Werkzeuge für Aerospace Walter AG
Als traditionsreicher Hersteller von Präzisionswerkzeugen bietet Walter ein umfassendes Sortiment an Zerspanungswerkzeugen und Werkzeug-Aufnahmen.
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(Bild: Walter)
Welche Anforderungen stellt die Branche an Werkzeughersteller?
- Die Forderung nach einer Reduzierung der verursachten Emissionen in der Aerospace-Branche stellt auch höhere Anforderungen an Werkzeughersteller.
- Für eine immer effizientere Leichtbauweise werden Integral- beziehungsweise Strukturbauteile mit sehr dünnen Wandstärken und kleineren Radien versehen. Teilweise werden auch neue Legierungen verwendet, um dieses Ziel zu erreichen.
- Um neu designte Bauteile in Leichtbauweise bearbeiten zu können, benötigen Werkzeughersteller die entsprechende Bauteilkompetenz.
- Verschiedene Umgebungsbedingungen wie die Stabilität und Leistung der Maschinen, die Programmiersoftware sowie die Aufspannung und Kühlmittelstrategie berücksichtigt das Walter Team während der Erarbeitung der wirtschaftlichsten Bearbeitungslösung inklusive der Bauteil-Programmierung – gemeinsam mit dem Kunden.
Welche Anforderungen werden an Werkzeuge gestellt?
- Die entsprechende Programmierstrategie ist das A und O bei der Auslegung der Walter-Werkzeugkonzepte für sämtliche Luft- und Raumfahrt-Komponenten.
- Speziell für die Strukturbauteile mit dünnen Wandstärken und tiefen Taschen bedarf es der nötigen Abstimmung mit dem Werkzeugdesign. Denn bei modernen Bauteilauslegungen (BT-Design) mit sehr dünnen Wandstärken und dem Einsatz eines hochverzahnten Schlichtwerkzeugs aus Vollhartmetall kann es durch den erzeugten radialen Druck auf die zu bearbeitende Wandung zu anschließenden Qualitätsproblemen führen.
- Wann z. B. nutzt man die entsprechende Gleich- und Gegenlaufstrategie des Werkzeugs im Bauteil? Bei welchen Materialien ist diese Option möglich?
- Bei Titanbearbeitungen ist beispielsweise eine Gleich- und Gegenlaufstrategie nicht empfehlenswert, da sich aufgrund der Materialeigenschaften die Werkzeugstandzeit im Gegenlauffräsen extrem verkürzt. Die filigranen Strukturbauteile werden vorwiegend aus Schmiederohlingen gefräst. Die Bearbeitungen nach dem Prinzip „Near net shape“ oder „Close die forgings“ sind hier aktuell der Stand der Dinge. Dennoch werden auch hier noch etwa 70 Prozent des Ausgangsmaterials in Späne umgewandelt. Hierfür benötigt man vornehmlich zum Schruppen Igelfräser mit einem entsprechenden Substrat der Wendeschneidplatte, welches das maximale Zeitspanvolumen (MMR) als auch die maximale Lebensdauer erreicht.
Wo sind Sie besonders stark vertreten?
- Bei den Aluminium-Strukturbauteilen ist Walter sehr stark in der Hochleistungszerspanung vertreten.
- Für moderne Spindeln mit einer Leistung von bis zu 150 kW und maximalen Drehzahlen von teilweise über 30.000 U/min bietet Walter für jede Bearbeitungsaufgabe das passende Werkzeug, um die von den Kunden erforderliche Produktivität und Bauteilqualität zu erreichen.
- Eine wichtige Lösung von Walter ist die HIPIMS beschichtete Aluminium Frässorte WNN15, die das Kaltschweißen reduziert, eine maximale Standzeit in der anspruchsvollen Werkstoffgruppe von Lithium-Al bietet und sowohl in MMS- als auch in Kühlschmierstoffanwendungen eingesetzt werden kann.
- Die zweite ist die neue spezielle MB265-Frontgeometrie für das Schruppen und Schlichten schwieriger Anwendungen, die zu thermischen Problemen in der Struktur des Aluminiums führen und eine potenziell niedrige Leitfähigkeit verursachen können. Durch den Einsatz dieser Werkzeuge bei Strukturbauteilen mit dünnen Böden, kleiner 1 Millimeter Stärke oder auch die Außenhaut des Flugzeugs, wo ebenfalls Erleichterungstaschen hinein gefräst werden, minimiert sich für den Kunden die Ausschussrate der hochkomplexen und hochpreisigen Komponenten.
- Beim Schruppen ist Walter mit dem der Wendeplattenfräser M2131 mit einem maximalen Zeitspanvolumen (MMR) von 10 L/min ebenfalls vertreten.
- Über Walter Xpress werden Walter Kunden zudem maßgeschneiderte Werkzeuglösungen mit kürzester Lieferzeit angeboten.
Weitere Werkzeuge
- Für besondere Bearbeitungsaufgaben wie freistehende Wände, T-Nuten, dünne Wände oder 5-Achsbearbeitungen stehen eine Vielzahl an speziell für diese Anwendungen entwickelten VHM-Werkzeuglösungen von Walter zur Verfügung.
- Beispielsweise die neuen Vollhartmetallfräser MC166 und MD266. Diese Werkzeuge können auch auf leistungsschwächeren Bearbeitungsmaschinen eingesetzt werden. Hierfür wurden entsprechende Bearbeitungszyklen und Werkzeugkonzepte entwickelt, um die maximal mögliche Produktivität zu erreichen.
- Für die Titanbearbeitung hat Walter einen speziellen Igelfräser entwickelt: Das tangentiale Fräserkonzept M3255 mit dem Schneidstoff WSM45X ist in diesem Anwendungsbereich aktuell das Benchmark-Werkzeug.
- Der Fräser bietet höchste Zeitspanvolumen mit längster Lebensdauer beim Schruppen von Titanlegierungen. Der speziell für ISO-S & ISO-M entwickelte Schneidstoff WSM45X kann auch trocken auf Rostfreimaterialien wie z. B. 300M oder auch 15-5PH höchst erfolgreich eingesetzt werden.
- Im Bereich der Vollhartmetallfräser hat Walter im vergangenen Jahr zwei neue Werkzeuglösungen für die Titanbearbeitung auf den Markt gebracht: den Allrounder MC377 als auch den Spezialisten MD377, welcher speziell für Luft- und Raumfahrt-Anwendungen konzipiert wurde.
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Werkzeuge für Automotive
Walter AG
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