Schleiftechnik auf der EMO Hannover 2019 Viva la Revolución in der Werkzeugherstellung
Rollomatic kommt mit vielen Schleifinnovationen: darunter mehrere Premieren, auch eine flott gemachte Laserbearbeitungsmaschine und smarte Highlights, nach Hannover. Halle 6 am Stand J65.
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Mit dem „Smartpunch“-Verfahren hat Rollomatic das Schälschleifen revolutioniert, wie es heißt. Die ausführende Anlage dazu heißt Shapesmart NP50 und ist der neuste Vertreter aus der Serie der Rundschleifspezialisten, sagt der Aussteller. Maschine und Verfahren stehen für größere Flexibilität, schnellere Konfiguration und bessere Oberflächen. Der Arbeitsbereich der Shapesmart NP50 kann Durchmesser von 0,025 bis 25,0 mm bearbeiten und bietet so grenzenlose Möglichkeiten bis zu einem außergewöhnlichen Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis, betont Rollomatic. Und nur wer den Stand besucht, darf die ganze Vorteilspalette des als Premiere ausgewiesenem Highlight erleben. Mehr will Rollomatic noch nicht verraten.
Kommt das Aus für die traditionelle Diamantbearbeitung?
Diamant, als PKD oder CVD-Diamant, ist als Schneidstoff in allen Branchen unersetzlich geworden, sagt Rollomatic. Die Härte des Materials schränke jedoch die Möglichkeiten im Design der Werkzeuge enorm ein – bis jetzt: Einen Durchbruch erzielte Rollomatic mit der neuesten Entwicklung, dem Smartspeed-Pack, heißt es. Dadurch eröffneten sich für die Laserbearbeitung neue Möglichkeiten, denn keine andere Methode sei so produktiv wie die Rollomatic-Laserbearbeitung von Diamant. Die Bearbeitungsgeschwindigkeiten können – ohne Qualitätsverlust – vervierfacht werden, wie der Aussteller betont. Damit ist die Laserbearbeitung auf dem besten Weg, die traditionelle Bearbeitungsmethoden komplett abzulösen, glaubt Rollomatic. Mit der neuen Lasersmart 510 lassen sich etwa Rundfasen oder Spanleitstufen ohne zeitraubende Bearbeitung auf separaten Maschinen in ein PKD-Werkzeug einbringen. „Dass unsere Maschine sämtliche Prozesse in einem Arbeitsgang erledigt, spart Zeit ein und steigert deutlich die Produktivität“, so Sven Peter, Produktmanager Laser bei Rollomatic. Der Laser eröffnet dabei ungeahnte Möglichkeiten, wie beispielsweise extrem scharfe Schneidkanten mit Radien von 1 µm und darunter. „Beim Zerspanen erreichen Werkzeuge mit Rundfasen glattere Oberflächen sowie eine geordnete Spanabfuhr durch die Spanleitstufen.“ Vier eingebaute Kameras überwachen das Ganze und bilden alle Vorgänge der Maschine auf der Steuerung ab – vom Roboter bis hin zum Messtaster, erklärt Peter. Besonders der Werkzeugeinmessprozess laufe so wesentlich effizienter und bedienerfreundlicher ab als bisher.
Dreifache Kapazität im Schleifscheibenwechsler
Ebenfalls ganz im Zeichen der Autonomie stehen die neuen 6-Achs-Werkzeugschleif-Maschinen aus der Grindsmart-XW-Familie: die Grindsmart 630XW und die Grindsmart 630XW3. Bei letzterer hat Rollomatic durch einen erweiterten, ultrakompakten Schleifscheibenwechsler für 16 Scheiben inklusive Kühlmittelverteiler die Kapazitäten fast verdreifacht. Das vereinfacht das Prozessmanagement, und die Nebenzeiten werden obendrein deutlich verkürzt. Das klappe auch mannlos rund um die Uhr.
Ausgelegt sind beide Varianten für höchste Performance bei der Produktion von Spezialwerkzeugen, unabhängig von der Seriengröße. Sie sind mit Linearmotoren und einem Torquemotor an der rotierenden Achse ausgestattet, was bessere Oberflächengüten und reduzierte Wartungskosten mit sich bringt, wie Rollomatic erklärt. Um auch in Sachen thermischer Stabilität alles im Griff zu haben, werde in der Maschine das gleiche Öl zur Schmierung wie zur Kühlung von Motor und Werkstück verwendet, was obendrein den Energiebedarf verringere.
Linearmotoren mit hydrostatischem System eliminieren Reibungsverluste
Ein weiteres Rollomatic-Highlight ist die komplett neu entwickelte, sechsachsige Grindsmart 830XW. Das Ziel beim Entwurf dieses Modells sei es gewesen, die Reibung innerhalb der Maschine weiter zu reduzieren und den Verschleiß quasi auf null zu halten. Unter anderem hat Rollomatic das durch den Einsatz von Linearmotoren auf X-, Y- und Z-Achsen erreicht, die laut Aussage des Herstellers den Antrieben mit Kugelgewinde in allen Belangen überlegen sind. Denn sie seien extrem positioniergenau und präzise bei gleichzeitig geringen Wartungskosten weil nahezu nichts verschleißen könne. Doch das war den Konstrukteuren noch nicht genug, und sie haben darüber hinaus die Linearmotoren mit einem hydrostatischen System kombiniert, was auch noch die letzten Reibungsverluste eliminieren soll und Vibrationen effektiv dämpfe. Das erhöht in Folge die Schleifscheiben-Standzeiten und sorgt auch für sehr gute Oberflächen- und Schneidkantenqualitäten. Rollomatic zählt dies als wichtiges Alleinstellungsmerkmal für Zerspaner im Hochqualitätssegment.
Weichensteller für Innovationen im Werkzeugdesign sei nicht zuletzt die sechste Achse der Maschine, speziell wenn hochpräzise Werkzeuge in den Durchmessern von 1 bis 32 mm und einer Spannutenlänge bis 200 mm gefordert seien. Die Schleifspindelachse A ist nämlich so angeordnet, dass sie bei einem Rotationswinkel von insgesamt 240° extreme Bewegungsfreiheit von beiden Seiten erlaubt, wie Rollomatic erklärt. Deshalb können mit dem gleichen Schleifscheibenpaket sowohl links- als auch rechtsdrehende Werkzeuge geschliffen werden. Außerdem ermöglicht die sechste Achse die Neigung der Schleifscheiben beim Eingriff. Durch die erhöhte Flexibilität und gesteigerte Bewegungsfreiheit sei das Schleifen von Radien und Hinterschliffen an komplexen Werkzeuggeometrien deutlich einfacher, verspricht Rollomatic. Die sechste Achse sorge zudem dafür, dass der Kontaktpunkt auf der Schleifscheibe stets konstant bleibt, wodurch das fertige Werkzeug mit höchster Präzision punkte.
Beim Schleifen geht's jetzt robotisch-smart zu
Zusammenarbeit mit Industrierobotern, automatisierte Prozesse, stringente Datenanalyse, mehr Zeit für wichtige Wertschöpfungsaufgaben – all das sind wesentliche Bausteine der Produktionsindustrie von morgen, glaubt Rollomatic. „Die Fabrik der Zukunft wird neue Impulse schaffen, derzeit noch bestehende Einschränkungen reduzieren und bislang unabhängig arbeitende Produktionssysteme miteinander verbinden. Diese Systeme steuern zum einen die Fertigung, sammeln und analysieren aber gleichzeitig Daten. Anhand der ermittelten Werte können die im Prozess verwendeten Maschinen beispielsweise unmittelbar auf Temperaturänderungen reagieren, die Nebenzeiten verkürzen oder Durchlaufzeiten optimieren“, so Damien Wunderlin, Leiter Verkauf bei der Rollomatic SA aus dem schweizerischen Le Landeron.
Mehr Autonomie und Effizienz ließen sich etwa durch den Einsatz von Industrierobotern erreichen. Bereits seit einigen Jahren forscht Rollomatic deshalb auch an hochentwickelten, dem Menschen nachempfundenen Robotern und erarbeitet Prozesse mit Ihnen. Das Ergebnis ist der zweiarmige Roboter Nextage, der traditionelle Robotereinheiten unterstützen, sowie die Produktivität und die Profitabilität von kundenspezifischen Prozessen steigern kann, wie es heißt. Dazu übernehme er sowohl anspruchsvolle und mühsame Aufgaben als auch leichte und sich wiederholende Tätigkeiten. So kann der Roboter ein geschliffenes Werkzeug aus der Maschine entnehmen und zur Messstation bringen, präzisiert Rollomatic. Damit bleibt dem Maschinenbediener mehr Zeit, sich um andere Aufgaben zu kümmern, die ein Roboter bisher noch nicht bewerkstelligen kann. In der Fabrik der Zukunft werde eine Auswahl intelligenter Systeme zusammenarbeiten, wodurch sich die gesamte Produktivität erhöhe, indem sie kürzere Reaktionszeiten und eine maximale Flexibilität lieferten. Wie sich das auf die Herstellung von Hochpräzisions-Werkzeugen auswirkt, zeigt Rollomatic auf seinem Messestand auch.
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