EMO Milano 2021 Siemens erweitert Steuerungssoftware Sinumerik One
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Siemens erweitert seine CNC-Software Sinumerik One um Funktionen, beispielsweise zur Robotersteuerung, Kollisionsvermeidung und zum Kammstechen. Auch wird den Anwendern ein Upgarde ihrer bisherigen Sinumerik-Steuerung auf die Sinumerik One angeboten.

Zwei Jahre nach Markteinführung stellt das Unternehmen auf der EMO Milano und den virtuellen Siemens Machine Tool Days zahlreiche Neuerungen in Hard- und Software für die Sinumerik One vor. Damit will Siemens zeigen, wie gut die Werkzeugmachinensteuerung für die digitale Transformation eingesetzt werden kann. In der Hardware ergänzt die NCU 1740 die vorhandene NCU 1750 und 1760 sowie die PPU 1740 und erweitert damit den Einsatz im Bereich modularer Maschinen.
Jetzt auch für Roboteranwendungen geeignet
Im Softwarebereich sind Sinumerik Run MyRobot/Direct Control und Sinumerik Run MyRobot/Direct Handling ab der Version 2.0 für die Sinumerik One verfügbar. Somit kann die Sinumerik One auch für Roboteranwendungen eingesetzt werden, was Siemens mit einem Showcase im Rahmen der EMO Milano und den Siemens Machine Tool Days demonstriert.
Kollisionen sind jetzt vermeidbar
Mit der Sinumerik-Software V6.15 gibt es für die Sinumerik One auch zusätzliche Technologiefunktionen: Für die Kollisionsvermeidung steht für die Sinumerik One ab sofort Protect MyMachine Multichannel zur Verfügung. Die Funktion soll in Bediensituationen einen zuverlässigen Schutz vor ungewollten Kollisionen von beweglichen mit statischen Maschinenkomponenten im Arbeitsraum der Werkzeugmaschine bieten. Mit der Ausprägung Mutlichannel besteht nun auch die Möglichkeit, eine Kollisionsvermeidung zwischen parallelen Prozessen sicherzustellen, heißt es weiter.
Beim Drehen sind tiefe und breite Einstiche möglich
Mit der Funktion Kammstechen erhält die Steuerung ein Upgrade für eine effektive und prozesssichere Methode beim Drehen, indem die Y-Achse intelligent genutzt wird und die Fertigung von tiefen und breiten Einstichen nun möglich ist. Diese Funktion soll die Produktivität der Maschine signifikant verbessern durch höheren Materialabtrag beim Drehen und bessere Spanführung.
Was die Software für den digitalen Zwilling der Sinumerik One betrifft, so gibt es bei Create MyVirtual Machine Neuerungen für Maschinenbauer und bei Run MyVirtual Machine Neuerungen für die Anwender. Create MyVirtual Machine und Run MyVirtual Machine unterstützten jetzt alle aktuellen CNC-Softwareversionen parallel. Außerdem wird die Möglichkeit eines Werkstückmesszyklus über eine Messtaster-Simulation gegeben. Maschinenbauende profitieren bei Create MyVirtual Machine zudem von der Möglichkeit, eigene Schnittstellen mit verschiedenen HMI-Engineering-Tools anzupassen sowie von erweiterten Sicherheitsinbetriebnahmefunktionen.
Mit Create MyVirtual Machine lassen sich CNC-Maschinen parallel entwickeln, in Betrieb nehmen und testen. Die SPS-, NC- und Sicherheitsprogrammierung sowie die HMI-Parametrierung werden effizient mit dem TIA-Portal, das jetzt in der Version V17 für Werkzeugmaschinen nutzbar ist, durchgeführt. Das Verhalten der Maschinenlogik kann auch mit der Simulationsplattform Simit getestet werden. Optional kann das Maschinenkonzept mit dem Mechatronic Concept Designer verifiziert werden. Unterstützung bei der Erstellung des digitalen Zwillings können sich die Maschinenbauer mit dem Sinumerik One Virtual Commissioning, Consulting, Implementation und Training einholen. Im Rahmen dieses Angebotes werden die projektspezifischen Anforderungen gemeinsam mit Siemens-Experten analysiert. Im Anschluss wird ein Lösungskonzept inklusive Schulung und virtueller Inbetriebnahme entwickelt.
Einfahrvorgang virtuell am Computer testen
Mit dem digitalen Zwilling der Zerspanung, Run MyVirtual Machine, kann das NC-Programm virtuell am Computer simuliert, getestet und eingefahren werden. Das soll Zeit an der Maschine sparen und Programmierfehler verhindern, die zu Kollisionen führen können. Mit dem Update ist nun auch die Simulation von Drehmaschinen in der Option 3D möglich, so Siemens. Zum effizienten Lernen und Testen verfügt die Software über neue Maschinenvorlagen. Außerdem soll der Display Manager und Sidescreen zu einem nochmals verbessertes Anwendungserlebnis führen.
Bisherige Steuerung lässt sich zeitsparend durch Sinumerik One ersetzen
Wer seine Maschine im Zuge der digitalen Transformation modernisieren möchte, hat ab sofort die Möglichkeit für ein Retrofit von seiner bisherigen Steuerung auf die Sinumerik One. Sämtliche Anpassungsarbeiten können vor dem eigentlichen Umbau am digitalen Zwilling vorweggenommen werden, um einen Umbau innerhalb weniger Arbeitstage zu ermöglichen, so Siemens.
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