Stromerzeugung

Virtuelles Kraftwerk im Harz erfolgreich getestet

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Das im Harz erprobte Kraftwerk ist in der Lage, Mess- und Zählerdaten in Echtzeit zu erfassen, anhand von Erzeugungs- und Lastprognosen Fahrpläne für die Energieversorgung automatisch zu erstellen und mit dem Strom an Energiemärkten wie Epex Spot zu handeln. „So können wir die für die erneuerbaren Energien typischen Schwankungen in der Erzeugung ausgleichen, Versorgungssicherheit schaffen und den Strom zeitnah und flexibel vermarkten.", sagt Schlögl.

Schaltstelle des virtuellen Kraftwerks ist die Leitwarte

Die Schaltstelle des virtuellen Kraftwerks ist die Leitwarte, ein Steuerungssystem mit grafischer Benutzeroberfläche, die den Backend-Server des Kraftwerks mit dem Bediener verbindet. Alle wichtigen Informationen wie die Leistung der Energieerzeuger, der Speicherstand, Wind- und Solarleistungsprognosen oder der aktuelle Stand an der Strombörse laufen hier zur Analyse und Weiterverarbeitung zusammen und werden auf vier Bildschirmen sichtbar gemacht. So zeigt die Vermarktungsansicht die verkauften Energiemengen und die Gebote der Strombörse, die Meldungen-Ansicht alle aktuellen und zurück liegenden Ereignisse im virtuellen Kraftwerk und die Topologie-Ansicht technische Daten und Fahrpläne.

Leitwarte ist Energieanlagenmanager und Poolkoordinator

Die Leitwarte übernimmt in der Energiewirtschaft zwei Rollen gleichzeitig: Als „Energieanlagenmanager" verwaltet und überwacht sie die im virtuellen Kraftwerk zusammen geführten Anlagen. Als „Poolkoordinator" vermarktet sie die erzeugten Energiemengen. Tauchen Fehler im Betrieb des im Regelbetrieb autonomen Kraftwerks auf oder werden besondere Interaktionen, zum Beispiel Optimierungen im Fahrplan oder die Bestätigung von Stromgeschäften, notwendig, gibt sie dem Bediener Orientierungs- und Entscheidungshilfen.

Die Entwicklung und Erprobung des virtuellen Kraftwerks und seiner Leitwarte waren das Kernstück des, durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit geförderten, E-Energy-Projektes RegModHarz, das nach mehr als vierjähriger Laufzeit Ende 2012 abgeschlossen wird und dessen wissenschaftliche Ergebnisse auf dem diesjährigen Kasseler Symposium Energie-Systemtechnik vorgestellt und diskutiert werden. Nach Projektende wird die Leitwarte mit ihren unterschiedlichen Show-Cases weiter als Demonstrator zur Verfügung stehen.

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