Produktionsstopps Zulieferer schicken Mitarbeiter in Kurzarbeit
Produktionsstopps bei den Automobilproduzenten bringen die deutschen Zulieferer in Schwierigkeiten. Laut einer Umfrage müssen 70 Prozent der Befragten ihre Mitarbeiter deshalb in Kurzarbeit schicken.
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Das Corona-Jahr 2021 war für die Industrie kein leichtes: Chipmangel, steigende Ressourcen- und Energiekosten und nun steigen in der Bundesrepublik die Inzidenzen wieder rasant an. Doch Produktionsstopps bei den Automobilproduzenten haben weitreichende Folgen, wie eine Umfrage des Industrieverbands Blechumformung (IBU) nun ergeben hat. Der Verband vertritt rund 240 Unternehmen bundesweit.
„Der Lieferant kann sehen, wo er bleibt"
Demnach sind bereits 90 Prozent der Befragten von schwankenden Abrufzahlen betroffen. 70 Prozent der befragten Zulieferer müssen deshalb ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. „Der OEM sagt die Abnahme kurzfristig ab und der Lieferant kann sehen, wo er bleibt“, sagt Bernhard Jacobs, Geschäftsführer des Industrieverbands. Dementsprechend bewerten die meisten befragten Zulieferer ihre Kunden in der Kategorie „Verlässlichkeit" mit der Note Fünf. Mehr als 23 Prozent bewerten sie sogar mit einem „Ungenügend“.
Rund 70 Prozent der Teilnehmer beklagen, dass Hersteller nicht bereit seien, sich an den durch Produktionsstopps verursachten Mehrkosten zu beteiligen. Die Folgen sind Kurzarbeit und Lohneinbußen der Mitarbeiter von Zuliefererbetrieben, so der Verband.
Die Teilnehmer der Umfrage seien zu 50 Prozent Tier-2-Lieferanten. Knapp 20 Prozent sind Tier-1-Zulieferer, ähnliche viele gehören zur Tier-3-Kategorie.
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