Buchtipp Zerspanungswerkzeuge für Additive Fertigung konstruieren
Wie Werkzeugbauer Zerspanungswerkzeuge so konstruieren, dass sie mit Additiver Fertigung das Optimum herausholen, beschreibt Timo Mathias Scherer in seinem Buch.
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Die Elektromobilität macht den Zerspanern das Leben nicht einfacher. Denn neben den steigenden Preisen für die Werkstoffe Wolfram und Kobalt, die nicht nur in der Hartzerspanung, sondern auch zur Batterieherstellung genutzt werden, wird bei Elektroautos auch noch weniger zerspant. Denn E-Fahrzeuge setzen auf Leichtbau. Mit Additiver Fertigung lassen sich entsprechende Sonderwerkzeuge fertigen – wenn man diese auch konstruieren kann. Für Hersteller solcher Sonderwerkzeuge hat Scherer seine Doktorarbeit „Beanspruchungs- und fertigungsgerechte Gestaltung additiv gefertigter Zerspanungswerkzeuge” als Buch veröffentlicht.
Die Tipps von Scherer beziehen sich auf das SLM-Verfahren (selektives Laserschmelzen). Dieses stellt er zuerst vor, ebenso die Bauteilauslegung mit Finite-Elemente-Methode und Topologieoptimierung. Dem folgt eine kurze Abhandlung über die Zerspanung und Werkzeuge. Das nimmt etwa ein Drittel des Buches ein, verdeutlicht den Charakter der Doktorarbeit, macht das Buch aber auch für Einsteiger empfehlenswert. Auch das folgende Kapitel über die Auslegung des Grundkörpers sollte für erfahrene Werkzeugkonstrukteure zunächst nichts Neues beinhalten – bis auf die Optimierungsergebnisse. Diese bilden die Grundlage für das Konstruktionsmodell des Zerspanungswerkzeuges, das im SLM-Verfahren gefertigt werden soll. Dann geht es ans Eingemachte.
Der wissenschaftliche Stil des Buchs erschwert das Lesen und gelegentlich muss man sich genauer mit dem Text auseinandersetzen. Doch das lohnt sich.
- Timo Mathias Scherer: Beanspruchungs- und fertigungsgerechte Gestaltung additiv gefertigter Zerspanungswerkzeuge. 216 Seiten, Shaker Verlag, 49,80 Euro.
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