Presshärtewerkzeuge Hochfester Werkzeugstahl zum effizienteren Presshärten entwickelt

Redakteur: Stéphane Itasse

Für Presshärtewerkzeuge ist es vorteilhaft, wenn der Formeinsatz aus einem hochfesten Stahl auch eine erhöhte Abkühlgeschwindigkeit ermöglicht. Dafür haben die Deutschen Edelstahlwerke den Warmarbeitsstahl Thermodur 2383 Supercool entwickelt.

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Presshärtewerkzeug aus dem neuen Warmarbeitsstahl Thermodur 2383 Supercool.
Presshärtewerkzeug aus dem neuen Warmarbeitsstahl Thermodur 2383 Supercool.
(Bild: Deutsche Edelstahlwerke)

Der Warmarbeitsstahll kombiniert gute mechanische Eigenschaften und eine hohe Verschleißfestigkeit mit einer überdurchschnittlichen Wärmeleitfähigkeit, wie die Deutschen Edelstahlwerke (DEW) berichten. Denn beim Presshärten wird das Blechteil wird in einem kombinierten Prozessschritt warmumgeformt und wärmebehandelt – Formgebung und Einstellen der mechanischen Eigenschaften finden also gleichzeitig statt. Dafür werden die Stahlbleche zunächst auf Austenitisierungstemperatur erwärmt und anschließend in ein Presswerkzeug mit aktiver Kühlung überführt. Der Werkzeugstahl, der bei diesem Prozess eingesetzt wird, braucht neben Härte, Durchhärtbarkeit und Verschleißbeständigkeit auch eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Sie ist von entscheidender Bedeutung für das gleichmäßige Abschrecken und für die Taktzeit und kann somit die Kosten des Verfahrens verringern.

Der Spezialstahl Thermodur 2383 Supercool (45 HRC) verfügt über eine höhere Wärmeleitfähigkeit als herkömmliche Warmarbeitsstähle im vergüteten Zustand (1.2343, 1.2344 und 1.2367). Sie liegt bei 44 W/(m × K) bei 100° C. Ein Werkzeugeinsatz aus diesem Spezialstahl beispielsweise kann dadurch Wärme aus einem erhitzten Blech innerhalb kurzer Zeit kontrolliert ableiten. Darüber hinaus bietet der Werkstoff eine hohe Festigkeit und Durchhärtbarkeit, die beide auf dem Niveau herkömmlicher Warmarbeitsstähle liegen. Zudem ist er bei anhaltend hohen Temperaturen im Vergleich widerstandsfähiger, weist also keinen signifikanten Härteverlust auf. Nicht zuletzt kann seine Temperaturwechselbeständigkeit dazu beitragen, die Standzeit von Presshärtewerkzeugen zu verlängern.

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