der Eingang zu den Wohnungen an der Katzenpforte sowie die Einfahrt zur Tiefgarage sind in den Sockelbereich eingeschnitten. Die raumhohen Lichtöffnungen in den Obergeschossen wurden mit Öffnungsflügeln und verglasten Brüstungselementen ausgestattet.

Vollständig integrierte Schnittstellenlösung für RWA

Das Brandschutzgutachten für das TurmCarrée wurde vom Ingenieurbüro HHP Berlin erstellt. Darin legten die Gutacher die für größere gewerbliche Nutzungsbereiche notwendigen Brand- und Rauchschutzmaßnahmen verbindlich fest. Natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte (NRWG) übernehmen bei annehmbaren Brandszenarien die Aufgabe, Flucht- und Rettungswege über eine „natürliche“ Zu- und Abströmbewegung der Luft rauchfrei zu halten. Die Flächengröße der zur Entrauchung notwendigen Öffnungen wurde in dem Gutachten abhängig von der Einbausituation bemessen und festgelegt. Aus gestalterischer Sicht war es wünschenswert, die notwendigen RWA möglichst unauffällig als geregelt öffenbare Fensterflächen in die filigrane Ansicht der verglasten Pfosten-Riegelfassaden zu integrieren. Daher fanden bereits im Planungsstadium Gespräche zwischen dem Architekten und dem Fassadenbauer Haga-Metallbau statt. Technische Unterstützung erhielt der Verarbeiter durch einen Fachberater Gebäudeautomation von Schüco, der alle Detailinformationen über die in den jeweiligen Einbausituationen benötigten RWA-Komponenten sowie deren Verkabelung und Schnittstellen lieferte.

Flächenänderungen beeinflussten RWA-Konfiguration

Die Komplettlösung, die später eine problemlose Anbindung der RWA an die zentrale Gebäudesteuerung und Meldetechnik ermöglichte, bewies in der fortgeschrittenen Bauphase weitere Vorteile. Im Zuge der Vermarktung der Gewerbeflächen hatten sich Verschiebungen bei der Flächenaufteilung der Mieten, besondere Ausstattungswünsche der Mieter sowie Änderungen im Bereich der Türtechnik ergeben. Diese Modifikationen beeinflussten die Ausstattung und Dimensionierung der RWA, was sich im weiteren auf die bei Haga-Metallbau bereits angelaufene Fassadenfertigung auswirkte. Zudem galt es im laufenden Projekt eine baubehördliche Zustimmung für übergroße RWA zu erwirken. Trotz dieser besonderen Umstände gelang es dem Metallbauer, die technisch anspruchsvollen Bauteile zeitgleich mit der Fassadenmontage fertigzustellen und den fristgerechten Bauablauf zu gewährleisten.

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