Produktetrend Wissen, wie viel Material man hat
Die Produktion läuft auf Hochtouren, doch das Materiallager ist leer? Das kann nicht nur bei individuellen Produkten und kleinen Losgrößen passieren. Moderne Software für die Materiallogistik will Sie vor solchen Horrorszenarien bewahren.
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- Stock Saver von Werma schützt vor dem Leerlaufen der Fifo-Regale, löst alle typischen Kanbanprobleme und sorgt so dafür, dass bisher notwendige Sicherheitsbestände überflüssig werden.
- Guardus Solutions hat für sein „Guardus MES Produktionslogistik” eine App entwickelt, mit der jederzeit WIP-Bestände überprüft werden können.
- Der grafische Materialflussrechner Matcontrol Graphics von Sysmat visualisiert den Materialfluss von automatisierten Anlagen und Lagern.
Das Lager zu verkleinern, spart Kosten. Dabei helfen ERP-Systeme, die vorausplanen, wie viel Material in nächster Zeit benötigt wird. Aber die Produktion wird immer individueller – um nicht zu sagen spontaner –, der Materialbedarf unübersichtlicher. Verändert sich beispielsweise die Reihenfolge der geplanten Aufträge, der Maschineneinsatz oder die Laufzeit eines Auftrags, sind die Plandaten Makulatur. Auch über den aktuellen Bestand im Lager geben diese Softwarelösungen keine Auskunft. Mit unserem Produkttester der Woche, Steffen Moser, Lean Manager bei Schmidt Technology, gehen wir auf die Suche nach neuen Möglichkeiten.
Schmidt Technology entwickelt und stellt Produkte in den Bereichen Schreibgerätetechnik, Maschinen und Sensorik her. Innerhalb der Fertigung von Schreibminen werden spritzgegossene Vorprodukte bedarfsgerecht angeliefert und weiterverarbeitet, es wird nicht auf Lager produziert. Die Frage, ob diese Versorgung über- oder unterdimensioniert ist, war der Ausgangspunkt, um mehr Transparenz in die Produktionslogistik zu bekommen. Deswegen startete Schmidt einen Testlauf mit der Nachrüstlösung „Stock Saver“ von Werma.
Bedarfsliste gruppiert das Material
Für einen ersten Testlauf wurden bei Schmidt Technology 17 Regalfächer mit je drei Sensoren und ein Regalfach mit vier Sensoren ausgestattet. Diese erfassen die Behälter und geben die Zustandsinformationen per Smart Box über ein Funknetz an die Stock-Saver-Software weiter – so entsteht ein digitaler Zwilling aller eingebundenen Fifo-Rollenregale (First in, first out) und die Mitarbeiter wissen, welches Material vorhanden ist. Darüber hinaus informiert eine Bedarfsliste innerhalb der Software die Logistik rechtzeitig über den Bedarf und die Priorität des Nachschubs. Auswertungen und die Möglichkeit zum Datenexport helfen zudem, die Prozesse langfristig zu verbessern. Die Bedarfsliste wird bei Schmidt außer nach Dringlichkeit auch nach der Art des Materials gruppiert. Anscheinend lief der Test erfreulich für Schmidt, denn sie planen den Stock Saver auch in einer neuen Produktionslinie eines anderen Geschäftsbereiches einzusetzen.
WIP-Bestände von unterwegs überprüfen
In der Materialbedarfsermittlung der „Guardus MES Produktionslogistik” von Guardus Solutions verknüpft das System alle auftragsrelevanten Informationen des ERP mit der tatsächlichen Shopfloor-Logistik. So sieht man auf einen Blick die Plandaten aus der Materialstückliste sowie die dynamischen WIP-Bestände (Work in Process) aus den aktuellen Arbeitsvorgängen. Für die Materialanforderung visualisiert das Modul sämtliche Positionen farblich in tabellarischer Form. Mithilfe flexibler Parameter lässt sich dabei die Reihenfolge der Anlieferungen steuern. Die Ware kann via Barcode, Datamatrix-Code oder Chipkarte und RFID erfasst werden. Nach erfolgter Lieferung bucht der Guardus-MES-Anwender das Material in den Produktionsbereich ein und erzeugt damit auch weiterführende Traceability-Informationen. Die Software ist inzwischen auch als App vorhanden.
Ein Rechner wertet alte Anlagen auf
Eine Unterstützung in der Produktionslogistik bietet Sysmat mit Matcontrol Graphics. Der grafische Materialflussrechner visualisiert den Materialfluss von automatisierten Anlagen und Lagern. Anwender können mit seiner Hilfe Fehlerquellen und Verbesserungsmöglichkeiten identifizieren. Für eine reibungslose Lagerlogistik verbindet der Materialflussrechner vorhandene Anlagen miteinander, neue Maschinen müssen nicht angeschafft werden. Um die Software in bestehende Anlagen einzubinden, besitzt sie Schnittstellen zu über 20 Anlagenherstellern. Auf diese Weise können ältere, noch funktionierende Anlagen in Automatisierungsprojekte eingebunden werden. Auch die Einbindung in vorhandene ERP-Systeme ist gegeben. Dadurch verlängert der Materialflussrechner die Zugehörigkeit der Maschinen zur Flotte.
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