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Wechselbare Elemente können hinzugesteuert werden
Diese Funktion ist nicht nur auf einzelne Bauteile beziehungsweise Komponenten begrenzt, sondern beinhaltet auch ganze Bauteilgruppen, wie etwa Registerschieber. Die wechselbaren Werkzeugelemente können hinzugesteuert oder positioniert werden und schneiden bei Bedarf beispielsweise wie beim Projekt VW Crafter/Mercedes-Benz Sprinter ein Fenster in das Karosserieteil. Dabei werden mit Hilfe von mechanischen Antrieben, beispielsweise über eine Spindel oder einen Pneumatik-Zylinder, die Module aktiviert beziehungsweise deaktiviert. Eine automatisierte Aktivierung erfolgt dann innerhalb weniger Sekunden (Bild 6).
Eine weitere steuerbare Einheit ist die so genannte Verstelleinheit. Das Besondere dabei ist, daß diese Einheit variabel verstellt werden kann und somit verschieden große Teile mit dem gleichen Werkzeug gefertigt werden können. Es wird für die verschiedenen Varianten jeweils nur der Arbeitsbereich entlang von Führungen verlegt, so dass ohne Werkzeugumbau beispielsweise die Blechteile mit verschiedenen Beschnitten der Verprägung gepresst werden können. Um dieses Konzept anwenden zu können, werden Karosserievarianten benötigt, die dieses Verfahren wegen einer geraden Struktur ermöglichen.
Der Wettbewerbsdruck wird durch den immer größer werdenden internationalen Wettbewerb und die zunehmende Modellvielfalt der OEMs weiter steigen. Darüber hinaus unterliegt auch der Automobilbau einem Wandlungsprozess. Es werden immer mehr Derivate und Nischenprodukte von den Kunden gefordert, die sich vor allem in der Gestaltung der Außenhaut differenzieren. Trotz dieser Vielfalt müssen die Investitionskosten besonders gering gehalten werden, da ansonsten wegen der geringen Stückzahl und der zunehmenden Aufwendungen für die Elektronik im Automobil kein wirtschaftlicher Business Case des Fahrzeugprojektes gewährleistet werden kann.
Der Preisdruck führt dazu, daß der Werkzeugbau für die kostengünstige Realisierung stückzahlangepasste und möglichst skalierbare Fertigungskonzepte benötigt − Tool-in-Tool ist die Antwort darauf.
Durch Anwendung beispielsweise des Konzeptes separates Werkzeug belaufen sich die Investitionskosten für ein Variantenteil auf 40 bis 50% im Vergleich zu bisherigen Werkzeugkosten. Noch weiter lassen sich die Kosten durch einen modularen Werkzeugaufbau senken. Dabei schwanken die Kosten für das Basisteil zwar zwischen 95 und 105%. Die Variante bedarf jedoch nur noch einer zusätzlichen Investition von zirka 25 bis 35% der ursprünglich dafür geplanten Werkzeugkosten.
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