Energiesparen

Energiebedarf in der Produktion lässt sich drastisch drosseln

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Und siehe da, es zeigte sich, dass es für jede Technik den optimalen Einsatzbereich gibt. Weder Elektrik noch Pneumatik alleine sind die ideale Lösung für eine wirtschaftliche Produktion. „Je höher die Endlagekräfte, je länger die Haltedauer und je größer die Hublänge, desto vorteilhafter ist die Pneumatik“, freut sich Ruppelt. Eine Kombination beider Techniken sei deshalb unter Umständen ratsam.

Es gibt keine keine Pauschallösungen

Ruppelts Fazit der Studie: „Es gibt jede Menge Handlungsbedarf in der Industrie, aber keine Pauschallösung. Jeder Betrieb ist einzigartig und erfordert eine entsprechend einzigartige Analyse des Bedarfs und der individuellen Lösung im Bereich Drucklufterzeugung, -aufbereitung, -verteilung und -anwendung.“ Die vorhandenen Rohsysteme seien längst nicht optimal. Auch im Bereich der Steuerungen und der Platzierung von Druckluftbehältern im Druckluftsystem lassen sich bisher noch unerschlossene Potenziale nutzen, damit Druckluft an der richtigen Stelle zur richtigen Zeit in der richtigen Menge energiesparend und effizient zur Verfügung stehe. Bleibt nun nur zu hoffen, dass Unternehmen die Zeichen der Zeit in Sachen Energieeinsparung erkennen und aktiv werden. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, wie eine Befragung der Felten GmbH in Serrig zeigt. Danach geben 29 % der über 260 befragten Produktionsbetriebe an, dass Green Production inzwischen eine hohe Priorität erlangt hat. Zusätzlich wird in jedem dritten Unternehmen aktuell dazu intensiv über die strategische Positionierung diskutiert. Lediglich ein Siebtel der Firmen sieht in dem Thema noch keine ausreichende Substanz, um sich damit intensiver auseinanderzusetzen. Für weitere 20 % ist Green Production derzeit erst punktuell relevant.

Konzeptionelle Ausrichtung fehlt häufig noch

„Doch ganz unabhängig davon, ob seitens der Verantwortlichen bereits eine konkrete Beschäftigung mit diesem Thema besteht, resultiert die Motivation für energieeffiziente Produktionsverhältnisse in besonderem Maß aus wirtschaftlichen Überlegungen“, sagt Firmenchef Werner Felten. Dieses Bekenntnis gibt fast die Hälfte der befragten Firmen ab, während sich nur für 29 % ein primär ökologisches Denken dahinter verbirgt.

Bis 2013 wollen sich zwei Drittel der befragten Produktionsfirmen diesem Thema nachdrücklich gewidmet haben. Dass sie sich nicht zügiger auf Green Production ausrichten, liegt wohl an der fehlenden konzeptionellen Ausrichtung. Erst jedes siebte Unternehmen verfügt schon über die nötigen Maßnahmenplanungen. Ähnlich viele entwickeln derzeit ihre Strategie zur CO2-Minderung. Weitere 17 % haben dies in den nächsten Monaten vor, ein Viertel der Unternehmen im kommenden Jahr. „Die hauptsächliche Aufgabe wird darin bestehen, die Voraussetzungen für die Datenanalyse zu schaffen“, meint Felten. Erst damit sei es möglich, die gesamten Energieverbraucher zu bewerten und ein Maßnahmenmanagement für kontinuierliche Optimierung aufzubauen.

„Die Produktionsbedingungen müssen angesichts der Notwendigkeiten, sich gezielt dem Energiemanagement zu widmen, ganz neu akzentuiert werden. Dies geht mit erheblichen Herausforderungen einher, die zu bewältigen sind“, betont Felten. Andererseits verweist er auf die Perspektiven: „Rein wirtschaftlich betrachtet sind Kostenersparnisse in ganz erheblicher Größenordnung zu erzielen, deshalb rechtfertigen sich diese Investitionen ganz unabhängig vom heutzutage ebenfalls sehr wichtigen ökologischen Aspekt auf jeden Fall.“

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