Maschinenbau VDMA meldet Rekordjahr für Maschinenbauer in NRW
Düsseldorf (ug) – Der Maschinen- und Anlagenbau in Nordrhein-Westfalen hat das Jahr 2006 wieder mit einem Rekord abgeschlossen. Das teilte Dr. Reinhold Festge, Vorsitzender des Vorstandes
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Düsseldorf (ug) – Der Maschinen- und Anlagenbau in Nordrhein-Westfalen hat das Jahr 2006 wieder mit einem Rekord abgeschlossen. Das teilte Dr. Reinhold Festge, Vorsitzender des Vorstandes des VDMA Nordrhein-Westfalen, anlässlich der Jahrespressekonferenz in Düsseldorf mit. Der Umsatz stieg 2006 um 11,3% auf 36,9 Mrd. Euro, 2005 lag der Branchenumsatz bei 33,2 Mrd. Euro.
Maschinenbaukonjunktur steht auf zwei Beinen: Export und Inlandsabsatz
Die Exporte stiegen 2006 um fast 12% auf 20,9 Mrd. Euro (2005: 18,7 Mrd. Euro), während der Inlandsabsatz erstmals seit langem wieder anzog und um 10,6% auf 16 Mrd. Euro kletterte. „Die wichtigsten Abnehmerländer sind nach wie vor USA (2,36 Mrd. Euro), die Volksrepublik China (2,27 Mrd. Euro), Frankreich (1,35 Mrd. Euro) und Russland (1,24 Mrd. Euro).” Die Exporte nach Indien (784 Mio. Euro) liefen erfreulich gut. „Die Wachstumsrate lag 2006 bei 63,1%, nach 43,7% im Vorjahr”, erklärte Festge. „Indien rückt damit auf Platz elf der wichtigsten Abnehmerländer des NRW-Maschinenbaus.”
Mit einem Anteil von 56% (13,5 Mrd. Euro) gehen die meisten Maschinen aus NRW nach Europa. Nach Asien werden 25,3% (6,1 Mrd. Euro) der Maschinen exportiert. „Wir erwarten, dass unsere Unternehmen insbesondere am schnellen Wachstum der Märkte Russland und Indien teilhaben werden und der Export auch 2007 einen wesentlichen Beitrag zur positiven Entwicklung des nordrhein-westfälischen Maschinenbaus leisten wird”, betonte der VDMA-Vorsitzende.
Inlandsnachfrage ist wieder angesprungen
Erstmals seit Jahren ist wieder die Inlandsnachfrage angesprungen und hat die konjunkturelle Entwicklung unterstützt. Der Investitionsstau, der sich über Jahre gebildet hat, wird abgearbeitet. Dazu haben sowohl die hohe Auslastung der Industriekapazitäten als auch die besonderen Abschreibungsmöglichkeiten, die für 2006 und 2007 gelten, beigetragen.
Beschäftigung leicht erhöht
Die gute Branchenkonjunktur hat endlich den Arbeitsmarkt erreicht. Im Dezember 2006 waren rund 1600 Menschen mehr beschäftigt als ein Jahr zuvor. Auch ist der Anteil der Kurzarbeiter weiter zurückgegangen. In 2006 verfügte die Branche in NRW über ein Stammpersonal von 186.576 Mitarbeitern. Die Kapazitätsauslastung ist zum Jahreswechsel 2006/2007auf ungewöhnliche 95% gestiegen und befindet sich auf einem seit vielen Jahren nicht mehr erreichten Höchststand.
Ausblick 2007: Vier Prozent Wachstum
Der VDMA rechnet für das laufende Jahr mit einem Produktionswachstum in NRW von 4%. Dies entspricht in etwa einem nominalen Umsatzwachstum von 7%. „Vorausgesetzt, unsere Prognose trifft ein, kumuliert sich das Umsatzplus von 2004 bis 2007 auf zirka 38%”, betonte der VDMA-Vorsitzende. „Unsere Zuversicht begründet sich zum einen darin, dass die Auftragseingänge in den letzten Monaten deutlich zugelegt haben und wir mit einem soliden Auftragsbestand in das Jahr 2007 gegangen sind”, betonte Festge. „Zum anderen hat das Geschäftsklima im Maschinenbau in NRW – ein wichtiger Frühindikator – neue Rekordwerte erreicht und verspricht eine Fortsetzung der guten Konjunktur. Sollte sich diese Tendenz fortsetzen und sich der Investitionsstau in Deutschland weiter auflösen, sind dies gute Bedingungen für unsere Branche. Zentrale Voraussetzung für eine positive Entwicklung ist aber das Ergebnis der laufenden Tarifverhandlungen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Branche nicht verschlechtern darf”, erklärte Festge.
Appell an die Politik und Tarifvertragsparteien: Für Investitionen und Wachstum in Deutschland sorgen
„Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände sind in der Pflicht, lohnpolitisch Maß zu halten”, sagte Festge, „auch und gerade im Interesse der Beschäftigten.” Wir wollen wie im vergangenen Jahr einen Tarifabschluss mit zwei Komponenten. Eine für alle tarifgebundenen Unternehmen gleiche tabellenwirksame Komponente sowie eine variable erfolgsabhängige Komponente, die in Abstimmung zwischen Geschäftsleitung und Belegschaft festgelegt wird. So können die Beschäftigten in den Betrieben, denen es gut geht, angemessen am Erfolg teilhaben.
Der VDMA schlägt vor, ab 2008 weitere Investitionsanreize zu setzen und Abschreibungserleichterungen für solche Investitionen einzuführen, die ein Unternehmen über das hinaus vornimmt, was es im Schnitt der vorangegangenen Jahre investierte. „Solche Investitionen sollten sofort vollständig abgeschrieben werden”, forderte der VDMA-Vorsitzende.
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