E-Class und BME-Cat Unternehmen können von E-Business profitieren

Redakteur: Stéphane Itasse

Wer in seinem Unternehmen E-Business einsetzt, kann vieles verbessern. Darauf verwies Ralf Wiegand, Leiter des Projekts Prozeus des Instituts der Deutschen Wirtschaft und von GS1 Germany, beim Einkäufertag des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) auf der Hannover-Messe.

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Laut einer Umfrage von Prozeus konnten weit mehr als zwei Drittel der Firmen ihre Prozesse optimieren und transparenter gestalten, die Fehlerquellen reduzieren und die Datenqualität erhöhen. Über 60% konnten die Kosten senken, bestehende Geschäftsbeziehungen optimieren und sich Wettbewerbsvorteile verschaffen; mehr als die Hälfte berichtete von einer erhöhten Kundenbindung. Die Initiative Prozeus wurde gegründet, um insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen bei der Einführung von E-Business zu helfen, und wird vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützt.

Zwei Standards setzen sich derzeit durch und machen den elektronischen Geschäftsverkehr immer interessanter: E-Class als Klassifikationssystem und BME-Cat als Katalogaustauschformat. In einem Klassifikationssystem werden die Gesamt- oder Einzelprodukte sowie Ersatzteile in Gruppen geordnet und meist in einem hierarchischen System gegliedert. Ein Katalogaustauschformat legt Aussehen und Inhalt der Datenfelder eines elektronischen Kataloges fest. „Damit sieht Ihr Kunde auf seinem Bildschirm exakt das Gleiche wie Sie“, erläutert Wiegand.

E-Class wird sich seiner Ansicht nach zumindest in Deutschland und in Europa durchsetzen, weil es das einzige branchenübergreifende Klassifikationssystem ist. Andere Standards wie Proficlass würden nach und nach integriert. Auch zwischen E-Class und UNSPC, dem dominierenden Standard in Amerika, gebe es Gespräche über ein Zusammengehen. „Selbst wenn es nicht zu einem weltweit einheitlichen Standard kommt, wird es Mapping-Möglichkeiten geben“, sagt Wiegand. Damit hätten die Unternehmen auf jeden Fall Investitionssicherheit. Bei den Katalogaustauschformaten spreche für BME-Cat, dass es auf XML basiere und bequem zu bedienen sei.

Allerdings ist noch keine „kritische Masse“ an Unternehmen erreicht, die diese Formate einsetzen, räumte Wiegand ein. Derzeit würden etwa 15% der Firmen auf E-Class und BME-Cat setzen, mindestens 18% sollten es sein, damit sich die übrigen Unternehmen dem nicht mehr entziehen können. „Der Druck wird immer größer“, merkte er jedoch an, „weil immer mehr internationale Unternehmen E-Class einsetzen.“

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