Studie Solarbranche erwartet weiterhin Wachstum

Redakteur: Stéphane Itasse

Im Vergleich zu vielen anderen Branchen hat die Krise die Solarbranche nicht allzu schwer erwischt. Die Photovoltaikunternehmen beurteilen ihre derzeitige Lage und ihre Perspektiven sogar höchst optimistisch, wie eine Befragung der Strategieberatung Simon-Kucher & Partners unter Managern in Photovoltaikunternehmen ergeben hat.

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Dabei sind Inverter und der Handel weniger von der Krise betroffen sind als Zulieferer und Zellenhersteller, wie die Unternehmensberatung am Mittwoch mitteilt. Weitere Resultate der Studie in Europa, China und den USA waren: Die Solarbranche erwarte einen Wachstumsschub und Internationalisierung werde groß geschrieben. „Unsere Untersuchung zeigt, dass die Solarunternehmen dazu neigen, ihre Wachstumsaussichten zu überschätzen. Sie haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Allerdings müssen sie ihre Pläne auch entsprechend umsetzen“, sagen die Studienautoren Philip Grothe und Alexander Thöle.

Solarenergie-Unternehmen wollen 2010 um 27% wachsen

Die Befragten erwarten im kommenden Jahr ein Branchenwachstum von 16%, heißt es weiter, jeder einzelne visiert durchschnittlich eine Steigerung um 27% an. Vor allem marketing- und vertriebsnahe Bereiche würden bei Unternehmen verstärkt in den Fokus rücken, erläutert Studienleiter Philip Grothe, Partner bei der Unternehmensberatung.

Sehr ambitioniert zeigten sich die Unternehmen bei ihren Internationalisierungszielen. Im Schnitt würden die Befragten derzeit rund ein Drittel ihres Umsatzanteils im Ausland erwirtschaften. In fünf Jahren sollten es bereits über die Hälfte werden. Eine zunehmende Internationalisierung der Solarbranche werde in den nächsten Jahren für den Erfolg ausschlaggebend sein, sagt Grothe.

Solarenergie-Unternehmen setzen auf besseren Vertrieb

Als größte Herausforderungen in den kommenden fünf Jahren sehen die befragten Solarunternehmen insbesondere die Bereiche Kundennähe und -service sowie Produktqualität und Innovation an, wie die Unternehmensberatung mitteilt. Das entspreche den Kernthemen Vertrieb, Produktion und F&E. Personal und Finanzierung stünden nicht im Mittelpunkt der künftigen Strategie. „Die Branche hat erkannt, dass die Krise keine Kosten- sondern eine Umsatzkrise ist“, kommentiert Thöle.

Fast die Hälfte der Befragten wolle außerdem in Marktnischen wachsen. Hier würden die Berater eine genaue Marktsegmentierung und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle empfehlen. Hinsichtlich ihrer strategischen Ziele wollten 46% Kundenbetreuung und –loyalität steigern. Dies lasse sich am besten mit Bindungsprogrammen erreichen.

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