Supply-Chain-Management Wie mobile Technologien die Wertschöpfungskette verändern

Autor / Redakteur: Joe Grabowski / Margit Kuther

Unternehmen sind vermehrt auf Partner weltweit angewiesen. Soziale Netzwerke werden ein entscheidender Baustein für ein erfolgreiches Management komplexer Lieferketten sein.

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Digitale Welten: Will die Fertigungsbranche weiter wachsen, muss sie entlang der gesamten Wertschöpfungskette interaktiv zusammenzuarbeiten.
Digitale Welten: Will die Fertigungsbranche weiter wachsen, muss sie entlang der gesamten Wertschöpfungskette interaktiv zusammenzuarbeiten.
(Bild: video-doctor/iStock/Thinkstock)

Die Fertigungsbranche hinkt anderen Branchen bei der Nutzung interaktiver, digitaler Werkzeuge für die Echtzeitzusammenarbeit mit Lieferanten und Partnern deutlich hinterher, so die Analyse “Real-Time Collaboration in Manufacturing: The Emerging Mobile Social Paradigm” der Aberdeen Group.

Wollen Unternehmen jedoch weiterhin expandieren, ist eine effektive und sichere Zusammenarbeit mit den Partnern in aller Welt ein entscheidender Baustein für ein erfolgreiches Management komplexer Lieferketten.

Mobilgeräte und soziale Netzwerke machen die Zusammenarbeit deutlich effizienter

In einem umfassenden und stark fragmentierten Geschäftsumfeld ist eine effektive Vernetzung mit Partnern allerdings nicht einfach. Zudem wird eine erfolgreiche Umsetzung oftmals durch Misstrauen in die Veränderungsprozesse sowie unzureichender Ressourcenausstattung und Infrastruktur erschwert.

„Best-in-class“-Unternehmen zeigen allerdings schon heute, dass digitale Werkzeuge für die direkte Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette einen spürbaren Wettbewerbsvorteil bringen. Denn mit Lösungen für virtuelle Meetings, Herstellerportale und – neuerdings auch – Mobilgeräte und soziale Netzwerke, ist die Kommunikation und Zusammenarbeit deutlich effizienter.

Folgen sozialer Netzwerke und mobiler Technologien

Wie der Analystenbericht belegt, haben soziale und mobile Werkzeuge Einfluss auf die Abläufe innerhalb der Wertschöpfungskette. Sie können dazu beitragen, die negativen Folgen von Angebots- und Nachfrageschwankungen auf das Betriebsvermögen zu minimieren. Daher stehen diese Tools in engem Zusammenhang mit strategischen und taktischen Entscheidungen.

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Praxisbeispiel: Auf die Mischung kommt es an

Ein Maschinenführer, der Wartungsaufträge pflichtbewusst in das komplexe Enterprise Asset Management System (EAM - Asset-Management-System-Software) eingibt und direkt im Anschluss das eigene Mobiltelefon nutzt, um das zuständige Wartungsteam per Sofortnachricht über die anstehenden Arbeiten zu informieren, arbeitet deutlich schneller. Denn es treten nur wenige Minuten Ausfallzeit im Vergleich zu einigen Stunden auf, die es normalerweise dauert, bis der Auftrag seinen Weg durch das System und zum Wartungsteam gefunden hat. Das Beispiel zeigt, dass die einfache Lösung (mobile Sofortnachricht) dem komplexen Prozess und System (EAM) deutlich überlegen ist.

  • Unternehmen, die soziale Netzwerke für ihre Lieferkette nutzen, sind häufiger in der Lage, die Auswirkungen von Angebots- und Nachfrage-Schwankungen zu dokumentieren und darauf zu reagieren.
  • Sie sind deutlich häufiger in der Lage, Sollwert-Signale zu integrieren, Bedarfsplanungen anzupassen und Arbeitsabläufe zu synchronisieren.
  • Bei Unternehmen, die soziale Netzwerke nutzen, sind die Lagerhaltungskosten 10 % geringer als bei Firmen, die noch nicht in diese Technologien investiert haben.
  • Unternehmen, die in Mobiltechnologien investiert haben, weisen eine wesentlich geringere Fehlerrate (203 Fehler pro Million) auf, verglichen mit 269 Fehlern pro Million bei Unternehmen, die keine mobilen Technologien zum Einsatz bringen.
  • Die Verletzungsquote in den Produktionsstätten ist mit 1,01 gegenüber 1,27 zudem deutlich geringer.
  • Darüber hinaus haben die „Best-in-class“-Unternehmen mit 90 % eine höhere Gesamtanlageneffizienz. Bei Unternehmen, die keine sozialen Netzwerke nutzen, liegt die Gesamtanlageneffizienz bei 82 %.

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