Roboterprojekt Fanuc unterstützt Entwicklung empathischer Roboter
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Der Roboterhersteller Fanuc unterstützt die Entwicklung eines „einfühlsamen“ Roboters für den Einsatz in der Industrie.Das Ganze spielt sich im Rahmen des EU-Projekts Fluently ab.

Das mit EU-Mitteln geförderte Forschungsprojekt Fluently wird von Roboverse Reply geleitet, heißt es. Im Zuge dessen wollen die Beteiligten eine Roboterplattform schaffen, die eine echte soziale Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine ermöglichen soll. Das auf drei Jahre angelegte Projekt verfolgt aber eigentlich zwei Ziele: Erstens die Entwicklung eines auf künstlicher Intelligenz basierenden, tragbaren Geräts für Industriearbeiter und Roboter, sowie zweitens die Entwicklung eines speziellen Schulungszentrums mit der Bezeichnung „The Fluently RoboGym“, in dem Fabrikarbeiter und Robotern eine reibungslose Interaktion im Industrieprozess trainieren können.
Insgesamt sind 22 Partner aus Wissenschaft und Industrie an dem Projekt beteiligt, das von Horizon Europe, dem, wie es heißt, wichtigsten Finanzierungsprogramm der EU für Forschung und Innovation, unterstützt wird. Für die technische Koordination ist das Labor für Automation, Roboter und Maschinen der Fachhochschule Südschweiz (SUPSI) zuständig. Außerdem sind Wissenschaftler weiterer führender Einrichtungen dabei, wie vom Politecnico di Torino in Italien und von der Waseda-Universität in Japan.
Der Roboter passt sich der Stimmungslage des Menschen an
Warum das Ganze? Nun, Arbeiter seien oft hohen kognitiven oder physischen Belastungen ausgesetzt. Wenn ein Mensch eng mit einem Roboter zusammenarbeite, sei es wichtig, dass der Roboter die Gefühle des Menschen erkenne und entsprechend reagiere, indem er zum Beispiel seine Dynamik anpasse. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine ist außerdem besonders wichtig, wenn es um einen Job in modernen „intelligenten“ Fabriken geht, in denen sich Produktionsvolumen und Produkte ständig ändern und in denen mobile Transportsysteme und Roboter neben statischen Arbeitsplätzen stehen, wie die Experten erklären. Und die Fanuc-Industrieroboter sind bereits mit Sensoren zum Sehen und Fühlen ausgestattet, betont Fanuc. Sie können aber bis jetzt noch keine menschlichen Emotionen erkennen. Deshalb will der Roboterexperte im Rahmen der Projektarbeit erreichen, dass künftig noch mehr Menschen die Industrieroboter einfach und effizient nutzen können.
Damit der Mensch sich auf Wichtigeres konzentrieren kann
Die Fluently-Forscher konzentrieren ihre Entwicklungsarbeit aber noch auf drei für die europäische Wirtschaft wichtige Wertschöpfungsketten, die es in diesem Zusammenhang zu beachten gibt: Erstens die Demontage und das Recycling von Batterien für E-Bikes und Elektrofahrzeuge, zweitens Prüf- und Montageprozesse in der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie drittens die Aufarbeitung hochkomplexer Industrieteile mittels Laserbearbeitung.
Denn diese Prozesse würden derzeit fast ausschließlich manuell durchgeführt, was bei den Arbeitnehmern zu psychischen und physischen Belastungen führe. Arbeitskräfte in der Produktion gerieten zum Beispiel unter Stress, wenn sie Batterien demontierten, weil das Risiko einer Explosion bestehe. Auch physische Belastungen – etwa durch die Arbeit mit schweren Teilen in der Luft- und Raumfahrtindustrie – können Stress verursachen.
Mithilfe von empathischen Robotern aber könnten in Zukunft die Arbeitnehmer zumindest teilweise von der mit diesen Prozessen verbundenen Belastung befreit werden, sowie einige der zeitaufwändigeren Aufgaben entfallen. Die Forscher wollen Roboter zu Teamkollegen des Menschen ausbilden, die ihn so gut wie möglich unterstützen.
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