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Hunger nach seltenen Erden steigt immer weiter
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Hunger der Hightechschmieden nach diesen Metallen erheblich gesteigert. Lag der weltweite Verbrauch der seltenen Erden 1980 noch bei 40.000 t und waren es 2007 rund 90.000 t, dann sind für 2012 rund 130.000 t prognostiziert. Jedoch weichen die Ergebnisse unterschiedlicher Studien voneinander ab. China dominierte bislang den Markt. Dabei sollen die Asiaten 2010 95 % dieser Elemente für den Weltmarkt geliefert haben. Zwei Drittel der Produktion verbrauchte man im eigenen Land.
Seltene Erden erleben teilweise drastische Preisanstiege
Begleitet wurde diese Entwicklung von einem drastischen Preisanstieg für diese Metalle. So betrug der Preis für Neodymoxid 2008 noch 27 US-Dollar pro Kilogramm, im Juni diesen Jahres bereits 165 Dollar. In dieser Situation taktieren die Chinesen. Zu Beginn des Jahres 2011 senkte das Land seine Exportmenge zum wiederholten Male. Die USA erhöhten die Ausfuhrzölle 2012. Ferner drohten sie an, die Volksrepublik China notfalls vor der Welthandelsorganisation (WTO) zu verklagen.
Bis in die 90er Jahre waren die USA das Hauptförderland. Die Förderung wurde jedoch wegen der niedrigeren Kosten für die Gewinnung der Metalle in China unrentabel. Ferner entzogen die kalifornischen Umweltbehörden dem Betreiber die Abwasserentsorgungsgenehmigung. Im April diesen Jahres gründete die Volksrepublik China einen Wirtschaftsverband für seltene Erden.
Der Verband werde den Abbau und die Verarbeitung der Rohstoffe koordinieren und „einen vernünftigen Preismechanismus“ entwickeln, teilte das Ministerium für Industrie- und Informationstechnologie in China mit. Kritiker sehen in der Verbandsgründung den Versuch, den Sektor noch stärker zu kontrollieren.
Neodymoxid noch nicht substituierbar
Prof. Dr.-Ing. Kerstin Kuchta lehrt an der TU Hamburg-Harburg und meint zu der Problematik: „Gerade die Aufbereitung dieser Elemente ist sehr aufwendig und beim Lagerplatz in Australien ist die Gewinnung noch unklar.“ Zu den Anwendungen bemerkt Kuchta, dass gerade bei den Generatoren der Windenergie dramatische Mengen verwendet werden. Kuchta sieht bei wesentlichen Anwendungen noch keine Substitutionsmöglichkeiten. Bei reinen Eisenmagneten sind die Werkstücke mit der gleichen Magnetwirkung dann wesentlich größer.
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