Ventilatoren/Elektromotoren Ziehl-Abegg erleidet Gewinneinbruch trotz Umsatzrekord

Redakteur: Stéphane Itasse

Die Künzelsauer Ziehl-Abegg SE hat sich 2013 gut behaupten können. Der Umsatz stieg um 5 % auf die Rekordsumme von 388 Mio. Euro, wie der Ventilatorenhersteller mitteilt, vor allem aufgrund der guten Geschäfte in Asien. Die größten Investitionen der Unternehmensgeschichte hätten allerdings den Ertrag geschmälert.

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Die Produkte von Ziehl-Abegg werden nicht nur von Menschen aus aller Herren Länder gefertigt, sondern sind auch weltweit gefragt.
Die Produkte von Ziehl-Abegg werden nicht nur von Menschen aus aller Herren Länder gefertigt, sondern sind auch weltweit gefragt.
(Bild: Ziehl-Abegg/Achim Köpf)

Derzeit baut Ziehl-Abegg ein neues Werk für Produkte der Antriebstechnikim Gewerbepark Hohenlohe. Dadurch erhöhten sich die Investitionen nach Angaben des Unternehmens auf insgesamt 41,4 Mio. Euro im Jahr 2013. „Die Rekordinvestitionen, sowohl in Gebäude als auch in neue Produkte und den Markt, haben unser Ergebnis deutlich geschmälert“, sagt Finanzvorstand Achim Curd Rägle. Daneben hätten Währungsturbulenzen massiv auf das Ergebnis gedrückt, verweist er auf einen Gewinn, der unter den Erwartungen geblieben ist. Konkrete Angaben zum Ergebnis macht das Unternehmen traditionsgemäß nicht.

Motoren für die Elektromobilität sollen Ziehl-Abegg Schwung geben

„Der Markt nimmt unsere leisen und energiesparenden Produkte sehr gut an“, berichtet der Vorstandsvorsitzende Peter Fenkl. Dies gelte sowohl für die Ventilatoren- als auch für die Antriebstechnik. Außerdem erwartet er, dass der Geschäftsbereich Automotive im laufenden Jahr richtig Fahrt aufnehmen wird. Der europäische Omnibushersteller VDL Bus & Coach will laut Mitteilung seine neuen Stadtbusse Citea Electric mit dem elektrischen Radnabenantrieb ZA-Wheel von Ziehl- Abegg ausstatten.

Ebenso wie der Umsatz ist die Beschäftigtenzahl gestiegen, wie der Ventilatorenhersteller weiter berichtet. Zum Jahresende arbeiteten bei Ziehl-Abegg weltweit 3250 Menschen, in den fünf Werken in Hohenlohe 1800 Menschen. „Obwohl wir eine Exportquote von 70 % haben, arbeitet bei uns die Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland“, sagt Rägle.

Ziehl-Abegg baut Standorte außerhalb von Europa aus

Das weltweite Produktionsnetz von Ziehl-Abegg wird laut Mitteilung immer dichter gespannt. Die Standorte in Asien, Amerikas und Australien würden kontinuierlich zu Montage- und Produktionsstandorten ausgebaut. „Damit rücken wir noch näher an unsere Kunden heran“, erläutert Technikvorstand Norbert Schuster. Die Umsätze in Asien haben sich spürbar besser entwickelt als geplant, und auch das Geschäft in Amerika gehört zu den Wachstumsmärkten, berichtet der Ventilatorenhersteller, ohne konkrete Zahlen zu nennen.

Das neue Werk an der Autobahn A6 soll im zweiten Quartal 2014 eröffnet werden. Alleine dort hat Ziehl-Abegg nach eigenen Angaben 27 Mio. Euro investiert. Derzeit werde in dem Neubau die Serienproduktion für den getriebelosen Radnabenantrieb eingerichtet; die Produktion moderner Aufzugsmotoren sei bereits gestartet.

Für 2014 erwartet der Ventilatorenhersteller ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Dies werde durch den Auftragseingang unterstrichen, der im Januar 2014 bereits 10 % über dem Vorjahr gelegen habe.

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