Stammdaten aus dem digitalen Topf
Angetrieben durch die Digitalisierung gibt es eine neue Wettbewerbssituation für den technischen Handel. Der zuständige Branchenverband VTH fördert die Digitalisierung proaktiv mit einer eigenen Internetplattform.
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Die Digitalisierung führt zu einem stark veränderten Wettbewerbsumfeld, neue Marktteilnehmer attackieren Traditionsunternehmen. Innerhalb von Branchen kommt es zu Verschiebungen und Allianzen: von der klassischen Kapitalverflechtung bis hin zum Shared Service Center für bestimmte Funktionsbereiche. Dabei kann es sich auch um das Stammdatenmanagement handeln.
Durch die schnelle und umfassende Durchdringung seitens des Internets ergeben sich völlig neue Wettbewerbssituationen: Die Zeit- und Raumunabhängigkeit erlaubt gänzlich neue Formen der Arbeitsorganisation und auch die Unternehmensprozesse selbst sind betroffen. Für den Handel werden präzise Informationen und schnelle Informationsbereitstellung, also extrem kurze Reaktionszeiten, zu einem unabdingbaren Muss. Unterschiedliche IT-Systeme mit zahlreichen Schnittstellen, gepaart mit enormem händischen Aufwand, können in absehbarer Zukunft zum K. o. eines Unternehmens führen.
Händler müssen Kompetenz persönlich und im digitalen Raum beweisen
Der VTH, Verband Technischer Handel e.V., fördert die so wichtige Digitalisierung seiner Mitgliedsunternehmen. Wesentlich für die Wertschöpfungskette des Handels sind hierbei Informationen: über Produkt, Verfügbarkeit, Lieferzeit und mehr. Produktinformationen sind letztendlich der Treiber für funktionierende Prozesse. Sie bestimmen, ob ein Händler erfolgreich ist oder nicht. Das Wahrnehmungsspektrum eines Händlers erweitert sich folglich für seine Kunden.
Zusätzlich zur persönlichen Kompetenz tritt die nicht personalisierte Informationskompetenz hinzu. Wesentliches Qualitätsmerkmal wird die „Informationsgüte“ sein, an der gemessen wird. Letztendlich werden diese beiden Kompetenzfelder in sich verschmelzen, denn während eines Beratungsgespräches wird ein Händler auf digitalisierte Informationen zurückgreifen können. Kunden werden, egal ob auf der Baustelle oder im Büro, ob zu den üblichen Geschäftszeiten oder spät abends, aussagekräftige Produktinformationen von ihrem Händler via Internet einfordern können.
Persönlicher Kontakt ist nicht zu ersetzen
Die gute Nachricht ist, dass das persönliche Gespräch seinen hohen Stellenwert weiterhin behalten wird. Die schlechte: Ohne die Nutzung von digitalisierten Informationen wird es keine guten Verkaufsgespräche mehr geben. Während das persönliche Gespräch räumlich begrenzt ist, lassen sich digitale Informationen nicht begrenzen. In der Sprache der Systemtheoretiker: Es handelt sich um ein offenes System. Dieses offene System kennt keine Grenzen, keine Branchen- und schon gar keine Unternehmensgrenzen.
Hinzu kommt: Wir müssen uns von der tradierten Sicht auf „Stammdaten“ verabschieden. Diese sind bis heute fest mit den Attributen „Langlebigkeit“ und „Unveränderlichkeit“ verbunden. Attribute, die in unserer schnelllebigen Zeit mit ihren kurzen Produktlebenszyklen und sich rasch verändernden Umweltbedingungen hinderlich, ja nahezu „destruktiv“ sind. Destruktiv, weil sie eine Reaktion auf schnelle Veränderungen nicht zulassen und somit potenzielle Geschäfte zunichtemachen. Der VTH stellt deshalb gemeinsam mit der IFCC GmbH seinen Mitgliedern eine Plattform zur Aufbereitung und Verteilung von Produktstammdaten zur Verfügung: den „VTH-eData-Pool“.
Mit „E-Data“ wird der Digitalisierung Rechnung getragen, mit „Pool“ der Tatsache, dass die Aufbereitung von Produktdaten quasi zentralisiert werden kann, jedoch mit der Möglichkeit, sie lokal zu ergänzen. Bei sinkenden Margen, steigender Konkurrenz sowie schneller Verschiebung von Branchengrenzen ist es nur noch sehr kurzfristig wirtschaftlich machbar (sinnvoll schon lange nicht mehr), dass jeder Akteur auf dem Markt Produktdaten aufbereitet.
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