Veranstaltung Von Normen und Sicherheitslücken
Das 6. „Forum 3D-Druck und Recht”, das im Februar 2020 in Köln stattfand, widmete sich den Aspekten Know-how-Schutz, IT-Sicherheit und Haftung.
Anbieter zum Thema

Neben den technisch und rechtlich fundierten Reden, wurde auch an praxisnahen Vorträgen die Wichtigkeit des Sicherheits-Themas deutlich. Geladen hatte die Wirtschaftskanzlei DWF gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen und weiteren Kooperationspartnern zum 6. „Forum 3D-Druck und Recht”.
Einen Ausblick auf die Additive Fertigung im Jahr 2030 wagte Prof. Dr.-Ing. Gerd Witt, gefolgt von Dr.-Ing. Stefan Kleszcynski vom Institut für Produkt Engineering der Universität Duisburg-Essen, der die rechtliche Aspekte der Prozesskette bei additiven Fertigungsverfahren beleuchtet. Von Klaus Brisch, Partner und Global Head of Technology bei DWF, erfuhren die Anwesenden, welche rechtliche Bedeutung in technische Normen spielen: „Gerade im Bereich 3D-Druck wird dies leicht unterschätzt – mit schwerwiegenden Folgen.“ Max Rehberger, beim TÜV Süd Experte für Additive Manufacturing, beschrieb die Fortschritte auf dem Weg zur digitalen Bauteilzertifizierung, und Dirk Hoffman, Senior Legal Counsel bei der Siemens AG, widmete sich der Additiven Fertigung in Verträgen.
“#AdditiveFertigung ist keine Insel. Sie ist eingebettet in andere Prozesse, zum Beispiel in Lieferketten“, sagt Max Rehberger von @TUVSUD beim Forum #3DDruck und Recht von @DWF_Germany pic.twitter.com/ShEKCuCylU
— Additive Fertigung (@AdditiveTech) February 11, 2020
Das Thema Digitalisierung stand im Mittelpunkt der Vorträge im Panel 2. So beschäftigte sich Thomas Walloschke, Geschäftsführer Secon Trust Consult, mit Cybersecurity und Monitoring in der industriellen Fertigung, bevor Dr. Andreas Hausotter, Geschäftsführer ESC Aerospace, das Integrity Management im 3D-Druck beleuchtete.
Besonderes Interesse beim Publikums erweckte das Thema Know-how-Schutz, dem sich Marco Müller-ter Jung, Fachanwalt für Informationstechnologierecht, widmete. Dabei hob er insbesondere die rechtlichen Anforderungen an angemessene technische Schutzmaßnahmen hervor. Anschließend ging er auf die rechtliche Gestaltung und technische Dokumentation von Geschäftsmodellen im Bereich Additiver Fertigung ein. Sein Fazit: „Neue Produktionsweisen erfordern auch neue Blickwinkel auf die rechtliche Absicherung.“ Welche Perspektiven 3D-Druck in der Luftfahrt-Praxis eröffnet, hatte vor ihm bereits Uwe Schulmeister von MBFZ Toolcraft verdeutlicht. Er beschrieb die Entwicklung vom Rapid-Prototyping zur anerkannten Fertigungstechnologie.
Für alle Beteiligten sei es wichtig, Technik zu verstehen und rechtliche Implikationen daraus abzuleiten, lautete das Fazit der Veranstaltung. „Zumal uns das Thema 3D-Druck“, so Brisch, „in sämtlichen Bereichen der Industrie massiv beschäftigen wird.“
(ID:46371285)