Exportmärkte

Spaniens Wirtschaft und Industrie zurück in der Spur

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Doch auch die Produktions- und Absatzzahlen der Branche sind positiv: Im Jahr 2015 verließen 133.000 Fahrzeuge mehr als erwartet die 17 Produktionsstätten der Automobilhersteller in Spanien, und damit 330.000 oder 13,7 % mehr als 2014. Spanien festigte damit seinen achten Platz im weltweiten Ranking der Automobilproduzenten, vor Brasilien und hinter Mexiko. Insgesamt wurden laut Daten des spanischen Herstellerverbands AFNAC im vergangenen Jahr 2.733.301 Einheiten gefertigt.

Automobilhersteller kündigen hohe Investitionen in Spanien an

Das Wachstum des heimischen Marktes um 20,9 % hat den Produktionszuwachs genauso positiv beeinflusst, wie die Besserung der wirtschaftlichen Lage in angrenzenden Absatzmärkten wie Frankreich, Deutschland und Großbritannien. Exportiert werden die in Spanien produzierten Automobile bis nach China, Südkorea und in die USA. Damit sind die Zahlen des vergangenen Jahres die besten seit dem Geschäftsjahr 2007, in dem 2,89 Mio. Fahrzeuge produziert worden waren.

Die Verbesserung der Ergebnisse lässt jedoch die spanischen Hersteller ihr gesetztes Ziel von 3 Mio. produzierten Fahrzeugen für das Geschäftsjahr 2017 nicht verändern. Auch das Ziel von 2,8 Mio. Fahrzeugen für 2016 scheint mit der schon Ende 2015 begonnen Produktion der neuen Fahrzeugreihen, wie dem Renault Mégane, in Reichweite. Allerdings scheint es nicht, als ob es einen sprunghaften Anstieg schon 2016 geben würde, da wichtige neue Fahrzeugmodelle erst im Jahr 2017 auf dem Markt kommen.

Was die Investitionsvorhaben der Branche betrifft, kündigte Seat-Chef Jürgen Stackmann eine 3,3-Mrd.-Euro-Investition in den Produktionsstandort Martorell (Barcelona) an, wo bis 2019 mit der Produktion von vier neuen Seat-Modellen begonnen wird. Des Weiteren wird die Volkswagen-Gruppe 900 Mio. Euro in die Fabrik in Landaben (Navarra) investieren, um dort ab 2017 die neue Generation des Polo herzustellen. Mercedes Benz kündigte ebenfalls Investitionen von 780 Mio. Euro für den Standort Vitoria an, wo der Transporter Vito und die Großraumlimousine der V-Klasse hergestellt werden.

Ford investiert in Almussafes nach der Schließung des belgischen Werkes

Auch die weiteren Automobilhersteller legen nach. So flossen seitens Ford seit 2011 über 2,3 Mrd. Euro in den Standort Almussafes (Valencia), der nach der Schließung von Gent (Belgien) mittlerweile der größte des Konzerns in Europa ist. Hier werden die Modelle Mondeo, Galaxy und S-Max hergestellt. Renault investiert zurzeit 600 Mio. Euro in Palencia, wo mittlerweile die vierte Generation des Verkaufsschlagers Megane vom Band rollt. Nissan hat es seinen Konkurrenten gleichgetan und investiert 430 Mio. Euro in die Neuausstattung der Fabriken in Avila und Barcelona, wo neue Lastwagen beziehungsweise das Modell Pulsar und der Nachfolger des Pick-ups Navara produziert werden.

Durch den Zuschlag für die Produktion des neuen Lieferwagens K9 mit einem Investitionsvolumen von 600 Mio. Euro gilt auch der Standort Vigo der PSA Peugeot Citroën Gruppe für die kommenden zehn Jahre als gesichert. Weitere 230 Mio. Euro ließ die Gruppe ins Werk von Villaverde fließen, wo momentan der C4 Cactus hergestellt wird. In dieses positive Gesamtbild reiht sich auch die Investition von weiteren 500 Mio. Euro von General Motors in den Standort Figueruelas ein. Hier wird die fünfte Generation des Opel Corsa montiert.

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