MM-Award MM prämiert Produktneuheiten auf der EMO mit dem MM-Award

Redakteur: Bernhard Kuttkat

Bereits zum dritten Mal – nach 2001 und 2005 – verlieh die MM-Redaktion den MM-Award für besonders innovative Exponate auf der EMO zum Abschluss des ersten Messetages im Convention Center. Prämiert wurden Innovationen in den Kategorien Drehen, Fräsen, Schleifen, Erodieren, Werkzeuge, Spannmittel, Steuerungen und Messsysteme sowie Peripherie. Außerdem wurden zwei Sonderpreise verliehen.

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Von mehr als 100 Bewerbern kamen rund 60 Unternehmen in die engere Auswahl, zehn Unternehmen erreichten die „Poleposition“ in den ausgeschriebenen Kategorien.

Preisträger des MM Awards in der Kategorie Drehen wurde das Unternehmen Koepfer. Bei der vorgestellten VSC 400 WF wurde vollwertiges Wälzfräsen und einspindliges Drehen miteinander kombiniert. Dadurch werden die Komplettbearbeitung in einer Aufspannung sowie äußerst flexible Automatisierungslösungen möglich.

In der Kategorie Fräsen prämierte die Jury das Dreh-Fräs-Zentrum MC 726/MT-2C von Stama, das mit zwei unabhängig voneinander arbeitenden Fahrständern in zwei getrennten Arbeitsräumen Werkstücke an sechs Seiten bearbeitet. Dadurch können im Vergleich zum herkömmlichen Fertigungsablauf die Stückzeiten um bis zu 50% gesenkt werden.

In der Kategorie Schleifen erhielt die Reform Maschinenfabrik den MM-Award für die Entwicklung der sechsachsigen Flach- und Profilschleifmaschine Broachmaster 1600, die aufgrund der horizontalen und vertikalen Schwenkachse für die Schleifspindel Profile mit beliebigen Schrägungs- und Drallwinkeln schleifen kann. Die Spindel kann mit zwei unterschiedlichen Schleifscheiben bestückt werden.

Erodieren schließt zum Lasern auf

Exakt definierte Bohrungen mit einem Durchmesser von 50 μm – eine Größenordnung, die bislang nur von Lasern erreicht wurde. Diesen Durchmesser kann die prämierte Entwicklung im Bereich Erodieren fertigen. Preisträger ist das Schweizer Unternehmen Posalux, das für seine Microfor-Baureihe ausgezeichnet wird.

Der erste Preis in der Kategorie Werkzeuge ging an den sensorischen Radialrollkopf ES16 von Fette zum Herstellen von Außengewinden. Mit ihm soll sich die Prozesszeit um etwa 70% verkürzen lassen, weil sowohl die Voreinstell- und Bearbeitungszeiten reduziert werden, als auch nachgeschaltete Qualitätskontrollen entfallen können. Zudem steigert die integrierte Sensorik die Prozesssicherheit.

Spannfutter mit Sensorik überwacht Spannkraft

Ebenfalls ein Produkt mit integrierter Sensorik wurde von der Jury in der Kategorie Spannmittel ausgezeichnet. Der MM-Award ging an das Unternehmen Hainbuch für ihr intelligentes Spannfutter Toplus IQ. Mit ihm ist es möglich, die Spannkraft zu überwachen und der jeweiligen Bearbeitungsaufgabe anzupassen.

Mit der automatisierten Werkzeugwuchtlösung Tool Dynamic Autodrill gewinnt Haimer in der Kategorie Steuerung und Messsysteme. Die Maschine misst in einem Arbeitsgang die Unwucht von Werkzeugen und beseitigt diese durch Abbohren von Material. Eine Software berechnet nach der Messung, wo und wie tief gebohrt werden muss, damit das Werkzeug rund läuft.

Preisträger in der Kategorie Peripherie ist Fanuc Robotics. Die prämierte Robot Cell ist ein weiterer Schritt in Richtung mannlose Fertigung beim Be- und Entladen von Werkzeugmaschinen. Durch die Integration von 3D-Bildverarbeitung und Servogreifer kommt die Roboterzelle ohne werkstückspezifisches Equipment aus.

Sonderpreis für Schneidwerkstoff mit Titancarbonitrid-Beschichtung

Einen Sonderpreis für Schneidwerkstoffe erhält Boehlerit für seine Entwicklung Nanolock, eine neue Titancarbonitrid-Beschichtung, die in der Nano-Anbindungsschicht so verändert wurde, dass die Zerspanungsleistung um bis zu 50% gesteigert werden kann. Dazu wurden in der Titancarbonitrid-Schicht erstmals die Elemente Kohlenstoff und Stickstoff vermischt.

Mit einem Sonderpreis für Verfahrenskombination ausgezeichnet wurde eine Entwicklung des staatlich geförderten Projektes Kombimasch unter Federführung von Monforts. Dabei wurde zusammengeführt, was bisher getrennt war, nämlich das Dreh-Fräsen und Lasern. Zwei integrierte Lasereinheiten ermöglichen das Härten, Beschichten und Legieren der Drehteiloberflächen.

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