Hannover-Preview Hannover Messe zeigt Möglichkeiten zu Vernetzung und Klimaneutralität
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Die Herausforderungen für die Industrie heißen Klimawandel, Energieknappheit, Lieferengpässe, Fachkräftemangel. Helfen können nur Technik plus Politik. Beides präsentiert die Hannover Messe 2023.

Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe, äußerte sich heute bei der offiziellen Vorschau auf das Messegeschehen ab dem 17. April: „CO2-neutrale Produktion, Künstliche Intelligenz, Wasserstoff als alternativer Energielieferant, effizientes Energiemanagement und Industrie 4.0 sind die übergreifenden Themen, wir in der neuen Ausgabe der Hannover Messe spielen.“ Denn nur im Zusammenspiel dieser Aspekte werde es gelingen, den Wohlstand nachhaltig zu sichern und gleichzeitig den Klimaschutz voranzutreiben. Auf Messe zeigen deshalb rund 4.000 Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft ihre Ideen für die nachhaltige Produktion und Energieversorgung der Zukunft.
Industrie 4.0 und Manufacturing X
Damit das volle Potenzial von Industrie 4.0 erschlossen werden kann, braucht es Daten. Und zwar viele Daten, auf die alle am Wertschöpfungsprozess beteiligten Unternehmen zugreifen können. Ein neues zusammenhängendes Datenökosystem soll Abhilfe schaffen. Es nennt sich Manufacturing X. Vorangetrieben wird diese Vision, wie es heißt, von einer souveränen und sicheren Datenplattform unter anderem von den Wirtschaftsverbänden BDI, VDMA und ZVEI. Im engen Schulterschluss mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz werden in Hannover die ersten Schritte zur Umsetzung von Manufacturing X vorgestellt.
Taugt generative KI auch für die Industrie?
Künstliche Intelligenz (KI) spielt in der Industrie eine immer größere Rolle. Außer der Optimierung von Prozessen setzt die produzierende Industrie zunehmend auf KI in der Simulation und in der Produktentwicklung. Auch die sogenannte generative KI wird den Weg in die Industrie finden. Systeme wie „ChatGPT“ oder „DALL-E“ können heute schon beim Texten, Programmieren und Designen unterstützen. In Zukunft sei durchaus denkbar, dass eine KI eine Maschine entwirft und der Mensch dann überprüft, welche Anpassungen für einen Realbetrieb notwendig seien. Das spart Zeit und bietet angesichts des vorherrschenden Fachkräftemangels erhebliches Potenzial, so Köckler. Zum Thema KI bietet die Messe deshalb ein umfassendes Angebot an Besucherführungen, Foren und Präsentationen von KI-Tools und Use Cases der Aussteller.
Sehen, wie Energieströme fließen
Im Zusammenspiel von Software und Maschinen entstehen erhebliche Energieeinsparpotenziale. „Smart Energy Monitoring“-Lösungen der Aussteller helfen, wie es weiter heißt, dabei, Energieverbräuche auf Maschinenebene zu ermitteln, zu optimieren und damit den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Denn viele versteckte Verbräuche seien den meisten Industrieanwendern bis heute kaum bewusst. Ungeregelte Motoren in Pumpen, Ventilatoren, Kompressoren oder Maschinen gehörten nämlich in vielen Fabriken noch zum Alltag. Ohne „intelligente“ Steuerungstechnik und das Zusammenspiel von Elektrotechnik und IT sind Effizienzsteigerungen bei der Energie aber kaum umsetzbar, merkt Köckler an. Doch die hiesige Industrie hält 45 Prozent des Strombedarf – da lohnt es sich, näher hinzuschauen.
Wasserstoff als Energie- und Hoffnungsträger
Grüner Wasserstoff ist der große Hoffnungsträger für die Energiewende. Die Industrie will sich damit aus der Abhängigkeit von fossiler Energie lösen und CO2-Emissionen reduzieren. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bezeichnet Wasserstoff derweil als einen Schlüsselenergieträger für den langfristigen Erfolg der Energiewende.
Dennoch gibt es Herausforderungen. So ist es etwa noch recht teuer und aufwändig, Wasserstoff zu gewinnen. Fragen der Verfügbarkeit, des Transports und der Speicherung im großen Maßstab müssten deshalb noch geklärt werden.
Köckler dazu: „Über 500 Unternehmen zeigen auf der Messe ihre Ideen für den Einsatz von Wasserstoff in der Industrie. Damit ist Hannover die weltweit wichtigste und größte Plattform zum Thema Wasserstoff.“ Anwender aus der Industrie und politische Entscheidungsträger könnten sich in Hannover ein ganzheitliches Bild über das Potenzial des Energieträgers machen und erkennen, welche Weichen auf dem Weg zu einer wasserstoffbasierten Industrie zu stellen sind.
Nachwuchsinitiative Your Future
Mit der Nachwuchsinitiative Your Future hat die Hannover Messe mit Partnern ein neues Konzept entwickelt, das sich in erster Linie an Abschlussklassen, Studenten und Young Professionals richtet. Ihnen bietet man im April eine zentrale Diskussionsplattform sowie geführte Touren zu interessierten Ausstellern.
Karrierekongress Womenpower
Der Karrierekongress Womenpower gilt als eine der erfolgreichsten Netzwerk- und Diskussionsveranstaltungen für Frauen, wenn es um Diversität, Karriereförderung, Nachhaltigkeit und neue Arbeitswelten geht. Deshalb wird es ihn auch diesmal wieder geben. Der Kongress richtet sich in erster Linie an Teilnehmerinnen aus dem MINT-Bereich. In diesem Jahr lautet das Motto „Celebrate Diversity“.
Neben dem Programm aus Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops bietet Womenpower Unternehmen, Verbänden, Netzwerken, Organisationen und Trainingsspezialisten die Möglichkeit, in der begleitenden Ausstellung über Karriereperspektiven, Studien, Coaching- und Mentoring-Angebote sowie weitere arbeitspolitische Themen und Trends zu informieren.
Indonesien ist das Partnerland 2023
Mit Indonesien präsentiert sich die größte Wirtschaftsmacht in der ASEAN-Region als Partnerland der Hannover Messe 2023. Das Motto lautet: Making Indonesia 4.0. Bis 2030 möchte Indonesien nämlich eine der zehn größten Volkswirtschaften der Welt sein. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung soll bis dahin 51,6 Prozent am Gesamtzubau ausmachen. Auf der Messe präsentiert sich das aufstrebende Land als zuverlässiger Partner für Unternehmen rund um den Globus.
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