Antriebstechnik SEW Eurodrive feiert 90-jähriges Jubiläum
Am 13. Juni 1931 hat Christian Pähr die „Süddeutschen Elektromotoren Werke“ in Bruchsal gegründet – 90 Jahre später ist SEW Eurodrive ein international großes Unternehmen. Ein Grund, zurückzublicken.
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Der Antriebsautomatisierer SEW Eurodrive feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Am 13. Juni 1931 gründet der Bankkaufmann Christian Pähr die „Süddeutschen Elektromotoren Werke“, SEW, im nordbadischen Bruchsal. Verschiedene Elektro- und Getriebemotoren, eine Elektro-Bandsäge, ein Hobler, eine Elektro-Kreissäge und Schleifmotoren bilden das Produktionsprogramm des Start-ups.
Den Erfolg seines Unternehmens erlebt der Gründer nicht mehr: Pähr stirbt nur vier Jahre nach Gründung im Alter von 70 Jahren. Seine Frau Kunigunde Pähr führt daraufhin das Unternehmen gemeinsam mit der Tochter Edeltraut fort. Ab 1945 übernimmt der Ehemann von Edeltraut, Ernst Blickle, die Geschäftsführung.
Modulares Baukatensystem für Getriebemotoren
SEW erkannte schnell das Grundprinzip eines effizienten Getriebemotors und hat es weiterentwickelt. Neue Herstellungsverfahren sorgten für eine stetige Leistungsoptimierung und eine hohe Zuverlässigkeit und Energieeffizienz.
Mitte der 1960er Jahre entwickelte SEW, ein modulares Baukastensystem für die Herstellung von Getriebemotoren – als erstes Unternehmen aus der Antriebstechnik. Auf der Basis einer überschaubaren Anzahl von standardisierten Einzelteilen und Baugruppen war es damit möglich, wirtschaftlich qualitative Antriebslösungen zu realisieren.
Gleichzeitig mit der Entwicklung des Baukastensystems forcierte SEW den Weg auf die internationalen Märkte. Aufgrund der permanent steigenden Auslandsnachfrage wollte Ernst Blickle es ermöglichen, dass die Antriebslösungen von SEW auch direkt vor Ort in den Märkten der Kunden montiert werden müssten. Den Anfang machte 1960 die Gründung des ersten SEW-Tochterunternehmens im französischen Hagenau. Heute verfügt das Unternehmen über 17 Fertigungs- und 85 Montagewerke sowie eigene Vertriebsniederlassungen und Vertretungen in 52 Ländern.
Für die Zukunft aufgestellt
Anfang der 1990er Jahre entschied sich das Unternehmen unter der Führung von Rainer und Jürgen Blickle – Ernst Blickle verstarb 1986 – zur Eigenentwicklung von Steuer- und Regelungslösungen und dem Aufbau einer entsprechenden Elektronikproduktion. Auch die Elektronik basiert auf dem Baukastensystem. Mittlerweile ist die damalige Fabrik zu klein geworden und so wurde 2019 die neue Elektronikfertigung in Bruchsal bezogen.
Mit dem Antriebs- und Automatisierungsbaukasten Movi-C, mobilen Logistikassistenten, Driveradar, neuen Motoren und Getrieben zur Energieeinsparung, Industriegetrieben für die großen Drehmomente, cloudbasierten Anwendungen oder dem Dienstleistungsangebot Life Cycle Services hat das Unternehmen weitere Grundsteine für die Zukunft gelegt.
Um die Nachfrage der Märkte schnell, effizient und zuverlässig bedienen zu können, erweitert SEW-Eurodrive seinen Standort in Graben-Neudorf. Dort entstehen zurzeit neue Kapazitäten für die Herstellung und Montage von Motoren und Getrieben, ein neues Kundencenter sowie Schulungs- und Besprechungsräume.
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