Nachfolgeregelung

Wenn der „Alte“ geht – den richtigen Nachfolger finden

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Zwischen Alt- und Neueigentümer muss es auch menschlich passen

„Die große Herausforderung ist, dass es zwischen dem Alt- und dem künftigen Neueigentümer sowohl fachlich als auch menschlich passen muss“, betont Fischer. Hier können professionelle Personalberatungen gleich in zweierlei Hinsicht wichtige Hilfestellung leisten: Bei der Entwicklung des Profils, das der Nachfolger haben soll, sowie im zweiten Schritt auch bei der Suche nach dem Nachfolger.

„Die Nachfolgeregelung ist ein äußerst komplexes und gerade für Familienunternehmen meist einmaliges Projekt“, so Heiner Fischer. „Schließlich müssen nicht nur wirtschaftliche, sondern auch rechtliche und psychologische Aspekte berücksichtigt werden.“ Fischer rät dazu, die Suche nach einem geeigneten Nachfolger grundsätzlich in drei Schritte zu unterteilt werden: Die Grundsatzentscheidung, die Umsetzung und schließlich die Phase nach der Übergabe.

„Das A und O ist aber, dass man sich des Themas rechtzeitig annimmt und genügend Zeit einplant“, so Fischer. „Denn der richtige Nachfolger ist nicht von heute auf morgen gefunden.“ Wird der Wechsel schlecht vorbereitet oder zu spät eingeleitet, können selbst gesunde Unternehmen ins Schlingern geraten, da das Tagesgeschäft schnell leidet.

Rückzug des alten Chefs sollte nicht länger dauern als notwendig

Ist der geeignete Nachfolger gefunden, muss der Geschäftsbetrieb übergeben werden. „Hierbei gilt es zu beachten, dass der Übernahmeprozess keine negativen Auswirkungen auf das Tagesgeschäft haben darf“, so Fischer. „Beide Seiten, alte wie neue Führung, müssen die Übergabe als ein Gemeinschaftsprojekt betrachten, das zudem keine Hau-Ruck-Aktion ist und mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann.“ Bis zum endgültigen Rückzug des bisherigen Inhabers sollten Entscheidungen zudem gemeinsam getroffen und umgesetzt werden.

Besonders wichtig ist, von Beginn an auch die anderen Beteiligten, wie Mitarbeiter, Lieferanten oder Kunden, in den Übergabeprozess einzubeziehen, so dass der Nachfolger rechtzeitig das gesamte geschäftliche Umfeld kennenlernt. „Offene Kommunikation und Austausch auch über Probleme und Befürchtungen ist hier notwendig“, so Fischer. „Auch hier können externe Berater unterstützen.“

Der Rückzug des alten Chefs sollte trotzdem nicht länger dauern als notwendig: Der Nachfolger muss die Möglichkeit haben, von Anfang an Verantwortung zu übernehmen und ein eigenes Profil aufzubauen; der bisherige Inhaber muss lernen, nach und nach loszulassen und sich schrittweise zurückzuziehen. „Nur dann wird der Nachfolger schnell und verbindlich anerkannt“, betont Fischer.

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