Kunststoffe pushen Energiegewinnung

Biogasindustrie profitiert von Polymermembranen

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Verdopplung der Produktionskapazität

Nicht nur in England, sondern auch in Frankreich hat sich die Biogasindustrie stärker entwickelt, weil man beim Substrat auf organische Abfälle setzt und die Politik dafür gewisse Anreize bietet. Im Vergleich dazu wuchs in Deutschland der Biogasmarkt nur in den Jahren 2000 bis 2010 in besonderem Maße. Und in diesem Zeitraum gab es auch Unterstützung dafür, Biogasenergie-Pflanzen anzubauen. Darauf reagiert der Gesetzgeber nun, indem er die Förderung reduziert. „Wir haben den kleinen Biogasmarkt revolutioniert und können auch die bestehenden Anlagen erweitern, wenn dieser Markt einmal ausläuft“, macht Wehber deutlich. Das wird den Betreibern helfen können. „Dabei ist der Waste-to-Fuel-Gedanke bei uns ganz stark“, bemerkt Wehber zur Motivation des Essener Spezialchemieunternehmens.

Dass es Evonik mit dieser Alternative wirklich ernst meint, zeigt das eindrucksvolle Investitionsvorhaben an seinem österreichischen Standort Lenzing/Schörfling. Dort sollen die Produktionskapazitäten für die Hohlfasermembranen verdoppelt werden. Evonik investiert für den Ausbau einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag, heißt es. Die Produktion der zusätzlichen Membranmodule soll bereits Ende 2017 starten. Mit dieser Investition schafft Evonik in Schörfling nicht zuletzt mehr als 30 neue Arbeitsplätze.

Grundlage für Wachstum

Dr. Ralph Sven Kaufmann, Mitglied des Vorstands von Evonik und Chief Operating Officer, sagt: „Die Investition in Österreich schafft die Grundlage für weiteres Wachstum unseres Membrangeschäftes im hochattraktiven Markt für effiziente Gasseparation. Als Technologieführer wollen wir mit unseren hoch selektiven und produktiven Membranen am Wachstum im weltweiten Gasmarkt überproportional partizipieren.“

Dr. Claus Rettig, Vorsitzender der Geschäftsführung der Evonik Resource Efficiency GmbH, konstatiert: „Unser Ziel ist es, das seit fünf Jahren gut etablierte Geschäft mit den Biogas-Membranen weiter auszubauen. Zugleich erkennen wir sehr gute Wachstumschancen im Markt zur Helium- und Wasserstoffaufbereitung sowie zur effizienteren Stickstoffgewinnung.“

In Schörfling produziert Evonik derzeit bereits die benötigten Gasseparationsmodule, die auch für die Wasserstoff- und Heliumgewinnung genutzt werden können. Im nahen Lenzing wird der Hochleistungskunststoff Polyimid hergestellt, der in Schörfling versponnen und dann weiterverarbeitet wird. Auch in Lenzing werde die Infrastruktur ausgebaut. MM

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