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Saubere Schnittkanten und gute FVK-Oberflächen
Germa stellt aus mit Naturfasern verstärktem Kunststoff vor allem Karosseriebauteile her. Bei diesen sogenannten Außenhautteilen (Exterieur) ist außer der präzisen Bearbeitung vor allem das Aussehen gefragt. Wichtig sind dabei saubere, also nicht ausgefranste, Schnittkanten und qualitativ hochwertige Oberflächen, heißt es. Germa Composite setzt dazu Spezialfräswerkzeuge ein, die aber nur mit hohen Drehzahlen optimale Ergebnisse liefern. Aktuell erziele man auf der HG Grimme-Maschine bei Drehzahlen von 15.000 bis 25.000 Umdrehungen pro Minute sehr saubere Schnittkanten und hohe Oberflächenqualitäten. Die Gantry-Maschine stellt bei einer Maximalspindeldrehzahl von 40.000 Umdrehungen pro Minute sowie einem Vorschubtempo von 80 Metern pro Minute auch genügend dynamische Reserven bereit.
Wie produktiv und ergonomisch die neue Investition arbeitet, zeigt ein Besuch in Pulheim. Ein Bediener legt zur Nachbearbeitung dabei eine große Innenverstärkungsschale für eine Fahrzeug-Fronthaube auf eine Vorrichtung, die bereits in der Gantry-Anlage auf dem Vakuumspanntisch liegt. Während der Facharbeiter die Schale mit beiden Händen im Werkzeug positioniert, startet er die Vakuumpumpen per Knieschalter. Der Spanntisch hält nun das Werkzeug mit der Schale fest, wodurch Vibrationen vermieden werden. Germa Composite stellt dieses Bauteil übrigens in Losgröße 500 bis maximal 1.000 Stück her.
Flexibler und genauer als ein Roboterfrässystem
Das Nacharbeiten dauerte laut Aussage von Gehrmann früher eineinhalb bis zwei Stunden. Nach Optimierung des CNC-Programms liege man aktuell bei unter 6 Minuten – wenn das kein eindeutiger Vorteile bei der Geschwindigkeit (und auch bei der Qualität) ist?! In dieser kurzen Zeit gilt es aber, die komplexe Form einer rund 7 Meter langen Kontur zu besäumen, Löcher auszuschneiden und Bohrungen zum Anbringen von Bauteilen zu fräsen.
Ein System mit Robotern nahmen die Pulheimer vorher ebenfalls unter die Lupe, entschieden sich aber aus Kosten- und Qualitätsgründen schließlich doch lieber für eine klassische Werkzeugmaschine. Man sei mit dem Roboter nicht auf die nötigen Toleranzen und Wiederholgenauigkeiten gekommen, die eine Gantry-Maschine biete. Außerdem ist eine solche flexibler einsetzbar. So kann Germa Composite auf der HG-Grimme-Fräsmaschine auch die Werkzeuge- und Vorrichtungen bearbeiten.
Hier einige technische Eckdaten der HG-5-Achs-CNC-Gantry-Fräsmaschine / G-S-F 24-13 von HG Grimme:
- Tischfläche 2.450 × 1.250 Millimeter mit einer Ebenheit von ± 0,05 Millimetern pro Meter;
- Tischrahmen von drei Seiten begehbar;
- Verfahrweg von 3.050 × 1.800 × 900 Millimeter;
- Zahnstangenantrieb und Linearachsen mit gehärteten Präzisionslinearführungen nebst Abstreifern und Edelstahlband;
- Wiederholgenauigkeit von ± 0,03 bis 0,55 Millimeter;
- Maximale Beschleunigung von 4.000 Millimeter pro Quadratsekunde;
- Maximale Geschwindigkeit von 88.000 Millimeter pro Minute in X- und Y-Richtung sowie 40.000 Millimeter pro Minute in Z-Richtung.
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