Lean Management

Schweizer Supermarkt für Aufzüge und Rolltreppen

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Den Verantwortlichen war schnell klar, dass bei der Optimierung der Prozesse der Schlüssel in der Effizienz und Agilität der Produktion lag. Schindler etablierte Standardkomponenten für seine Aufzüge und analysierte dafür viele Bauteile.

Aus europaweit fünf Lagern werden drei Order Configuration Centers

Die Teile werden nicht mehr kundenspezifisch gelabelt und eingelagert, sondern gehen als Standardprodukte ins Lager. Aus den fünf Warenhäusern formt Ruiz Martin bis Ende 2012 drei sogenannte OCC (Order Configuration Centers), die in West-, Zentral- und Osteuropa angesiedelt sind und die lokalen Märkte versorgen werden.

Die Idee dahinter ist, dass die Mitarbeiter im OCC kurz vor Abruf des Kundenauftrags mit der Vorfertigung des Aufzugs beginnen und sich dazu bei den Standardkomponenten bedienen. Das OCC ist vergleichbar mit einem Supermarkt, in dem der Mitarbeiter nach dem Signal von der Baustelle beginnt, die Komponenten zu picken und für den Transport auf die Baustelle vorzubereiten.

Leadtime von mehreren Wochen auf acht Tage gesenkt

Die Leadtime reduzierte sich dadurch schlagartig von mehreren Wochen auf nur noch acht Tage. Schwierig war dabei, dass die Aufbauten der Picking-Lines in den ehemaligen Lagerhäusern nicht den laufenden Betrieb stören durften. Das Konzept ging auf. Schindler hat keinen fertigen Aufzug mehr auf Lager.

Doch nicht nur die eigene Produktion war in das Lean-Projekt eingebunden. Auch die Zulieferer mussten an die bedarfsgerechte Steuerung herangeführt werden. Die Leadtime von acht Tagen ist bei Schindler ab Ende 2012 fix. Für einige Partner ist das einfach, für andere sicherlich weniger. Doch auch der Zulieferer profitiert in seinen Produktions- und Logistikprozessen von der neue Agilität. Auf den Lorbeeren wollen sich die Verantwortlichen aber nicht ausruhen. Bis Ende 2012 soll die Leadtime bei acht Werktagen angekommen sein und im Jahr 2013 sogar auf vier Tage reduziert werden.

Standardkomponenten ermöglichen weltweites Sourcing

Darüber hinaus arbeitet Schindler noch an den Komponenten. Mittlerweile sind 85% Standard. Den Schweizern fehlt noch ein kleiner Teil, den sie gerade mit Hochdruck umstellen. Das erleichtert zukünftig auch die Einkaufsentscheidungen. Denn Standardkomponenten können in Asien, Osteuropa oder Westeuropa gefertigt werden. Gelagert werden davon nur noch wenige. Die Regale in den OCC sind leerer als in der Vergangenheit. Der Albtraum ist vorbei und die Supply Chain effizient.

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