Werkzeugmaschinen Eine zeitgemäße Ausbildung verlangt moderne Werkzeugmaschinen
Viele Berufsschüler lernen immer noch an Drehmaschinen ohne CE-Kennzeichnung, die längst nicht mehr für den Unterricht zugelassen sind. Auch in der Eugen-Reintjes-Schule in Hameln wurden bis 2012 Maschinen aus den 80er-Jahren eingesetzt. Nachdem ein Lehrer die Initiative übernahm, verfügt die Schule heute über hochmoderne und sichere Präzisionsdrehmaschinen.
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Seit Gordon Wilp, Lehrer für Fachpraxis und Werkstattleiter Metallverarbeitung 2007 seinen Dienst an der Eugen-Reintjes-Schule (ERS) in Hameln antrat, wies er immer wieder darauf hin, dass die verwendeten Drehmaschinen ohne CE-Kennzeichnung für den Unterricht nicht mehr zulässig waren und drängte auf eine Modernisierung.
Beim Bezug des Schulgebäudes Anfang der 80er Jahre hatte die gewerblich-technische Berufsschule des Landkreises als Erstausstattung 30 konventionelle Drehmaschinen des Typs Matador von Weiler erhalten. Zwar kam es nie zu einem Unfall, aber ein Austausch war dennoch dringend geboten, da sie nicht mehr den mittlerweile vorgeschriebenen Standards entsprachen. „Wenn wir eine moderne und zeitgemäße Ausbildung im Metallbereich wollen, müssen wir auch an Maschinen ausbilden, die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen“, sagt Studiendirektor Klaus Wollenweber, Abteilungsleiter Metall- und Fahrzeugtechnik.
Etwa 230 der rund 1700 Schüler der ERS gehören dem Metallbereich an. Ihre Ausbildung und auch ihr Wissensstand sind sehr unterschiedlich: Gut die Hälfte sind Auszubildende der Berufe Industrie- und Zerspanungsmechaniker, die in vier Jahrgangsstufen Berufsschulunterricht bekommen. Ebenfalls gute Kenntnisse bringen die Studenten der Hochschule Weserbergland mit, die an der Schule ein Praktikum absolvieren.
So unterschiedlich der Wissensstand, so vielfältig der Maschinenumgang
An den Drehmaschinen werden allerdings auch unerfahrene Jugendliche unterrichtet. Dazu gehören beispielsweise Berufsfachschüler, die sich ein Jahr lang auf eine Lehre vorbereiten, und Hauptschüler, die während der 9. und 10. Klasse in 14 Wochenstunden ein erstes Ausbildungsjahr als Zusatzqualifikation ableisten, sowie die 9. Klassen aus drei Realschulen, die in vier Wochenstunden Einblicke in Metallberufe gewinnen möchten. So unterschiedlich wie der Kenntnisstand, so vielfältig und teilweise robust ist auch der Umgang mit den Maschinen. Das Engagement sollte 2010 erfolgreich sein, als die Schule Sondermittel für ihre Investitionen erhielt. Gerade die Robustheit bei der Neuanschaffung war der Schule sehr wichtig. „Die Nutzer in den Werkstätten wechseln ständig und sind meist unerfahren mit der Bedienung – und einige sicherlich auch nicht immer sorgfältig im Umgang“, räumt Wilp ein.
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