Partnerland der Hannover Messe 2019 Wie die Cloud Schwedens Ökostrom boomen lässt
Energietechnik Das kühle Klima macht die nordischen Länder zu einem heißen Pflaster für energieintensive IT-Anwendungen wie das Cloud oder das Colocation Computing. Das verstärkt auch die Nachfrage nach umweltfreundlichem Strom.
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Diese regenerativen Energiequellen sieht der Schaltschrank-Systemanbieter Rittal auch als einen der wesentlichen Faktoren für die Attraktivität der Region. Hinzu kommen ein für Rechenzentren günstiges Klima, eine gute Internetanbindung sowie eine hohe politische und wirtschaftliche Stabilität. Analysten erwarten für die Region bis zum Jahr 2023 bei Rechenzentren ein jährliches Umsatzwachstum von 8 %, wie Rittal mitteilt.
Diese Geschäftschancen für erneuerbare Energien nutzen im Hannover-Messe-Partnerland Schweden auch deutsche Unternehmen. Beispielsweise will Eon laut eigener Mitteilung einen der größten Onshorewindparks Europas mit 475 MW in der Nähe von Sundsvall bauen.
Eine halbe Milliarde Euro Investitionen in Windpark
Der deutsche Energiekonzern baut den Windpark mit dem Schweizer Investmentunternehmen Credit Suisse Energy Infrastructure Partners (CSEIP). Ein von CSEIP gemanagter Fonds soll 80 % des Joint Ventures übernehmen, während Eon 20 % der Anteile halten sowie den Windpark bauen und betreiben will. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf rund 500 Mio. Euro. Der Windpark wird laut Eon mit 114 Turbinen des deutschen Herstellers Nordex ausgestattet. Die Leistung der Turbinen variiert je nach Standort zwischen 3,9 und 4,4 MW, die Anlagen erreichen eine Höhe bis 220 m.
Doch Nordex ist auf dem schwedischen Markt nicht allein: Konkurrent Siemens Gamesa Renewable Energy hat einen Auftrag für den 235-MW-Windpark Överturingen in Mittelschweden erhalten. Das Projekt umfasst die Lieferung von 56 SWT-DD-130-Windturbinen mit je 4,2 MW und schließt Lieferung, Installation und einen langfristigen Servicevertrag ein. Auch hier sollen die Anlagen bis zu 220 m hoch werden. Die Installation der Anlagen in der Gemeinde Ånge, auf halbem Weg zwischen den Städten Sundsvall und Östersund, ist für 2019 geplant. Die Inbetriebnahme soll noch im selben Jahr erfolgen.
Auch Photovoltaik wächst in Schweden
Ein Projekt namens Slottsbol hat der deutsche Windparkprojektierer Eno Energy bereits im vergangenen Jahr realisiert. Dabei ist das Unternehmen nach eigenen Angaben nicht nur als EPC-Provider aufgetreten, sondern hat mithilfe eines Konsortiums aus schwedischen Privatinvestoren auch die Eigenkapitalfinanzierung organisiert. Der Windpark liegt im südlichen Schweden, circa 60 km südwestlich der Stadt Örebro. Weitere Projekte will Eno Energy in Zukunft durch das neue Büro in Helsingborg projektieren, einkaufen und umsetzen.
Doch nicht nur die Windenergie, auch die Photovoltaik wächst in Schweden kräftig. Der Photovoltaik-Großhändler Krannich Solar hat deshalb eine Niederlassung in der Nähe von Stockholm eröffnet. Schweden war laut Mitteilung des Unternehmens 2016 unter den ersten zehn Ländern bei neu installierter Photovoltaikleistung in Europa. Die Regierung forciere vor allem kleine Solarenergieprojekte und habe 2017 einige Regelungen auf den Weg gebracht, welche die Installation von Photovoltaikanlagen zur eigenen Energieversorgung erleichtern.
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