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Robotersteuerungen sind auf dem Rückzug
Der technische Leiter von Bosch Rexroth ist sogar der Meinung, dass reine Robotersteuerungen auf dem Rückzug sind, weil sie die Komplexität unnötig erhöhen: „Vielmehr setzen sich aktuell integrierte Motion-Logic-Systeme durch, die auch Roboterfunktionalitäten abdecken. Auf einer Hardware können Maschinenhersteller mit durchgängigen Engineeringtools SPS, Motion und Robotik umsetzen – ohne Schnittstellen und Handshakes.“
Bei komplexen 5-Achs-Werkzeugmaschinen gibt es die Diskussion über „Trends“ schon seit vielen Jahren. De facto wird die Kernfunktion nach wie vor am besten von spezialisierter Hardware mit darauf zugeschnittener Software erbracht. Im Bedienbereich kann man feststellen, dass bei Technologiesprüngen der PC-Anteil typischerweise steigt, um dann allmählich, wenn sich die wirklich nützlichen Features herausgeschält haben und in die Steuerungssoftware integriert wurden, wieder zurückzugehen. Es dominiert laut Bock „spezialisierte CNC-Hardware wie die Sinumerik, und es ist nicht erkennbar, warum sich das in absehbarer Zeit ändern sollte.“
5-Achs-Bearbeitung auch in der Standardklassegwünscht
Lang stimmt dem zu: „Bei komplexen 5-Achs-Werkzeugmaschinen müssen Steuerungs- und Antriebstechnik optimal aufeinander abgestimmt sein, um die hohen Präzisions- und Zykluszeitanforderungen zu erfüllen.“ Darüber hinaus spiele Skalierbarkeit eine wichtige Rolle. „Hersteller von Werkzeugmaschinen wollen zunehmend auch in der preisgünstigen Standardklasse die 5-Achs-Bearbeitung abbilden. Dazu benötigen sie wirtschaftliche Kompaktlösungen, die sie mit einem geringen Engineeringaufwand integrieren können“, sagt Lang. Am anderen Ende des Spektrums stünden komplexe Anwendungen mit bis zu 250 Achsen. In dieser Bandbreite würden die Hersteller Steuerungslösungen suchen, die skalierbar mit gleichem Software-Kernel und identischen Engineeringtools arbeiten.
Bei Heidenhain ist man der Meinung, dass es das Wichtigste ist, dass der verantwortliche Facharbeiter an der Maschine über seine Steuerung – also der Heidenhaun TNC – das perfekte Werkstück fertigen kann, hinsichtlich Formgenauigkeit und Effizienz. Insbesondere im 5-Achs-Bereich sollte die Steuerung dabei direkten Zugriff auf die Maschine haben, sodass es keine Ausfälle oder Störungen aufgrund von „dazwischengeschalteten“ Elektroniken gebe und diese sollten auch keinen Einfluss auf die Effizienz oder gar die Fertigung –also die Genauigkeit der Form – haben.
„Aufgrund der Technologie beziehungsweise der optimierten Achs- und Bearbeitungsfunktionen sehen wir hier nach wie vor die Hauptdomäne der spezialisierten CNC-Hersteller wie Fanuc, Siemens, Heidenhain beziehungsweise in anderen Maschinenbereichen eben auch andere Hersteller“, bestätigt der Fachmann von Pilz.
„Tatsächlich dominieren die traditionellen Steuerungen, weil sie für die Aufgabe am besten zugeschnitten sind. Der IPC ist nur für die Visualisierung gedacht. Zur Steuerung benutzen wir spezialisierte Hardware wie Sinumerik, das ist Visualisierung und Steuerung in einem System“, so der Fachmann von Siemens.
Bei Werkzeugmaschinen beginne sich gerade das Thema 3D und 5-Achs-Steuerung auszubreiten, was dazu führe, dass dies eine „Kerneigenschaft der State-of-the-Art-Steuerungen wie der Sinumerik geworden ist“, erklärt Bock.
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