Umformwerkzeugbau

Wandlungsfähige Karosserie-Werkzeuge unterstützten die Variantenvielfalt

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Von Vorteil ist, daß kritische Teilbereiche der Karosserie erhalten bleiben, das Neuteil klein und die Abstimmung zwischen Neu- und Altteil einfach durchzuführen ist. Nachteilig sind die lange Trennlinie und die große bearbeitbare Oberfläche, da hierbei ein extrem hoher Finishaufwand zu betreiben ist. Des Weiteren können durch die flache, wärmeempfindliche Kontur Probleme entstehen.

Modularität von Werkzeugen unterstützt die Modellvielfalt

Modulare Werkzeugkonzepte unterstützen die Modellvielfalt im Fahrzeugbau. Der Einsatz dieser Werkzeugsysteme führt zu einer effizienteren Werkzeugnutzung. Dabei werden ganze Teile eines Werkzeuges durch Module ersetzt, um eine neue Pressteilvariante zu produzieren. Es können sowohl einzelne Werkzeugsegmente gewechselt werden als auch ganze Baugruppen beziehungsweise Module.

Ein Aspekt der Modularität im Werkzeug ist der Wechsel von Baugruppenmodulen und Komponenten, damit das Werkzeug für die gewünschte Blechteil-Variante eingesetzt werden kann. Der Variantenwechsel erfolgt dabei beispielsweise durch das Einsetzen anderer Schneidplatten oder Lochstempel. Dieser Austausch findet auch bei kompletten Baugruppen statt, so dass auch größere Variantenunterschiede mit dem gleichen Grundwerkzeug verwirk-licht werden können (Bild 5).

Material- und Zeitersparnis durch Werkzeugmodule

Da Karosserie-Werkzeuge zum größten Teil einen ähnlichen Grundaufbau haben, kann hier ein weiterer Modularitätsaspekt von Tool-in-Tool angewendet werden. Jeweils einer bestimmten Presse zugeordnete Werkzeuggrundmodule kommen dabei zum Einsatz. Diese können mit verschiedenen austauschbaren Werkzeugmodulen bestückt werden. Der Nutzen dieses Konzeptes liegt in der Material- und Zeitersparnis. Da die Führungseinheit nur für das Werkzeuggrundmodul hergestellt werden muss, reduzieren sich der Materialaufwand und gleichzeitig auch die für den Werkzeugsatz benötigte Fertigungszeit deutlich.

Die hier vorgestellte Modularität kann in verschiedenen Varianten kombiniert werden, so dass zum Beispiel ein Werkzeuggrundmodul mit einem Werkzeugmodul bestückt werden kann, das wiederum aus Sub-Modulgruppen besteht. Die Vorzüge dieser Modularität sind vor allem die Reduzierung der Herstellkosten der Werkzeugsätze und die Minimierung der Rüstzeit und Logistikaufwendungen.

Werkzeuge lassen sich auch wandlungsfähig gestalten, ohne ganze Module dabei auszutauschen. Dadurch kann ein schneller Variantenwechsel ohne lange Rüst- beziehungsweise Werkzeugwechselzeiten erfolgen. Die im Werkzeug integrierten Module werden je nach Bedarfsfall aktiviert und in den Arbeitsbereich des Werkzeuges hineingefahren. Die steuerbaren Module können zum Beispiel Lochstempel sein, die bei bestimmten Varianten aktiviert werden und Löcher stanzen. Die Aktivierung erfolgt über pneumatische Wegeventile mit Zu- und Ablauf.

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