Internet of Things Open Source in der Industrie – Zeit der Alleingänge ist vorbei

Von Stefan Guggenberger |

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Ein Bündnis aus dem Fraunhofer-Institut ILM und der TU Dortmund hat die Potenziale von Open-Source-Software für die Produktion untersucht. Dabei zeigt sich, dass vor allem KMU davon profitieren können. Entscheiden für den Erfolg ist jedoch eine aktive Community.

Open Source ist nicht die nächste große Welle, sondern das Fundament einer ‚Sharing Economy‘, die in der internationalen Forschung und Entwicklung längst angekommen ist.
Open Source ist nicht die nächste große Welle, sondern das Fundament einer ‚Sharing Economy‘, die in der internationalen Forschung und Entwicklung längst angekommen ist.
(Bild: gemeinfrei // Pexels)

Zusammen mit der Technischen Universität (TU) Dortmund hat das Fraunhofer-Institute IML die Expertise ‚Open Source als Innovationstreiber für die Industrie 4.0‘ erstellt. Dabei wurden Experten in Unternehmen zu den Chancen und Potenzialen von Open-Source-Software (OSS) befragt. Aus den Befragungen wurden Handlungsoptionen für Wirtschaft, Politik und Wissenschaft entwickelt.

Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, fasst die Ergebnisse mit einem klaren Fazit zusammen: „Die Zeit der Alleingänge ist vorbei. Wer heute entscheidende Entwicklungen betreiben und De-facto-Standards setzen will, kommt an Open Source nicht mehr vorbei. Kein deutsches Unternehmen verfügt allein über genügend Motivation, Marktmacht oder Ressourcen, um wesentliche Entwicklungen oder Standards schnell genug umzusetzen.“

Trends und Einsatzbereiche für OSS

In der Praxis wird OSS aktuell für hardwarenahe Gerätesoftware, Softwareprotokolle, Sensorkommunikation, Referenzimplementierungen und Verwaltungsschalen sowie Smart- und Open-Date-Models eingesetzt. Konkret werden mit OSS vor allem Komponenten entwickelt, die Basisfunktionen abdecken. Zudem sind OSS im Bereich des Datenaustauschs relevant.

Laut den Befragten wird OSS im Bereich Fertigungsautomatisierung am häufigsten eingesetzt. Dagegen finden die offenen Programme in der Autonomisierung kaum Einsatzbereiche. Als weitere Themen, die sich gut für die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit eignen, nannten die Befragten Kryptographie, Vertrauens- und Identitätsmanagement sowie Entwicklungen im Software-Infrastrukturbereich. Ein ausgeprägter Trend wird aktuell aber auch in der Open-Hardware-Entwicklung gesehen.

OSS bieten Chancen für KMU

Die digitale Transformation kann mit hohen Investitionen und dem entsprechenden Integrationsaufwand verbunden sein. Daher stellt sie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor Herausforderungen. Laut den Experten können deswegen gerade KMU von den Chancen der OSS profitieren. Auch weniger innovative Unternehmen können mit OSS einen risikoarmen und einfachen Zugang zu neuen Technologien erschließen. Die Experten sehen insbesondere den Vorteil, dass quelloffen einfacher und schneller Proof of Concepts entwickelt werden können.

Open Source braucht eine aktive Community

Die Expertise zeigt, dass Open-Source-Projekte vor allem dann erfolgreich sind, wenn es eine aktive Community gibt. Dadurch wird die Qualität und die Langlebigkeit der Anwendungen gesteigert. Zudem ist es aus wirtschaftlichen Gründen oft nicht möglich, Entwicklungen oder Standards allein umzusetzen. „Wir müssen deshalb alles daransetzen, um Open Source aus der vermeintlichen Nische zu holen und im Kontext der vierten Industriellen Revolution fruchtbar zu machen. Es gilt, in Wissenschaft und Wirtschaft eine neue Denkweise zu etablieren, in der Open Source und gemeinschaftliche Entwicklung zur Normalität und zum Indikator für Innovationsfähigkeit werden“, erklärt ten Hompel.

Dieser Beitrag ist ursprünglich auf unserem Partnerportal Industry of Things erschienen.

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