Anbieter zum Thema
In diesem Zusammenhang zeigen sich die besonderen Möglichkeiten des Kaltbiegens, denn bei diesem Verfahren entfällt der energieintensive und langwierige Erwärmungsprozess. Nur die Materialeigenschaften des Werkstoffs geben gewisse Grenzen bei der Verformung vor. Ansonsten kann das Rohr in nahezu jede Form gebracht werden. Mit der Biegemaschine CNC 320 HD von Schwarze-Robitec dauert beispielsweise das Kaltbiegen eines Rohres mit einer Nennweite von 12“ NPS etwa eine Minute – für das Warmbiegen würden hingegen mindestens 30 Minuten benötigt.
Kaltbiegen auch für Werkstoffe, die warm nicht biegbar sind
Hinzu kommen noch weitere Vorteile. So können beim Kaltbiegen auch Werkstoffe verarbeitet werden, die warm nicht biegbar sind oder bei denen das Erhitzen schlicht nicht zulässig ist, weil es die Gefügestruktur des Werkstoffs verändert. Im Grunde gibt es beim Kaltbiegen deshalb nur zwei wirkliche Einschränkungen: der zur Verfügung stehende Platz in der Werkshalle und die Maschinenlänge. Wenn die langen Rohre während der Verarbeitung wortwörtlich nirgendwo „anecken“, können sie direkt und in einem Zug zu komplexen Geometrien verarbeitet werden.
Dann punktet der schnelle Kaltbiegeprozess: Das Rohr wird in den Wendekopf eingespannt und durch Transporteinheit und Wendekopf im Raum positioniert. Nach dem ersten Bogen wird es direkt weitertransportiert und nach Bedarf verdreht. So entstehen sehr schnell dreidimensionale Rohrsysteme ohne eine einzige Schweißnaht.
Besonders wichtig für den Anlagenbau ist der mögliche Biegeradius am Rohr – und genau in diesem Bereich weisen die Experten von Schwarze-Robitec ein besonderes Know-how auf. Ihre Maschinen ermöglichen das Biegen mit sehr kleinen Radien auch bei sehr großen und dickwandigen Rohren.
Großes Einsparpotenzial bei kleinen Biegeradien nutzen
Was bedeutet das konkret für den Anlagenbau und warum ist dieser Wert so wichtig? Der entscheidende Vorteil der kleinen Radien zeigt sich beim Einbau des Rohres: Je enger die Biegung des Rohres, desto weniger Einbauraum ist erforderlich – am Ende benötigt das ganze Rohrsystem oder die Plattform eine geringere Grundfläche. Zudem lässt sich mit einem kleinen Biegeradius viel Rohr einsparen. So beträgt die Ersparnis bei einem 180°-Bogen mit einem Biegeradius von nur 1,5 × D rund 3,5 m im Vergleich zu einem bei diesen Abmessungen üblichen Biegeradius von 5 × D – bei großen Anlagen ergibt sich aus diesem kleinen Wert natürlich ein spürbarer Kosteneffekt.
Die von Schwarze-Robitec entwickelte Technik basiert immer auf einer sehr stabilen Basismaschine. Sie nimmt die enormen Kräfte, die beim Biegen entstehen, zuverlässig auf und hat im Bereich der Spannfunktionen ausreichende Kraftreserven. Zusätzlich ist aber auch das Thema Qualitätskontrolle besonders wichtig. So kann das von Schwarze-Robitec entwickelte Springmatic-System den Rohrbogen noch in der Maschine vermessen und seine Biegung gegebenenfalls korrigieren. Der Mess- und Korrekturvorgang dauert nur wenige Sekunden. Auf diese Weise lassen sich auch Rohre direkt und hochpräzise verarbeiten, deren Eigenschaften nicht bekannt sind oder deren Qualität stark schwankt.
(ID:42279537)