Resato Zwei Fliegen ...: Abrasivwasserstrahlschneiden und Reinwasserstrahlschneiden

Autor / Redakteur: Ole Schnieders / M.A. Frauke Finus

Der Wasserstrahlschneidlohnfertiger Kohler setzt beim Reinwasserstrahlschneiden von Riemen und Bändern auf Anlagen aus den Niederlanden. Die neuste Anschaffung aus dem Hause Resato schlägt zwei Fliegen mit einer Kappe: Abrasivwasserstrahlschneiden im 3-Schichtbetrieb und die Stärke des Reinwasserstrahlschneidens.

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Der Nutzen der Wasserstrahlschneidtechnologie wurde bei Kohler schon früh erkannt.
Der Nutzen der Wasserstrahlschneidtechnologie wurde bei Kohler schon früh erkannt.
(Bild: Resato)

Die Kohler GmbH & Co. KG mit Sitz in Trossingen-Schura ist ein mittelständisches Unternehmen mit über 60-jähriger Tradition, das unter anderem Stanztechnik für die Druckindustrie liefert. Außerdem ist das Unternehmen als Lohnfertier mit Fokus auf das Wasserstrahlschneiden aktiv. Besonderes Know-how hat man sich im Reinwasserstrahlschneiden von Riemen und Bändern angeeignet.

Dieses Know-how kam aber nicht über Nacht. Nach der Gründung des damaligen Ein-Mann-Betriebs im Jahr 1953 durch Walter Kohler wurde aus einer Kellerwerkstatt nach und nach ein Betrieb mit 11 Mitarbeitern und 2000 m2 Produktionsfläche. Der Nutzen der Wasserstrahlschneidtechnologie wurde hierbei schon früh erkannt. Als eine der ersten Firmen im Umkreis wurde die erste Wasserstrahlschneidanlage 1987 in Betrieb genommen. „Damals gab es Resato noch gar nicht“, schmunzelt Markus Stach, Leiter Lohnfertigung bei Kohler.

Von allen vier Seiten gut zugänglich

In der nächsten Generation wurde unter Thomas Kohler 1999 die erste Hochdruckpumpe von Resato aus den Niederlanden installiert. 2004 wurde eine zusätzliche Fertigungshalle gebaut und das Angebotsspektrum in die Geschäftsbereiche Wasserstrahltechnik und Werkzeuge für die Druckindustrie aufgeteilt. Zu diesem Zeitpunkt lag der Unternehmensfokus noch deutlich auf dem Wasserstrahlschneiden. Die Resato-Hochdruckpumpe fungierte zwischenzeitlich als „Hochdruckwasser-Lieferant“ für zwei Schneidtische eines Sondermaschinenbauers und einen Eigenbau, der von Kohler eigens für das massenhafte Schneiden von Löchern in Riemen entwickelt wurde. Es begann ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Kohler und Resato, das 2008 in einer Investitionsentscheidung in eine Wasserstrahlschneidanlage der damaligen R-LCM-Baureihe, im Format 3 x 2 m, mit zwei, voneinander getrennt positionierbaren, Schneidköpfen und zusätzlicher Hochdruckpumpe mündete.

Den Ausschlag zur damaligen Entscheidung für Resato war der Einsatz der Linearmotoren-Technologie, die, trotz schwerer (für das Abrasivwasserstrahlschneiden geeignete) Portalkonstruktio, bereits damals eine sehr hohe Bewegungsdynamik (schnelle Beschleunigungs- und Verzögerungswerte) garantierte. Auch ist der Schneidtisch der R-LCM-Anlage von allen vier Seiten gut zugänglich, was aufgrund der Tatsache, dass einige Werkstücke über das Tischformat von 3 x 2 m hinausgehen, nach wie vor unabdingbar ist. Anlagen, bei denen diese Zugänglichkeit des Schneidtisches nicht gegeben war, sind im Entscheidungsprozess bereits in einer frühen Phase ausgeschieden.

Kapazitäten werden erweitert

Mit der R-LCM-Anlage und der zweiten Pumpe der PJE-Serie wurde ein sogenanntes Pump Skid bestellt, das eine Art Hochdruckwasser-Verteilstation darstellt. Fortan konnten die beiden Pumpen nach Bedarf auf verschiedene Schneidköpfe „geschaltet“ werden. So können wichtige Aufträge im Wartungsfall einer der Pumpen unter Verwendung der anderen Pumpe erledigt werden.

So wurde bis März 2016 mit den bestehenden Anlagen äußerst produktiv gearbeitet, die Stundenzähler der beiden Hochdruckpumpen zeigten zwischenzeitlich über 24.000 (Pumpe 1) beziehungsweise 18.000 (Pumpe 2) Betriebsstunden auf. Nun trat Kohler aufgrund des Wunsches nach einer Produktivitätserhöhung mit dem Gedanken, die bestehende R-LCM-Anlage durch ein Modell der aktuellen Resato-Anlagengeneration ersetzen zu wollen, an Matthias Bühler, zuständiger Gebietsverkaufsleiter von Resato, heran. Bereits während der ersten Gespräche änderte sich der Grundgedanke hin, die R-LCM-Anlage nicht zu ersetzten, sondern die Kapazitäten vielmehr durch eine zusätzliche Anlage zu erweitern. Auch sah Kohler am Markt die Veränderung, dass immer mehr Kunden Teile mit Schrägschnitten anfragen, welche mit der bisherigen 2D-Anlage nicht produziert werden konnten. Diese, durch die Kunden geforderten, Schrägschnitte kann Kohler zukünftig mit dem Resato-2,5D-Schneidkopf durchführen. Es sind Schrägschnitte bis 55° möglich.

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