Camisma-Projekt Verbundwerkstoffe sollen als Metallersatz das Fahrzeuggewicht senken

Redakteur: Josef-Martin Kraus

Im Rahmen des Verbundprojekts Camisma wird ein Leichtbaukonzept entwickelt, das mit Hilfe CFK-basierter Multimaterialsysteme zu einer Gewichtseinsparung bei Fahrzeugen führen soll. Für eine Anwendung bei Serienfahrzeugen fehlt es diesen Verbundwerkstoffen noch an Wirtschaftlichkeit.

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Die strategische Forschungs- und Entwicklungseinheit Creavis von Evonik entwickelt mit drei weiteren Industriepartnern (Johnson Controls GmbH, Jacob Plastics GmbH und Toho Tenax Europe GmbH) sowie der Universität RWTH Aachen (Institut für Textiltechnik und dem Institut für Kraftfahrzeuge) ein neuartiges Leichtbaukonzept, um Stähle sowie Leichtmetalle im Fahrzeugbau teilweise zu ersetzen.

Faserverbundkunststoffe spielen wichtige Rolle bei Multimaterialsystemen

Das Projekt trägt den Namen Camisma. Der Name steht für Carbonfaser/Amid/Metall-basierte Innenstrukturbauteile im Multimaterialsystem-Ansatz. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und gehört zum Rahmenprogramm „Werkstoffinnovationen für Industrie und Gesellschaft“. Es wurde Anfang April 2011 gestartet und ist zunächst auf drei Jahre angelegt.

Der Projektfokus liegt auf Multimaterialsystemen, die zukünftig für die notwendige Gewichtseinsparung bei Fahrzeugen sorgen sollen. Bis heute wird dieses Ziel unter anderem mit immer dünneren Blechen erreicht. Inzwischen ist jedoch das Potenzial größtenteils ausgeschöpft. Daher müssen andere Werkstoffe und Konstruktionsweisen entwickelt werden.

In diesem Zusammenhang erfahren Faserverbundkunststoffe (FVK), insbesondere CFK, eine zunehmende Aufmerksamkeit.

Zeitintensive Baureteilfertigung treibt die Kosten

Bekannt aus dem Flugzeugbau bietet CFK eine hohe spezifische Festigkeit und aufgrund der hohen Formgebungsfreiheit die Möglichkeit für neue Leichtbaukonzepte. Allerdings sind diese Leichtbauwerkstoffe für die Verwendung in Serienfahrzeugen noch zu teuer.

Wesentliche Gründe dafür sieht Evonik in den hohen Einkaufskosten für die Ausgangsstoffe und in einer sehr zeitintensiven Bauteilfertigung, die wirtschaftlich bislang nicht mit üblichen Blechumformverfahren konkurrieren könne.

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