AVK-Tagung 2011 Wirtschaftliche Serienfertigung setzt rationell verarbeitbare Matrixwerkstoffe voraus

Redakteur: Josef-Martin Kraus

Erst rationell verarbeitbare Matrixwerkstoffe ermöglichen eine wirtschaftliche Serienfertigung von Bauteilen aus Faserverbundkunststoffen. Daher konzentriert sich die Werkstoffforschung bei duroplastischen Harzsystemen auf die Verkürzung der Aushärtungzeiten, ohne die Topfzeit zu beeinträchtigen. Bei Thermoplasten ist eine Anpassung der Schmelzeviskosität auf den Verarbeitungsprozess erforderlich. Auf beide Matrixwerkstoffe wird auf der AVK-Tagung eingegangen.

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Wichtig für Prof. Volker Altstädt, Universität Bayreuth, sind duroplastische Harzsysteme mit schneller Aushärtung bei langen Topfzeiten. Bei Thermoplasten sei dagegen die Anpassung der Schmelzeviskosität an den Verarbeitungsprozess zeitbestimmend. (Bild: TU Bayreuth)
Wichtig für Prof. Volker Altstädt, Universität Bayreuth, sind duroplastische Harzsysteme mit schneller Aushärtung bei langen Topfzeiten. Bei Thermoplasten sei dagegen die Anpassung der Schmelzeviskosität an den Verarbeitungsprozess zeitbestimmend. (Bild: TU Bayreuth)

Dass die Automobilindustrie in Zukunft verstärkt auf Faserverbundkunststoffe setzt, zeigt die momentan signifikant steigende Nachfrage nach dieser Werkstoffklasse. Vor allem Faserverbunde mit duroplastischer Matrix werden verarbeitet. Jedoch wird vielerorts auch mit thermoplastischen Matrixkunststoffen geforscht, wie Prof. Dr.-Ing. Volker Altstädt, Inhaber des Lehrstuhls für polymere Werkstoffe der Universität Bayreuth, auf der AVK-Tagung zeigen wird, die am 16. September den Auftakt für die Fachmesse Composites Europe 2011 in Stuttgart bildet.

Duroplastische wie auch thermoplastische Faserverbundkunststoffe vor großer Zukunft

Altstädt sagt den duroplastischen, aber auch den thermoplastischen Faserverbundkunststoffen eine große Zukunft im Leichtbau voraus: „Sie gewinnen als Hochleistungswerkstoffe enorm an Bedeutung.“ Voraussetzung dafür ist, dass duroplastische Harzsysteme mit langer Topfzeit, kurzer Härtungsdauer und internen Trennmitteln in ausreichender Menge am Markt zur Verfügung stehen.

Um kurze Zykluszeiten bei thermoplastischen Matrixkunststoffen zu erzielen, ist laut Altstädt eine Abstimmung der Schmelzeviskosität auf den Verarbeitungsprozess unbedingt erforderlich. Die Voraussetzungen beider Werkstoffklassen werden auf der Tagung im Rahmen eines Referats beleuchtet.

Thermoplastische Blends für duroplastische Faserverbundkunststoffe

Dort erläutert der habilitierte Wissenschaftler auch, wie die Modifizierung der Werkstoffzähigkeit und die Entwicklung thermoplastischer Blends die mechanischen Eigenschaften von Duroplasten verbessern. Der Fokus der Forschung an der Universität Bayreuth wird aber auch immer mehr auf physikalische Eigenschaften wie Leitfähigkeit, Isolation und Flammschutz. gelegt.

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