Wertschöpfungskette Elektromobilität

Elektroautos brauchen andere Produktion

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Hybridantriebe für Automobile erfordern hohe Innovation bei Werkzeugmaschinen

Haupttrend für die nächsten Jahre sei die Hybridisierung des Antriebsstrangs mit hocheffizienten Verbrennungsmotoren in Kombination mit verschiedenen Formen von Elektroantrieben. Das erzeuge einen hohen Innovationsdruck bei der Entwicklung von neuen Werkstoffen, Werkzeugen, Techniken und Werkzeugmaschinenkonzepten inklusive hybrider Verfahren: „Die Produktion von morgen benötigt flexible Maschinen, die sich an die steigende Variantenvielfalt und veränderte Anforderungen anpassen“.

Die zunehmende Vernetzung der Produktionstechnik, die man heute unter dem Begriff Industrie 4.0 zusammenfasse, biete den Werkzeugmaschinenherstellern die Möglichkeit, Prozessketten bereits bei der Entwicklung neuer Maschinen ganzheitlicher zu betrachten und wichtige Kenngrößen der Produktionsabläufe, wie Energieeinsatz und Ressourcenverbrauch, bewertbar und planbar zu gestalten.

Zudem entwickelten sich Werkzeugmaschinenhersteller zunehmend vom reinen Maschinenlieferanten hin zum Bereitsteller kompletter Pakete, zu denen auch produktbezogene Dienstleistungen wie Beratung, Condition Monitoring, Service und Montage oder Softwareentwicklung gehören. Die gesamte IuK-Technik „wird der entscheidende Enabler der zukünftigen Entwicklung von Werkzeugmaschinen und Produktionssystemen sein“.

Neue Werkstoffe spielen zentrale Rolle beim Fortschritt der Elektroautos

Neben der ganzheitlichen Betrachtung von Prozessketten, sagt der Chemnitzer Fraunhofer-Forscher, „werden bei der Technologie auch die Werkstoffwissenschaften eine ebenso große Rolle spielen. Wer das Potentzial von neuen Werkstoffen und Materialien rechtzeitig erkennt, kann neue Technologien, verbesserte Prozessketten und damit entscheidende Wettbewerbsvorteile erarbeiten“.

Darüber hinaus werde Ressourceneffizienz zunehmend zu einem Wettbewerbsfaktor: So entwickeln sich nach Angaben des VDW beispielsweise neue Anwendungsfelder für Maschinen, die Demontageaufgaben übernehmen, um die Werkstoffe in hohem Veredlungsgrad wieder zu verwenden.

Gravierende Auswirkungen auf die Zulieferindustrie sehe Drossel nicht: „Die bestehende Arbeitsteilung im Bereich der OEMs und Zulieferer bleibt aus unserer Sicht unverändert. Der Trend zur Lieferung kompletter Baugruppen wird sich zunehmend in Richtung Entwicklungspartnerschaft erweitern. Da die Automobilhersteller ihre Modelle weltweit produzieren, können sich Maschinenhersteller mit globalen Produktions- und Vertriebsnetzen hier Wettbewerbsvorteile erarbeiten.“

Von der EMO Hannover 2013 erwartet der IWU-Chef Beispiele für „ein Maximum an Flexibilität, steigende Qualitätsanforderungen trotz Verkürzung der Produktionszeiten und damit einhergehend ein Höchstmaß an Präzision. Wir werden dort neu entwickelte Werkstoffe, Beschichtungen, Werkzeuge, Maschinenzubehör und Fertigungsverfahren sehen, die diese zentralen Entwicklungstrends aufgreifen. Vor allem durch die Werkstoffwissenschaften getriebene Produkte und Verfahren, wie zur Bearbeitung von höchstfesten Materialien, werden hier eine wichtige Rolle spielen.“

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