DIN Wer nicht normt, der wird genormt

Redakteur: Jürgen Schreier

Trotz Wirtschaftskrise ist die Produktion von Normen weiter auf hohem Niveau stabil. Das verkündete Dr.-Ing. Torsten Bahke, Direktor des Deutschen Instituts für Normung (DIN), im Rahmen der Jahrespressekonferenz seiner Organisation auf der Hannover-Messe 2009.

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Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 2237 neue oder aktualisierte Normen veröffentlicht. Das sind nach Aussagen Bahkes zwar 200 weniger als 2007, im Umfang aber (berechnet nach Seitenzahl) sei eine Steigerung um rund 8% zu verzeichnen. „Normen spiegeln Technik wider. Mit der Technikkonvergenz werden die Normen komplexer“, erläuterte Bahke den vermeintlichen Widerspruch. Auch finanziell war das Jahr 2008 für das DIN ein erfolgreiches Jahr, das dem Institut einen Überschuss von 2,8 Mio. Euro in die Kassen spülte.

Einfluss der Finanzkrise auf Normen noch unklar

Allerdings könne man vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Krise die Erfolge von gestern nicht einfach fortschreiben. „Wie sich die Finanzkrise auf unsere Arbeit auswirken wird, ist noch nicht abzusehen“, sagte Bahke.

Zumindest im ersten Quartal 2009 seien noch keiner gravierenden Abweichungen von den Planzahlen zu erkennen. Bahke mag aber nicht ausschließen, dass der Abschwung – vor allem im Mittelstand - Auswirkungen auf die Arbeit des DIN haben könnte. „Dabei ist Sinn und Zweck der Normung gerade die Kostenreduzierung, Ressourcenschonung und Rationalisierung, die in Krisenzeiten besonders hoch im Kurs stehen müssten“, so der DIN-Direktor.

Streit um kostenlose Normen beigelegt

Recht still geworden ist es mittlerweile um die Debatte um kostenfreie Normen, wie DIN-Präsident Dietmar Harting in Hannover ausführte. „Wir haben diesen Punkt in zahlreichen Gesprächen immer wieder diskutiert, und letztlich fanden unsere Argumente Gehör: Denn die Forderung nach kostenfreien Normen entbehrt jeglicher Grundlage“, so Harting.

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