Energie- und Klimapolitik VDMA sieht beim Energiekonzept der Bundesregierung Stärken und Schwächen
Nach Einschätzung des VDMA stehten beim Energiekonzept der Bundesregierung Fortschritte bei Energieeffizienz und erneuerbaren Energien Rückschritten bei fossilen und dezentralen Energietechnologien gegenüber. Gefordert sei deshalb Nacharbeit.
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„Die Bundesregierung hat sich und damit der deutschen Gesellschaft und Wirtschaft ambitionierte energie- und klimapolitische Ziele gesetzt. Die Voraussetzungen zur Erreichung dieser Ziele schafft das jetzt verabschiedete Energiekonzept allerdings noch nicht“, kommentiert Thorsten Herdan, energiepolitischer Sprecher des VDMA, das Energiekonzept der Bundesregierung. Ausschlaggebend für die Bewertung des Energiekonzepts sei die Frage, ob diese Voraussetzungen in Form von handhabbaren Gesetzen schnell geschaffen werden können oder ob das Energiekonzept Fehlsteuerungen bereits jetzt zementiere. „Im Energiekonzept kann man beides finden“, so Herdan weiter.
Energieeffizienz ist kein Selbstläufer
Anlass zur Zuversicht bieten für den VDMA die Ansätze zur Energieeffizienz. „Die sehr ambitionierten Effizienzziele im Industrie- und Gebäudesektor sind die logische Konsequenz aus dem deutschen Klimaziel, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95% zu senken“, so Herdan.
Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben aber gezeigt, dass Energieeffizienz in vielen Bereichen kein Selbstläufer ist. „Die Umsetzungsmaßnahmen müssen jetzt deutlich präzisiert werden. Während im Gebäudesektor klar ist, dass die Bundesregierung gerade auch die Bestandsmodernisierung vorantreiben will, fehlen im Industriebereich eine klare Defizitanalyse und bei den Maßnahmen ein roter Faden. Hier sollte die Bundesregierung nacharbeiten.“ Wenn das passiere, dann könne etwa ein Energieeffizienzfonds positive Wirkungen entfalten. Marktanreizprogramme für ausgewählte Technologien seien dagegen weder ökonomisch noch ökologisch zielführend.
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