Staubfreie Arbeitsumgebung Absaugung mit Recyclingeffekt

Ein Gastbeitrag von Jenny Göser Lesedauer: 5 min |

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Arbeitsschutz  Saubere Arbeitsplätze sind bei einem Spezialisten für technische Bürsten- und Fasertechnologie die Voraussetzung für qualitativ hochwertige Produkte. Mit mehr als 200 Absauggeräten schafft der Bürstenhersteller nicht nur eine staubfreie Arbeitsumgebung, sondern auch die sortenreine Trennung der Kunststoffabfälle für optimales Recycling.

Der mobile Entstauber Dustomat-61 von Esta ist direkt an die Abschermaschine angeschlossen und saugt die entstehenden Faserspäne ab.
Der mobile Entstauber Dustomat-61 von Esta ist direkt an die Abschermaschine angeschlossen und saugt die entstehenden Faserspäne ab.
(Bild: Esta)

In der Fertigung von Mink Bürsten sticht eine Farbe besonders ins Auge: In kräftiges melonengelb getaucht, sorgen unzählige Beborstungs- und Abschermaschinen samt Absaugtechnik für einen leuchtenden Farbtupfer. Der Farbton mit der RAL-Nummer 1028 ist kein „Unbekannter“ und erfreut sich – aufgewertet als „Gold“ auf der Flagge der Bundesrepublik Deutschland – großer Prominenz. Der damalige Mink-Inhaber Peter Zimmermann hatte in den 90er Jahren diese Farbe nicht ohne Grund gewählt: Seiner Überzeugung nach ist das Gelb weniger schmutzanfällig und schafft eine freundliche, warme Arbeitsatmosphäre. Das ist Michael Müller, Geschäftsführer Technik und Einkauf, noch genau im Gedächtnis: „An diesem farbvollen ‚Vermächtnis‘ haben wir bis heute nichts geändert. Es ist Teil der Mink-Geschichte und steht in keinem Widerspruch zu unseren anderen Verwaltungs- und Fertigungsbereichen, die sehr modern und puristisch eingerichtet sind“.

Der Weltmarktführer für Faser- und Bürstentechnologie (im Bereich Bündelbeborstung) wurde 1845 durch August Mink in Stuttgart gegründet. Mit dem Umzug in die schwäbische Stauferstadt Göppingen in den 80er Jahren investierte das Unternehmen in kontinuierliches Wachstum. Heute liefert Mink weltweit über acht Millionen Bürsten jährlich aus, die in vier Produktionswerken mit einer Fläche von mittlerweile mehr als 30.000 Quadratmetern hergestellt werden. Rund 460 Mitarbeiter sorgen für ein Spektrum von weit über 250.000 Varianten. Die technischen Bürsten kommen in unzähligen Anwendungen zum Einsatz, zum Beispiel beim Transportieren, Gleiten, Führen, Reinigen, Waschen, Entstauben und Ableiten. In der Industrie sind Leistenbürsten zum Abdichten oder Plattenbürsten als Blechauflage für kratzerfreie Oberflächen weit verbreitet.

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„Unsere große Stärke liegt in unserem großen Branchen-Know-how. Ob es sich um die wachsenden Anforderungen in der Lebensmittelindustrie handelt, oder ob es bestimmte Brandschutzauflagen zu erfüllen gilt: Wir können in den allermeisten Fällen eine technische Lösung anbieten. Wir verstehen uns als Entwicklungspartner unserer Kunden“, sagt Michael Müller über eine der Kernkompetenzen von Mink. Im hauseigenen Labor werden reale Kundenanwendungen simuliert, Bürsten getestet und auf Wunsch in 3D gedruckt.

Die Wachstumsstrategie trägt Früchte: Das zurückliegende Geschäftsjahr 2021 schließt Mink mit einem Rekordumsatz von gut 60 Millionen Euro ab. Mehr als 15.000 Kunden im Maschinen- und Anlagenbau sowie im verarbeitenden Gewerbe sichern den Unternehmenserfolg.

Ohne Absaugung geht nichts

„Unsere Fertigung ist Lean-orientiert. Wir haben die meisten Abläufe standardisiert, um eine hohe Prozessstabilität sicherzustellen“, erklärt Christian Ott, Leiter Beschaffung und Logistik bei Mink. Auch beim Thema Arbeitsschutz setzt das Unternehmen auf bewährte Praxis und Kontinuität. Die Zusammenarbeit mit der Esta Apparatebau GmbH & Co. KG ist historisch gewachsen: „Unser damaliger Geschäftsführer Peter Zimmermann war sich in den frühen 90ern darüber im Klaren, dass einige Fertigungsprozesse ohne Absaugung schlicht nicht funktionieren würden, und nahm Esta mit ins Boot“, erinnert sich Ott. Inzwischen zählt Mink mehr als 200 Absauggeräte in seinen vier Werken. „Lassen wir die Absaugung nicht mitlaufen, ist der Boden ruckzuck voller Faserreste. Das bedeutet eine erhebliche Rutschgefahr für unsere Beschäftigten“, weiß Michael Müller aus eigener Erfahrung. Mit einer staubfreien Arbeitsumgebung stelle Mink zudem die hohe Prozessqualität sicher und schütze seine Bearbeitungsmaschinen gleichzeitig vor Schmutzablagerungen, berichtet Müller und verweist auf den ansonsten sehr hohen Reinigungsaufwand seiner Maschinen.

Die in Melonengelb ausgeführten Hochvakuumsauger Whispersog, die RG-Radialgebläse mit Staubfiltersack und viele weitere Esta-Entstauber finden sich dutzendfach in der Fertigung bei Mink. „Die Geräte haben sich in puncto Funktionalität und Langlebigkeit bei uns etabliert. Es sind noch immer alle Geräte, auch die von damals, in Betrieb“, sagt Ott. Die Whispersog-Geräte sind vorwiegend an die Beborstungsmaschinen angeschlossen. Hier werden die Lochbohrungen an den Kunststoffkörpern durchgeführt und die Faserbündel direkt im Anschluss eingestanzt. „So entsteht am Ende eine dichte Faseroberfläche an den Plattenbürsten“, führt Müller aus. Als Fasermaterial verwendet Mink vorwiegend synthetische Kunststoffe wie Polyamid. Neben den Kunststofffasern kommen aber auch Tierhaare, zum Beispiel Rosshaar, zur kratzfreien Abdichtung etwa von Glas-Drehtüren zum Einsatz.

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Ist die Platte vollständig mit den Faserbündeln beborstet, geht es weiter zur Abschermaschine. Hier werden die Fasern auf die gewünschte Höhe zugeschnitten. Damit die Schnittreste nicht die Arbeitsplätze verunreinigen, setzt Mink an vielen dieser Maschinen Radialgebläse mit Staubfiltersack von Esta ein. „Die Funktion ist simpel: Mit einer Leistung von fast 2.000 Kubikmetern Luft pro Stunde werden die Faserreste angesaugt und im Staubfiltersack zur einfachen Entsorgung gesammelt“, erklärt Einkaufsleiter Christian Ott. Die RG-Absauggeräte sind fahrbar, wodurch sie jederzeit an einen anderen Einsatzort oder zur Entsorgungsstelle für den Staubfiltersack manövriert werden können.

Mehr Dampf mit Hochvakuumabsaugung

Die Hochvakuumsauger Whispersog arbeiten mit einem geringeren Luftvolumen von maximal 300 Kubikmetern Luft pro Stunde. Durch die verbaute Seitenkanalverdichtertechnik erzeugen sie jedoch einen fast zehnmal höheren Unterdruck von circa 21.000 Pascal. „Die abzusaugenden Bohrspäne sind vergleichsweise schwer, deshalb gehen wir hier mit mehr Dampf ran“, sagt Ott. Die Absauggeräte sind eine Kombination aus Industriesauger und mobilem Entstauber. Wie im Fall von Mink kommen sie in der Praxis vorwiegend zur Direktabsaugung an Maschinen zum Einsatz. „Durch die Verwendung von Dauerfilterpatronen der Staubklasse M können wir die Betriebskosten im Vergleich zu Einwegfiltern deutlich reduzieren und obendrein im energetisch günstigen Umluftbetrieb fahren“, verrät Ott und ergänzt: „Das Sammelgut lässt sich dank der praktischen Geräte-Abkippvorrichtung einfach entsorgen. Diese Pragmatik schätzen wir im Alltag sehr“.

Der ökologische Gedanke rückt am Arbeitsplatz immer mehr in den Fokus. Zu diesem Schluss kommt Einkaufsleiter Ott: „Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen wie Papier, Wasser, Verpackungen, Kunststoffen oder Strom während der Arbeit ist uns enorm wichtig“. In diesem Zusammenhang spielt Recycling bei Mink eine immer größere Rolle. „Wir nutzen die Esta-Geräte nicht nur zur Absaugung, sie helfen uns indirekt auch bei der sortenreinen Trennung unserer Kunststoffe an den einzelnen Maschinen“, freut sich Ott. Dies schaffe die Voraussetzung, um den Müll zu recyceln und damit in den Wertstoffkreislauf zurückzuführen.

Apropos Kreislauf: Mink Bürsten finden sich auch in zwei Esta-Entstaubern wieder: Verbaut in Ausführungen mit manuellem Filterreinigungsmechanismus, lösen die Leistenbürsten durch den Kurbelbetrieb anhaftende Stäube von den Filtern. „So ist das mit den Mink Bürsten: Sie sind überall dort, wo man sie nicht vermutet“, schmunzelt Michael Müller und zitiert damit eine altbekannte Unternehmensweisheit.

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